[REVIEW] Mark Eric - A Midsummer's Day Dream (1969)

Antworten
Benutzeravatar

Topic author
BRAIN
Beiträge: 2780
Registriert: Mo 3. Apr 2023, 00:53
Has thanked: 3559 times
Been thanked: 2909 times

[REVIEW] Mark Eric - A Midsummer's Day Dream (1969)

Beitrag von BRAIN »

Mark Eric Malmborg, blonder Kalifornier mit einem Surfer-Gesicht, Hollywood-Schauspieler, Model und Musikfan, der einige Auftritte in der Partridge Family, The Bill Cosby Show und Hawaii Five-O hatte, traf auf Ex-Animal Vic Briggs und ging in das damals brandneue "Sound City Studio" von LA um ein wunderschönes Album aufzunehmen, dass den unschuldigen Pop von 1969 perfekt einfing.

Mit Mark Eric habe ich das Pendant zu Brian Wilson, Van Dyke Parks und Lee Hazlewood gefunden.
Lee Hazlewood wegen seiner lässigen Interpretation, Van Dyke Parks wegen der Arrangements und Brian Wilson für den musikalischen Geist.

Wenn du Ende der 60er zwanzig Jahre alt bist und ein bisschen singen und Gitarre spielen kannst, forderte es der Zeitgeist in LA geradezu heraus, sein Glück, in den richtigen Lokalen die richtigen Leute zu suchen.
Mark hatte Glück, dass er von Vic Briggs entdeckt wurde, der dem authentischen Songwriter und Performer eine Chance geben wollte.
Bild
Prompt nahm Marc Eric eine Reihe von Mid-Tempo-Balladen auf, begleitet von großen Namen wie James Burton an der Gitarre und dem Teil der "Wrecking Crew", die an den Aufnahmen von "Pet Sounds" teilgenommen hatten.
"Midsummer's Day Dreamin" schlägt so direkt in die abklingende California-Relax-Boy meets Girl-Bewegung Ende der 60er Jahre.
Leider blieb es das einzige Werk des Blonden, der schon bald seine Gitarre an den Nagel hängt.

Zugegeben Mark Eric war nicht der originellste Songwriter seiner Zeit, trotzdem war dieses einmalige Soft-Pop-Kleinod schnell vergriffen und hat heute einen erheblichen Sammlerwert.
Der Grund? "Midsummer's Day Dreamin" wird von Sammlern als eine perfekte Mischungen aus Pop und Surf-Sound geschätzt, mit akzentuierten Vibraphonen und Waldhörnern, jazzigen Studio- Soft Pop-Melodien, "bah bah bah" -Harmonien und stimmungsvollen Streicharrangements die an Curt Boettchers Produktionen von Sagittarius und The Millennium erinnern.
Erics charmantes, etwas unvollkommenes Falsett (offensichtlich eine Hommage an Brian Wilson) deutet auf eine gewisse Einsamkeit und Traurigkeit hin.
Seine selbst verfassten Balladen im Beach Boys-Stil zeugen von einem gebrochenem Herzen und ist die perfekte Stimmung für seine stockende Stimme im oberen Register.

Zu den Highlights gehören "California Home" eine Klage am Ende des Sommers: " Where Do the Girls of the Summer Go?" und "Don't Cry Over Me" mit seiner wunderschönen Mischung aus harmonischem, raffiniertem Studio-Glanz.
Es ist wie ein "Pet Sounds", dass von jemand anderem als Brian Wilson geschrieben und gespielt wurde.
Tolles Songwriting, sonnige Melodien, üppige Arrangements ... Ich höre diese Platte jetzt seit 10 Jahren und habe mich noch nie gelangweilt.
Wenn ich mir diese Platte anhöre, kann ich mir vorstellen, wie es damals im kalifornischen Sommer als Teenager wohl war.
Die Musik ist so narrativ, dass man sich an Momente seiner eigenen Jugend erinnern kann.
Eine weiterer Grund, dass ich diese Platte liebe, ist, dass sie kein Abklatsch ist, obwohl sie stark von den Beach Boys inspiriert wurde.
Mark Eric hat seinen eigenen Stil und seine eigene Stimme.
Die Produktion und Arrangements sind so originell und edel wie bei jeder Burt Bacharach-Platte, mit einigen atemberaubenden Bläserparts.
Die Melodien sind frisch und verträumt, perfekt für jede Tages- und Jahreszeit, das Songwriting solide und groovig.
Mark Erics Texte sind eher auf die Pet Sounds-Ära ausgerichtet und handeln davon, als Erwachsener, mit gebrochenem Herzen das Leben mit einer gewissen Distanz zu beobachten.
Es hat aber nichts mit den Teenager-Songs der frühen Beach Boys oder Jan & Dean zu tun.

