[REVIEW] Rush - Permanent Waves

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Lavender
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[REVIEW] Rush - Permanent Waves

Beitrag von Lavender »

RUSH - PERMANENT WAVES


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„Permanent Waves“ erschien 1980. Anders als das Vorgängeralbum „Hemispheres“ klingt es eingängiger und bietet mit „The Spirit Of Radio“ und „Freewill“ gar zwei radiotaugliche Songs. Zum Ende von „The Spirit Of Radio“ sind gar ein paar Reggae Tupfer zu vernehmen. Dennoch bieten Rush mit „Jacob’s Ladder“ und „Natural Science“ zwei Longtracks, die dem Anspruch Progressiv Rock gerecht werden. Insbesondere „Jacob’s Ladder“ hat es mir angetan und gefällt mir auf dem Album am besten. Es werden hier mehrere Taktarten verwendet. So kommt der Song auch sehr abwechslungsreich herüber und steigert sich bis zum Ende hin stetig. Da sorgt das ruhig und balladenmäßige „Different Strings“ für eine klangliche Erholungspause. Zum Ende des Songs darf man sich über wohlige Gitarrenklänge von Lifeson erfreuen.

Das Grande Finale ist dann „Natural Science“. Es beginnt mit Seevögelgeräuschen. Wir befinden uns also am Meer. Beinahe erzählerisch wird der Zuhörer von Geddy Lee in das Thema hineingeleitet. Schaut man sich den Text des Songs an, so erkennt man, wie gut die Musik zum Song passt. Hier geht es um den Mikrokosmos, den die Ebbe an der Küste in Pfützen zurücklässt. Zum Ende des Songs ist denn dann auch die nahende Flut und die Brandung zu hören.
Zum Plattencover noch eine kleine Anmerkung. Das Foto ist von Flip Schulke und zeigt Galveston Seawall während des Hurricane Carla im Jahre 1961. Die Frau im Vordergrund ist das kanadische Model Paula Turnbull.

Dies ist meine Erklärung dafür, dass mir dieses Album gut gefällt. Da sich Rush meinem Empfinden nach stilistisch zwischen Progressive Rock, Rock und Hardrock bewegen, habe ich mich entschieden "Permanent Waves" hier anzusiedeln. Das kann man sicherlich auch anders einschätzen.





Natural Science

Wenn sich die Ebbe entlang der felsigen Küstenlinie zurückzieht
Hinterlässt sie eine Spur von Gezeitentümpeln in einer kurzlebigen Galaxie
Jeder mikrokosmische Planet, eine komplette Gesellschaft
Eine einfache Art von Spiegel, um unsere eigene zu reflektieren
All die geschäftigen kleinen Kreaturen, die ihrem Schicksal nachjagen
Sie leben in ihren Becken und vergessen bald das Meer
Rad in Rad in einer spiralförmigen Anordnung
Ein Muster so groß und komplex
Immer wieder verlieren wir den Weg aus den Augen
Unsere Ursachen können ihre Wirkungen nicht sehen
Rad in Rädern in einer spiralförmigen Anordnung
Ein Muster so großartig und komplex
Immer wieder verlieren wir den Weg aus den Augen
Unsere Ursachen können ihre Wirkungen nicht sehen
Ein Quantensprung vorwärts in Zeit und Raum
Das Universum lernte zu expandieren
Chaos und Magie, triumphal und tragisch
Eine mechanisierte Welt, die aus dem Ruder läuft
Computerisierte Klinik für überlegene Zyniker
Die zu einer synthetischen Band tanzen
Nach ihrem eigenen Bild ist ihre Welt geformt
Kein Wunder, dass sie nicht verstehen
Rad in Rad in einer spiralförmigen Anordnung
Ein Muster so groß und komplex
Immer wieder verlieren wir den Weg aus den Augen
Unsere Ursachen können ihre Wirkungen nicht sehen
Wie die Natur, so muss auch die Wissenschaft gezähmt werden
Im Hinblick auf ihre Bewahrung
Mit dem gleichen Zustand der Integrität
wird sie uns sicher gut dienen
Die am meisten gefährdete Art, der ehrliche Mensch
Wird die Auslöschung überleben
Eine Welt formen, einen Zustand der Integrität
Sensibel, offen und stark
Welle um Welle wird mit der Flut fließen
Und begräbt die Welt, wie sie es tut
Flut nach Flut wird fließen und sich zurückziehen
Und lässt das Leben weitergehen wie bisher
„Musik ist eine Welt für sich, mit einer Sprache, die wir alle verstehen." Stevie Wonder
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Pavlos
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Re: Rush - Permanent Waves

