Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Mo 17. Apr 2023, 12:07
Bukahara – Tales Of The Tides
„Tales Of The Tides“ ist das sechste Album der Multi-Kulti-Band. Ihre erste LP erschien 2013. Zu diesem Zeitpunkt machte die Band allerdings schon seit vier Jahren. Der Münsterländer Max von Einem, der mit tunesischen Wurzeln ausgestattete Soufian Zoghlami, der jüdisch-schweizerische Daniel Avi Schneider sowie der in Syrien geborene Ahmed Eid lernten sich im Rahmen ihres Jazz-Studiums an der Kölner Musikhochschule kennen. Neben ihrer Straßenmusik spielten sie auf gemeinsamen Reisen zahlreiche Konzerte. 2013 erschien ihr erstes Album. 2017 gründeten die Multi-Instrumentalisten ihr eigenes Label (BML Records). 2020 erschien ihr Album „Canaries In A Coal Mine“. Auf diese LP wurde ich nach ihrem Herzberg-Auftritt aufmerksam. Mit Songs wie „Happy“, „We are still here“, „Ktir“, „Baum“ und „Mafarr“ war und ist dies für mich ein überragendes Album. Nun also der nächste Longplayer.
Das Album ist gerade frisch bei mir eingetroffen, hinter mir liegen gerade einmal zwei Hördurchgänge. Dabei muss ich feststellen, dass die Band ihrer Linie, Folk-Pop mit deutschen und nordafrikanischen Einflüssen zu verbinden, treu geblieben ist. Das Album ist in sich stimmig, vermittelt aber den Eindruck, dass es noch intensiver für eine Zielgruppe auf dem internationalen Markt ausgerichtet ist.
Songs wie „Stein“ und „Assad“ springen mich direkt an, doch auch die anderen sieben Songs stehen diesen Beiden in nichts nach. Auch nach dem zweiten Hördurchgang drehe ich das schwarze Vinyl intuitiv noch einmal und starte gleich den dritten Durchgang.
„Tales Of The Tides“ ist absolut gelungen und macht direkt dort weiter wo der Vorgänger „Canaries In A Coal Mine“ aufhörte.
Ja, Bukahara sind in der deutschen Musikszene mehr als angekommen und wer jetzt mit dieser Band noch nichts anfangen kann, sollte schleunigst beginnen, sich mit ihr zu beschäftigen. Allerdings für Karten zur gerade begonnenen Tour wird es wohl nicht mehr reichen, denn die Konzerte sind fast komplett ausgebucht und ob man Bukahara noch einmal in einem eher familiären Umfeld antreffen wird, ist zu bezweifeln.
Ach so, ich erwähnte das schwarze Vinyl, darüber hinaus gibt es noch eine weitere Edition in rotem Vinyl. Ich entschied mich (zunächst einmal) für die schwarze Scheibe, weil es diese auch in einer limitierten signierten Auflage gab.