[REVIEW] Canned Heat • Christmas Blues (2007)

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Beatnik
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[REVIEW] Canned Heat • Christmas Blues (2007)

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Alle Jahre wieder röhrt der Elch, jingeln die Bells, hat man wegen des vielen Stresses bald nicht mehr alle Nadeln an der Tanne und denkt sich: Heilige Nacht, bin ich froh, wenn Du wieder still bist. Gegen diesen durchaus vermeidbaren Stress hilft eine gezielte und intensive Weihnachtsboogie-Behandlung. Die akustische Medizin hierfür gibt es als Christkindl-Hitze in praktischen Dosen zu kaufen, die ausnahmsweise mal nicht aus bethlehem'scher Produktion stammt. Diese hocheffiziente Rezeptur gibt es seit 2007, und die Behandlung mit dem Präparat hat sich längst mannigfach bewährt. Natürlich gibt es auch wie bei jedem anderen Medikament aus dieser Behandlungsecke gewisse lärmige Nebenwirkungen, allergische Reaktionen und bisweilen auch stilistische Unverträglichkeiten. Die sind aber im Vergleich zum Weihnachtsstress vergleichsweise als gering zu bezeichnen, weshalb sich die Wahl dieser akustischen Therapie an den drei Weihnachtstagen als äusserst wohltuend erweist. Bluesallergiker sollten allerdings doch eher auf das Produkt 'Bing' aus dem Hause 'White Crosby' zurückgreifen, wenn allenfalls eine Stromgitarrenallergie vorliegt oder der Verdacht auf unkoordinierte Rhythmikbewegungen (ugs. Ausdruckstanz mit Luftgitarrenspastik genannt) besteht. Auch wenn zugegeben seltene Ohrenempfindlichkeiten gegenüber Blues- und Rockmusik bekannt sind, sollte man eher auf besinnliche und traditionelle Weihnachtslieder zurückgreifen, von denen man in der Regel noch nicht mal eine Platte erwerben muss, sondern sich im Rahmen einer Selbsttherapie mittels eigenem Stimmbandumfangs und vermeintlich vorhanden zu glauben scheinenden gesanglichen Möglichkeiten bis zum Coitus Cantus Nativitatis selbst zwangspenetrieren kann. Es empfiehlt sich, zuvor vielleicht mit den Nachbarn über gewisse Vorkehrungsmassnahmen zu diskutieren, oder aber präventiv die Fenster geschlossen zu halten, etwa bei bekanntem Stimmlagen-Leiden oder bei bekannten Atonalen Hals-Flatulenzen, zumal unbehandelten, Ausnahme: ein besinnliches Flüsterhosianna oder ein mit der eigenen Stimmsäge gewaltfrei zersägtes leises "Oh Tannenbäumchen".

Allen unempfindlichen und für alles gewappneten Weihnachtskämpfern empfehle ich Canned Heat's "Christmas Album". Die auf diesem wundervollen Tonträger zusammengefasste akustische Rezeptur verleiht jedem Weihnachtsfest ein festliches Ambiente und sorgt für angenehme Besinnlichkeit selbst unter widrigsten Umständen wie dem brennendsten Tannenbaum, der plärrendsten Blagenschar oder der verbranntesten Festtagsgans. Seien es zwei verschiedene Versionen des "Christmas Blues", von denen die eine noch mit Dr. John am Piano und beide in der originalen Besetzung von Canned Heat im Jahre 1968 mit Bob "The Bear" Hite, Alan "Blind Owl" Wilson, Larry "The Mole" Taylor, selbstverständlich Fito De La Parra und Henry Vestine eingespielt wurden, oder der herzhaft gewürzte "Christmas Boogie", der die Baumkugeln bei entsprechender Lautstärke mit einem herrlich 'paff' platzen lässt, oder die dritte Variante des "Christmas Blues" mit Eric Clapton und John Popper als tollen Gast-Santas: Hier stampfen die Rehe und der Schlitten dreht sich um die eigene Achse. Schliesslich auch "The Christmas Song" mit den Chipmunks: ein besonders originelles akustisches Weihnachtsgeschenk, das man nicht mehr so schnell aus den Ohren raus kriegt.

Von all den Weihnachtsplatten, die ich habe, und Gott weiss, die lassen sich an drei Fingern abzählen, ist mir diese Weihnachtshitze die Vollbesinnlichung bescherendste. Die anderen beiden sind übrigens "Have Yourself A Tractors Christmas" der Countryrock-Bauernlümmel The Tractors aus Tulsa, Oklahoma und das pianeske Weihnachtsgebimmel "What's In That Bag ?" von Allman Bruder Chuck Leavell, dem Tasterich der legendären Südstaaten-Bruderschaft.

Für diese weihnächtliche Canned Heat Bescherung gibt's von mir ein dreifaches Ho-Ho-Ho! mit festitivem Kerzenschimmer und vor Wonne verzückt glitzernden Baumkügelchen.





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