Beitrag von Pavlos »

Schwierige Scheibe für mich. Mein "Problem" ist, dass "Permanent Waves" zwischen zwei unsterblichen 10 Punkte Rush-Klassikern herauskam. Und seit knapp drei Jahrzehnten versuche ich nun für mich herauszufinden, ob das dafür sorgt, dass ich sie nicht ganz so toll finde, oder ob sie tatsächlich etwas schwächer als die beiden erwähnten Scheiben ist.
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Anacrusis
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Re: [REVIEW] Rush - Permanent Waves

Beitrag von Anacrusis »

Da es in meiner kleinen Welt kein wirklich schlechtes Album von Rush gibt, finde ich natürlich auch "Permanent Waves" super. Es zählt wohl nicht zu meinen Top Five Alben der Band, aber mit 'Natural Science', 'Entre Nous' und der (einzigen) Hitsingle sind mindestens drei Songs vertreten, die auf meiner persönlichen Rush "Greatest Hits" landen würden.
Jetzt bin ich allerdings einer dieser komischen Menschen, der die Band erst relativ spät für sich entdeckt hat. Das war tatsächlich mit dem gern gescholtenen "Roll The Bones"-Album, welches ich übrigens ganz ausgezeichnet finde. 'Bravado' alleine reicht ja beinahe aus, um diese Scheibe zu feiern. Die in diesem Forum sicherlich abgefeierten 70er Werke finde ich auch allesamt toll, aber mit vorgehaltener Wasserpistole würde ich mich immer für "Power Windows" oder "Moving Pictures" und gegen "Hemsiphere" oder "A Farewell To Kings" entscheiden.
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nixe
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Re: [REVIEW] Rush - Permanent Waves

Beitrag von nixe »

So richtig Probleme mit Rush hab ich erst mit der vierten Box. Ich hätte sie nicht kaufen sollen, weil damit mir die ganze Magie dieser Band verloren ging!
Ach ja, es handelt sich um die Alben nach dem dritten live Album, was ich schon als schwach empfand
Tschüß
nixe

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Pavlos
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Re: [REVIEW] Rush - Permanent Waves

Beitrag von Pavlos »

Die Prog-Extravaganz des Vorgängers forderte ihren Preis, die Band wollte die ausufernden Aufnahme-Sessions nicht wiederholen und schraubte ihre Songs in Sachen Laufzeit und Prog-Faktor bewusst zurück. Und genau das fühlt sich für mich wie der erste (gewollte) Bruch in Rushs bis zur "Hemispeheres" natürlich wirkenden Entwicklung an. Was sich dann eben in einem Album spiegelt, das nicht wirklich Fisch und nicht wirklich Fleisch ist. Ich finde es sogar recht orientierungslos, um ehrlich zu sein. Hinzu kommt dann noch das aufkommende Interesse des Trios Richung europäischen New Wave Sound, was zum verstärkten Einsatz von Keyboards und Synthesizern führte. Soundmässig alles von Terry Brown mal wieder super in Szene gesetzt, aber vom Songwriting her nicht auf voller Länge überzeugend, da zu viel selbst auferlegte Kompromisse im Spiel waren. Diese Stellschrauben wurden dann für den sensatonellen Nachfolger optimiert. Letztendlich mag ich die Scheibe, come on, wir reden hier über Rush, aber sie leidet (für mich) eben auch am Übergangsalbum-Fluch. 8/10
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BRAIN
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Re: [REVIEW] Rush - Permanent Waves

Beitrag von BRAIN »

Permanent Waves stand bei mir lange im Schatten von Hemispheres und Moving Pictures.
Besonders Freewill, Jacob's Ladder und Natural Science sind aber absolute Progkracher die ich erst durch Exit stage Left so richtige schätzen lernte.
Trotzdem sind für mich Entre nous und Different Strings eher Rush-Durchschnitt weshalb mir die anderen Platten höher im Rang stehen.
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