Am Dienstag war das Pete Roth Trio feat. Bill Bruford im Karlsruher Tollhaus- und allein dieser Satz hat etwas Unglaubliches.
Bill Bruford, der prägende Schlagzeugspieler von YES, King Crimson und UK, steht nach Jahren der Stille wieder auf einer Bühne.
Kein großes Comeback, keine Prog-Nostalgie – sondern ein Abend voll konzentrierter, kammermusikalischer Energie.
Etwa 400 Zuhörer, gedämpftes Licht, ruhige Stimmung in Jazzclub-Atmosphäre.
Pete Roth, der deutsche Gitarrist, spielt mit einem Ton, der zwischen Wärme und Präzision pendelt.
Jede Note scheint überlegt, jede Pause gewollt.
Mike Pratt am Bass ergänzt das mit erdigem, melodischem Spiel, das mehr singt als begleitet.
Und Bruford? Er klingt wie der Inbegriff von Zeit selbst – fein, kontrolliert, elastisch.
Kein Showdrummer, sondern ein Architekt des Pulses.
Die Hi-Hat ist präzise, die Snare klar, und selbst die leisesten Akzente sind voller Intelligenz.
Das Repertoire ist jazzig, strukturiert, aber mit offenen Flanken in Richtung Rock und Klassik.
Dvořák trifft auf Jazz-Harmonik, britischer Witz auf präzise Rhythmen.
Man hört, dass hier drei Musiker auf Augenhöhe spielen – ohne Hierarchie, ohne Eitelkeit.
Das Publikum war aufmerksam, fast ehrfürchtig.
Kein Laut zwischen den Stücken, nur konzentriertes Zuhören.
Und obwohl der Abend stellenweise fast zu kopflastig wirkte, blieb er faszinierend, weil alles so bewusst gesetzt war.
Der Sound im Tollhaus – klar, direkt, fast schon studioartig – trug das Trio perfekt.
Wer Bruford von YES oder Crimson kennt, weiß, dass er nie stillstehen wollte.
Genau das zeigte dieser Abend: kein Rückblick, sondern Weiterentwicklung im Kleinen.
Keine Effekte, keine Virtuosen-Show – nur drei Musiker, die wissen, wie man Raum lässt.
Für YES-Fans war das ein Geschenk – nicht wegen der Nostalgie, sondern weil Bruford hier das verkörpert, was „progressiv“ eigentlich meint: neugierig bleiben, auch leise.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich diesen Ohrenschmaus nicht entgehen lassen!
[REVIEW] Pete Roth Trio live in Karlsruhe
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Re: [REVIEW] Pete Roth Trio live in Karlsruhe
Welch erfrischender Konzertbericht von einem Trio, von dem mir selbstredend lediglich Bill Bruford ein Begriff ist. Pete Roth, als auch Mike Pratt sind mir allerdings nicht bekannt. Trotzdem scheinst du einen intensiven, aber auch atmosphärischen Konzertabend erlebt zu haben. Dank dafür für das Teilhaben. In diesem Forum werde ich immer wieder positiv überrascht.BRAIN hat geschrieben: ↑Fr 24. Okt 2025, 22:55 Am Dienstag war das Pete Roth Trio feat. Bill Bruford im Karlsruher Tollhaus- und allein dieser Satz hat etwas Unglaubliches.
Bill Bruford, der prägende Schlagzeugspieler von YES, King Crimson und UK, steht nach Jahren der Stille wieder auf einer Bühne.
Kein großes Comeback, keine Prog-Nostalgie – sondern ein Abend voll konzentrierter, kammermusikalischer Energie.
Etwa 400 Zuhörer, gedämpftes Licht, ruhige Stimmung in Jazzclub-Atmosphäre.
Pete Roth, der deutsche Gitarrist, spielt mit einem Ton, der zwischen Wärme und Präzision pendelt.
Jede Note scheint überlegt, jede Pause gewollt.
Mike Pratt am Bass ergänzt das mit erdigem, melodischem Spiel, das mehr singt als begleitet.
Und Bruford? Er klingt wie der Inbegriff von Zeit selbst – fein, kontrolliert, elastisch.
Kein Showdrummer, sondern ein Architekt des Pulses.
Die Hi-Hat ist präzise, die Snare klar, und selbst die leisesten Akzente sind voller Intelligenz.
Das Repertoire ist jazzig, strukturiert, aber mit offenen Flanken in Richtung Rock und Klassik.
Dvořák trifft auf Jazz-Harmonik, britischer Witz auf präzise Rhythmen.
Man hört, dass hier drei Musiker auf Augenhöhe spielen – ohne Hierarchie, ohne Eitelkeit.
Das Publikum war aufmerksam, fast ehrfürchtig.
Kein Laut zwischen den Stücken, nur konzentriertes Zuhören.
Und obwohl der Abend stellenweise fast zu kopflastig wirkte, blieb er faszinierend, weil alles so bewusst gesetzt war.
Der Sound im Tollhaus – klar, direkt, fast schon studioartig – trug das Trio perfekt.
Wer Bruford von YES oder Crimson kennt, weiß, dass er nie stillstehen wollte.
Genau das zeigte dieser Abend: kein Rückblick, sondern Weiterentwicklung im Kleinen.
Keine Effekte, keine Virtuosen-Show – nur drei Musiker, die wissen, wie man Raum lässt.
Für YES-Fans war das ein Geschenk – nicht wegen der Nostalgie, sondern weil Bruford hier das verkörpert, was „progressiv“ eigentlich meint: neugierig bleiben, auch leise.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich diesen Ohrenschmaus nicht entgehen lassen!
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Re: [REVIEW] Pete Roth Trio live in Karlsruhe
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Re: [REVIEW] Pete Roth Trio live in Karlsruhe
nur ich, der mit der türkisen Jacke
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Re: [REVIEW] Pete Roth Trio live in Karlsruhe
Hab dich erkannt .....