Das CD-Mastering klingt wirklich gut, eher im üppigen Mastering-Stil eines Burt Bacharach als bei den mono-orientierten Phil Spector-Arbeiten.
Jedes Instrument klingt kristallklar, crisp, detailliert und luftig.
Jeder kann jederzeit einem bestimmten Instrument eines bestimmten Songs folgen, ohne sich im Klangbrei zu verlieren.
Nachdem "Midsummer's Day Dreamin" auf dem Label "Revue" (eine UNI / MCA-Tochter) ) veröffentlicht wurde ist er schnell von der Bildfläche verschwunden und begann eine Karriere als Unterhaltungsdirektor auf einem Kreuzfahrt Liner
Es gab Spekulationen über seinen Tod aber er tauchte in den 00ern fit und gesund wieder auf und wurde von begeisterten Musikern überredet, "A Midsummer's Daydream" live an verschiedenen Orten zu spielen ... mit großem Erfolg ...

Wenn Du die Beach Boys und all die anderen wunderbaren Sunshine Pop Bands magst, ist "A Midsummer's Day Dream" ein Muss.
Sogar diejenigen, die mit Vorliebe Burt Bacharach oder Lee Hazlewood genießen, werden diese Platte als hörenswert empfinden.
Das ist ein Meisterwerk!! Ein absolutes Muss für jeden West Coast / Sunshine Musikfan.
Bild

1 California Home 2:31
2 Move With The Dawn 2:46
3 Laura's Changing 2:19
4 Where Do The Girls Of The Summer Go 3:21
5 I'd Like To Talk To You 2:56
6 Take Me With You 3:04
7 Night Of The Lions 2:41
8 Don't Cry Over Me 2:49
9 We Live So Fast 2:25
10 Sad Is The Way That I Feel 3:05
11 Just Passing By 2:49
12 Lynn's Baby 3:11



Arranged By – Joe Leahy (tracks: 13, 14, 27, 28), Vic Briggs* (tracks: 1 to 12, 15 to 26)
Art Direction, Graphic Design – Steve Stanley (2)
Bass – Charles Berghofer*, Lloyd Lunham, Lyle Ritz
Brass – Wayne Songer (tracks: 13, 14, 27, 28)
Cello – Anne Goodman
Compilation Producer – Steve Stanley (2)
Copyist – Bernie Lewis (tracks: 13, 14, 27, 28), Howard Drew (tracks: 13, 14, 27, 28), Virgil Evans
Drums – James Gordon*, Toxey French (tracks: 13, 14, 27, 28)
Engineer – Norman Gregg H. Ratner*
French Horn – Alan Robinson, Arthur Maebe*, Henry Sigismonti, William Binshaw*
Guitar – Ben Benay (tracks: 13, 14, 27, 28), David Cohen, Don Peake, James Burton, Robert "Waddy" Wachtel* (tracks: 13, 14, 27, 28)
Harp – Gayle Levant
Instruments [Unknown] – Bill Page* (tracks: 13, 14, 27, 28)
Liner Notes, Art Direction, Layout – Steve Stanley (2)
Mastered By – Alan Brownstein
Photography By – Frank Bez
Piano – Michael Lang* (tracks: 13, 14, 27, 28)
Piano, Keyboards – Michel Rubini
Producer – Mark Eric (tracks: 13 to 19, 27, 28), Norman Gregg H. Ratner* (tracks: 1 to 12, 20 to 26)
Producer [For Compact Disc] – Steve Stanley (2)
Vibraphone, Percussion – Gary Coleman, Gene Estes
Viola – Samuel Boghossian
Violin – Harry Bluestone, Leonard Malarsky, Marshall Sosson
Written-By – Mark Malmborg
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
BRAIN
Beiträge: 2780
Registriert: Mo 3. Apr 2023, 00:53
Has thanked: 3559 times
Been thanked: 2909 times

Re: [REVIEW] Mark Eric - A Midsummer's Day Dream (1969)

Beitrag von BRAIN »

Bild

Bild

Bild

Bild

MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
BRAIN
Beiträge: 2780
Registriert: Mo 3. Apr 2023, 00:53
Has thanked: 3559 times
Been thanked: 2909 times

Re: [REVIEW] Mark Eric - A Midsummer's Day Dream (1969)

Beitrag von BRAIN »







MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Emma Peel
Beiträge: 7079
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:13
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 7005 times
Been thanked: 7582 times

Re: [REVIEW] Mark Eric - A Midsummer's Day Dream (1969)

Beitrag von Emma Peel »

Das ist klassischer Westcoast Pop ganz oder in Teilen in der Fahrlinie der Beach Boys.

Alles wirkt herrlich unaufgeregt und zugleich authentisch. Die sympathische Stimme von Mark Eric fügt sich wunderbar in die ihn begleitende Musik ein und strahlt pure kalifornische Wärme aus.

Wer an einem von der Sonne geprägten Tag, abseits jeglicher Hektik, mal in ein musikalisches Bad der Harmonie eintauchen möchte, wird mit dem Album "A Midsummer's Day Dream" bestens bedient. Die aufklärende Rezi weist in diesem Zusammenhang den Weg.
Antworten

Zurück zu „Reviews“