Für mich ein würdiges Abschlussalbum, denn bekanntlich tat sich 20 Jahre nichts im Hause Traffic. Gerade der sehr persönlich gehaltene Song "Dream Gerrard" setzt eine besondere Duftmarke.

Oktober 2025








Ein sehr geschätzter Musiker, allerdings habe ich das neue Album noch nicht von ihm, auch nicht gehört.Tranceformer hat geschrieben: ↑Sa 11. Okt 2025, 17:42
Walter Trout – Sign Of The Times
Das neue Album von Walter Trout, "Sign of the Times", erschien am 5. September. Obwohl es sofort auf meiner Wunschliste stand, kam ich erst jetzt dazu, es in meine Sammlung aufzunehmen. Die Freude war umso größer, als ich das Vinyl in einem Mainzer Drogeriemarkt für unter 20 Euro erwerben konnte.
Eine besondere Erinnerung verbindet sich für mich mit Walter Trout: der Auftritt beim Zeltspektakel in Winterbach am 23. Juli 2022. Es war eine Bluesrock-Nacht mit einem Line-up, das es in sich hatte: Den Anfang machte King King aus Schottland, gefolgt von Walter Trout und als krönender Abschluss Warren Haynes.
Kurz nach der Pandemie spürte man die immense Spielfreude bei allen Bands. Der Moderator kündigte eine lange Nacht an, da alle Acts ein volles Programm spielen würden. King King legte mit zwei Stunden los, Walter Trout spielte ebenfalls rund zwei Stunden, und Gov’t Mule setzte mit etwas über drei Stunden den Schlusspunkt – ein absolutes Marathon-Konzert.
Als Trout die Bühne betrat, fragte er das Publikum, ob wir es laut wollten. Die Antwort war ein eindeutiges Ja, und genau das bekamen wir. Was Walter Trout und seine Band an diesem Abend boten, war brutal laut und richtig gut. Ich war und bin bis heute zutiefst beeindruckt von dieser energiegeladenen Performance. Dieses Erlebnis war der Auslöser, sämtliche Trout-Veröffentlichungen nachträglich in meine Plattensammlung aufzunehmen.
Und so landete nun auch "Sign of the Times" auf dem Plattenteller. Die ersten Reviews lobten das Album in höchsten Tönen und betonten, es sei härter und rockiger als frühere Werke. Wer Trout jedoch live erlebt hat, weiß, dass seine Interpretationen auf der Bühne stets knackig und rockig sind. Insofern ist diese rockige Attitüde auf dem neuen Album keine Überraschung, sondern eine konsequente Fortsetzung seines Live-Sounds. Und das Beste: Der Blues bleibt dabei keinesfalls auf der Strecke.
Das Album bietet durchweg starke Songs. Gleich der Opener, "Artificial", ist ein Statement, in dem sich Trout kritisch mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt. Doch Trout kann nicht nur Krach: Das nachfolgende "Blood On My Pillow" ist eine gefühlvolle Ballade. Auf der zweiten Seite legt er mit „Mona Lisa Smile“ noch einmal stark nach. Mit dem für mich herausragenden "Too Bad" schließt Trout die erste Seite der LP gekonnt ab. Auf der zweiten Seite geht es mit einem weiteren Lieblingsstück, "No Strings Attached", direkt überzeugend weiter.
Keine Frage: Walter Trout ist mit 74 Jahren immer noch voll auf der Höhe der Zeit. Neun starke Songs, überzeugende und zeitgemäße Texte sowie ein kraftvoller, zentraler Sound machen "Sign of the Times" zu einem Klasse-Album. Wer Bluesrock mag, sollte sich dieses Werk definitiv in die Sammlung holen.



