Genre: Rock
Stil: Prog Rock, Symphonic Rock
Jahr: 2015
Formate: LP, CD, Digitalformate
Mystery (auch geschrieben MYSTERY) ist eine kanadische Art-Rock-/Progressive-Rock-Band, die 1986 vom Multi-Instrumentalisten Michel St-Père gegründet wurde.
Mit "Delusion Rain" legen Mystery ihr mittlerweile sechstes Studioalbum vor, und trotzdem kann man wohl behaupten, dass die progressive Band aus Kanada bislang eher unter dem Wahrnehmungsradar fliegt. Schon der Vorgänger "The World Is A Game" aus dem Jahre 2012 konnte mit gefälligen Arrangements überzeugen, hinterließ aber nicht zwingend einen dauerhaften Eindruck.
Inzwischen mit neuem Sänger am Start (Jean Pageau ersetzte den unter anderem durch sein kurzes Yes-Engagement bekannten Benoit David), fällt gleich beim ersten Hören auf, dass dieser sich nicht wirklich signifikant von seinem Vorgänger unterscheidet. Das Album startet mit leichten Pink Floyd-Anleihen recht eindrucksvoll, und gleich danach zeigt sich eine der Stärken im Songwriting von Michel St-Père (Gitarrist und Mastermind). Die Titel bestechen durchweg mit sehr gefälligen Melodien, ohne gleich in Belanglosigkeit abzurutschen. Im titelgebenden 'Delusion Rain' wird dies sofort deutlich, und das anschließende 'If You See Her' stößt ins gleiche Horn. Hier muss man sich nichts schönhören, es ist bereits schön. Was man den Songs eventuell vorwerfen könnte: Sie beschäftigen sich teilweise zu lange mit ein- und derselben Grundidee.
Das recht rockige 'The Last Glass of Wine' bereitet den Hörer auf den Longtrack des Albums vor. Mit knapp 20 Minuten überzeugt dann 'The Willow Tree' mit einem wundervollen Hauptthema, allerdings fallen die Instrumentalparts im späteren Teil des Stückes zu ausgedehnt aus. Mancher Part hätte durchaus kürzer ausfallen dürfen, nicht alles trägt über die gesamte Laufzeit.
Mehr klassische Prog-Rock-Arrangements sind auf 'Wall Street King' und 'A Song for You' zu finden. An vielen Stellen fühlt man sich selig an Größen des Genres wie Rush, Yes, oder Marillion erinnert. Man könnte nun Mystery vorwerfen, zu wenig eigenständig zu sein. Das Dargebotene bewahrt sich aber immer einen gewissen Charme, ist dazu kompetent und auf gehobenen Niveau eingespielt und abgemischt.
Dieser Veröffentlichung sollte man durchaus Beachtung schenken, vor allem wenn einem bereits die zahlreichen genannten Einflüsse die hauseigene Diskographie bereichern.













