[REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Antworten
Benutzeravatar

Topic author
BRAIN
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 3. Apr 2023, 00:53
Has thanked: 3947 times
Been thanked: 3410 times

[REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Beitrag von BRAIN »

King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava (2023)

Vom Geheimtipp im neuen psychedelischen Underground wurden sie zu einer der aufregendsten Bands der Gegenwart, dank einer frenetischen Hyperaktivität, die sie dazu brachte, fünf Alben in nur zwölf Monaten zu veröffentlichen.
Ein Kunststück, dass sie endgültig auf die Musik-Landkarte des experimentellen Rocks bringt.
Progressiver Rock, Folk, Metal, Jazz, Jazz, Western, Dream Pop... ein Universum, dass schwer zu erfassen ist, aus dem man aber auch nur schwer wieder herauskommt, wenn man einmal drin ist.
Was Stu Mackenzie und seine Bande uns in 2022/23 bieten ist ziemlich riskant, weil es fünf Werke sind, die wir in diesem Jahr von den Aussies zu hören bekommen.
Und genau darin liegt meiner Meinung nach der größte Stolperstein im x-ten Abenteuer der Band.
Von den Fans zu erwarten, dass sie einem so viel Aufmerksamkeit schenken, dass sie sich hinsetzen und drei ihrer Alben in nur wenigen Wochen anhören und sich andere Neuerscheinungen häufen, ist ein ebenso mutig wie egoistisch.
Umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Inhalt dieser drei neuen Veröffentlichungen alles andere als leicht verdaulich ist.
Mit einer Gesamtlaufzeit von fast zweieinhalb Stunden ist es selbst für eingefleischte Hörer ein selbstmörderischer Akt, sich eine komplette Session mit allen 6 Plattenseiten am Stück zu gönnen.
Jetzt, wo die Zeit, sich hinzusetzen und einem Album die volle Aufmerksamkeit zu schenken, immer geringer wird, ist es schwierig sich ein Triplealbum in einem Rutsch zu Gemüte zu führen.

Die erste Veröffentlichung, Ice, Death, Planets, Lungs, Mushrooms And Lava, ist die härteste von allen.
Wie sie selbst sagen, ist es ihr kollaborativstes Album, dass aus Jams entstanden ist und bei dem die Bandmitglieder die Instrumente getauscht haben.
Die Tatsache, dass der kürzeste der sieben hier enthaltenen Tracks nicht kürzer als 6 Minuten ist, lässt erahnen, mit welcher Art von Tracks wir es zu tun haben.
Jeder Song ist eine Reise, von der man weiß, wie sie beginnt, aber nicht, wohin sie führt.
Mit etlichen Experimenten, die dem Free Jazz nahestehen (es gibt viele Arrangements mit Keyboards, Flöten, Saxophonen...), setzen sie alle ihre Ressourcen ein und lassen sich ohne jede Bindung spielerisch gehen.
Man merkt es den Musikern an, dass sie sich in völliger Freiheit entfalten... vielleicht sogar zu sehr.
Und während Titel wie "Ice V", "Magma" oder das Juwel "Iron Lung" (ich würde es als ihr bestes Stück bezeichnen) zeigen, dass sie auf der Höhe ihres Könnens sind, sind andere wie 'Mycelium' oder 'Lava' nicht so stark in der Hördramaturgie und lassen einen wieder etwas entspannen.
Es ist wahrscheinlich das solideste Album in meinem King Grizz Stapel, man kann nicht anders, als von einer solchen Kaskade von Reizen überwältigt zu sein.


1.Mycelium 07:35
2.Ice V 10:15
3.Magma 09:06
4.Lava 06:41
5.Hell's Itch 13:27
6.Iron Lung 09:04
7.Gliese 710 07:48


Personnel
Stu Mackenzie – vocals, guitar, organ, flute (all tracks), bass (tracks 1–3, 5–7), piano (tracks 1, 4–7), percussion (tracks 1–3, 5, 7), Clavinet (tracks 2–4, 6)
Ambrose Kenny-Smith – keyboards, saxophone (all tracks), vocals (tracks 1, 2, 4–7), percussion (tracks 1–3, 5–7), harmonica (track 5)
Michael Cavanagh – drums (all tracks)
Joey Walker – guitar (tracks 1–4, 6), bass (tracks 1–3, 5, 6), keyboards (track 1), Farfisa (tracks 2, 6), synthesiser (track 4), vocals (track 5)
Cook Craig – keyboards (all tracks), guitar (tracks 1–4, 6, 7), bass (tracks 1, 7)
Lucas Harwood – bass (tracks 2, 4, 7), keyboards (tracks 2, 7), piano (track 7)

Production
Stu Mackenzie – recording, mixing, production
Joseph Carra – mastering
Jason Galea – cover art, photography, layout

Bild
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2025 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
BRAIN
Beiträge: 3261
Registriert: Mo 3. Apr 2023, 00:53
Has thanked: 3947 times
Been thanked: 3410 times

Re: [REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Beitrag von BRAIN »





MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2025 Album Faves
Benutzeravatar

Emma Peel
Beiträge: 8851
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:13
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 8933 times
Been thanked: 9782 times

Re: [REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Beitrag von Emma Peel »

Schon spannend kommt die Musik von King Gizzard & The Lizard Wizard daher. Während das erste Songbeispiel sehr hektisch wirkt, sind die beiden anderen wesentlich ruhiger und in gewisser Weise emotionaler und somit für mich nahbarer.

Ich kannte natürlich weder die Band noch das Album, aber die Musik hat mir durchaus gefallen.
Benutzeravatar

Beatnik
Beiträge: 8496
Registriert: So 9. Apr 2023, 18:11
Wohnort: Zwischen den Meeren
Has thanked: 9456 times
Been thanked: 10668 times
Kontaktdaten:

Re: [REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Beitrag von Beatnik »

Für mich leider ein absolut unhörbares Wirrwarr. Besonders der Schlagzeuger ist katastrophal, der hat zwar Bums, aber keinerlei Groove. Leider nix für den melodieverliebten Beatnik. :shock:
Ich spreche zwar nur ein paar Brocken Klartext, dafür fliessend ironisch.

Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
Benutzeravatar

Louder Than Hell
Beiträge: 9966
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:01
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 11878 times
Been thanked: 11059 times

Re: [REVIEW] King Gizzard & The Lizard Wizard - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushroom and Lava

Beitrag von Louder Than Hell »

King Gizzard & The Lizard Wizard?

Doch als ich den Bandnamen las, fiel mir wieder diese australische Band ein, die ihre Alben wie geschnittenes Brot herausbringt. Da kann man schon die Übersicht verlieren. Denn wenn sie heute ein Album herausbringen, kann selbiges einen Monat später wieder erfolgen. Somit ist es schwerlich, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen.

Für mich sind die drei Musikbeispiele durchaus nachvollziehbar, zumal sie ihre Spielbreite offenlegen. Somit danke für das weitere Näherbringen dieser Band von Down Under.
Antworten

Zurück zu „Reviews“