Ich finde es immer wieder interessant, wenn etablierte Musiker sich einen Raum für ein Späßchen offenhalten und dieses ist Roger Chapman bestens gelungen.Tranceformer hat geschrieben: ↑Sa 11. Okt 2025, 17:54![]()
The Riffburglars – Swag
Auf dem Plattenteller liegt das 83er Album „Swag“ der Band The Riffburglars. Es ist niemanden zu verdenken, wenn er bei dem Bandnamen erst einmal stutzt und ungläubig in die Runde schaut. Einer der Sänger der Band ist Sonny Spider. Von ihm wurden sechs der insgesamt 14 Songs eingesungen. Wer dann eine musikalische Kostprobe der Riffburglars (frei übersetzt mit Gitarren/Riff Diebe) hört, wird schnell hellhörig. Hinter Sonny Spider verbirgt sich niemand geringeres als Roger Chapman und hinter der Band seine Begleitband The Shortlist.
Die Riffburglars veröffentlichten 1982 & 1983 zwei LPs. „Swag“ ist ein riesiger Spaß. Dies merkt man der Band auch an. Dennoch ist es kein Klamauk sondern lockere, gut gemachte Cover.
Nicht weniger interessant als „Swag“ ist die erste Riffburglars-LP „The Legendary Funny Cider Sessions - Vol. 1“. Bei den legendären spaßigen Apfelwein Sessions ist außerdem noch Mickey Moody mit von der Partie.
Übrigens: Dieser Bluesrock-Spaß ist für wirklich kleines Geld sowohl im Internet als auch auf Plattenbörsen zu bekommen. Ein Spaß, der sich wirklich lohnt.
Da werde ich wohl mal reinlauschen müssen, denn ich kenne diese Aufnahmen noch nicht. Aber die Beschreibung spricht von eingen Verlockungen ....Tranceformer hat geschrieben: ↑Sa 11. Okt 2025, 17:45
Roger Taylor – The Outsider Tour Live
Sprechen wir von Queen, so ist in erster Linie schnell die Rede von Freddie Mercury und Brian May. Weiteres Gründungsmitglied und bis heute aktives Queen-Mitglied ist der am Schlagzeug sitzende Roger Taylor. Neben der Trommlerei war der 1949 geborene Taylor auch für den Gesang verantwortlich und, was schnell zur Bedeutungslosigkeit verkommt, auch jemand, der stets seine Solokarriere pflegte. Für Queen schrieb er übrigens eines meiner Lieblingsstücke der Band „Radio Ga Ga“.
Solo brachte er in 40 Jahren von 1981 bis 2021 sechs Studioalben heraus. Nur am Rande bemerkt; damit ist er der erfolgreichste Solokünstler dieser spektakulären Supergroup.
2021 erschien das Studiowerk „Outsider“ und ein Jahr später die Live-Doppel-LP „The Outsider Tour – Live“.
„Outsider“ erschien in dieser unsäglich überzogenen Pandemie-Zeit, unter der gerade Künstler arg litten. Nachdem die vielen unnötigen Beschränkungen langsam aufgehoben wurden, ging Taylor auf eine kurze Tournee und präsentierte sein Album live, wobei er im Programm nicht sämtliche Songs des Outsider-Albums hatte. Die Doppel-LP umfasst insgesamt 22 Songs, gut gemischt, dazu später mehr. Es sind Songs der Tour, nicht eines Konzertes. Das Album wurde mit Beiträgen aus verschiedenen Shows zusammen gestellt. Taylor wurde bei der Tour von fünf exzellenten Musiker:innen begleitet, allesamt zudem hervorragende Sänger:innen, was auffällt, den Taylor wird bei seinem Gesang fast immer von einem Backgroundchor oder von einzelnen Musiker:innen im Duett begleitet. Insoweit ist für mich bereits der gesamt Gesangspart dieser 22 Songs höchst spektakulär und beeindruckend. Spektakulär ist allerdings nicht nur der Gesang sondern das gesamte Tondokument, kein Klangbrei, sehr differenziert abgemischt, die einzelnen Instrumente sind von ihrem Platz bestens wahrzunehmen. Auffällig auch die Spielfreude, was mit daran liegen mag, dass dieser Ballast der Pandemie abzufallen scheint.
Taylor und seine Mitstreiter:innen haben das Publikum vom ersten Ton des in London aufgenommenen Openers „Strange Frontier“ fest im Griff und das Publikum zeigt sich dankbar. Egal ob in London, Plymouth, Guildford oder Norwich, das Publikum geht begeistert mit. Taylor hat aber auch eine tolle Auswahl getroffen. Natürlich steht das Gros der „Outsider“-Veröffentlichung auf der Trackliste, doch einige ältere Taylor-Songs werden vom Publikum textsicher begleitet. Tolle Cover, z.B. „Rock 'N' Roll“ (Plant, Jones, Page, Bonham) oder „Heroes“ (Bowie, Eno) überzeugen und einige Songs aus dem Queen-Songbook (Under Pressure, A Kind Of Magic) werden von den Zuhörer:innen dankend angenommen. Der von Taylor geschriebene Queen-Song „Radio Ga Ga“ rundet eine perfekte Live-Aufnahme ab.
Dass der Ton perfekt abgemischt ist, erwähnte ich. Das Vinyl erstrahlt in leuchtendem pink auf dem Plattenteller und das Gatefold-Cover ist geschmackvoll gestaltet und bildet mit dem Studiowerk „Outsider“ eine Einheit.
Wie gesagt, es gibt nichts zu meckern, diese, lang überfällige Live-Aufnahme ist rundum gelungen.


Ich vermute mal, die haben sich mehr als einmal Bands wie L7 zu Gemüte geführt.Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Sa 11. Okt 2025, 23:26 Hier scheint ja einiges an hitziger Musik vertreten zu sein, denn zwischen Grunge, Hardcore und auch ein wenig Punk kocht der Kessel. Wie man sieht, auch Mädels wissen, wo sich das Gaspedal befindet.
Das klingt sehr interessant. Feiner Tipp.Emma Peel hat geschrieben: ↑Sa 11. Okt 2025, 22:39 Nirvana "The Story Of Simon Simopath" -1967-
Das Debüt der Band wurde als Konzeptalbum herausgebracht. Eine Pop bezogene Anlehnung an die Beatles ist spürbar und sicherlich auch gewollt gewesen. Letztlich sind es eingängige Melodien, der angenehme Gesang und die vielseitige Instrumentierung, die Folk-Rock und Psychedelia miteinander verbindet.