[PORTRAIT] Grateful Dead

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BRAIN
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[PORTRAIT] Grateful Dead

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Die Wurzeln von Grateful Dead können bis nach Palo Alto in Kalifornien um die frühen 60er Jahre zurückverfolgt werden.
Der Musik- und Literaturfan Jerry Garcia traf den Lyriker Robert Hunter, den Soul- und Blues-Liebhaber Ron "Pigpen" McKernan sowie den Gitarristen Bob Weir schon 1964.
Inspiriert von den Rolling Stones entschied sich das Trio, ihren Sound mit einer Rhythmusgruppe und elektrischen Instrumenten zu verstärken.
Dazu kamen Schlagzeuger Bill Kreutzmann und der Musikstudent und Bassist Phil Lesh.
Am 5. Mai 1965 hatten Jerry Garcia, Bob Weir, Ron “Pigpen” McKernan, Dana Morgan Jr. und Bill Kreutzmann in Palo Alto ihren ersten Auftritt, in einer Pizzaria namens Magoo.
Zu Beginn führten sie noch den Bandnamen "Warlocks" der aber bald in "The Grateful Dead" umbenannt wurde.

Mehr zur Bandhistory hier: Wikipedia

Für mich sind die Dead eine der facettenreichsten Rockbands überhaupt.
Aus Rock, Country, Folk, Jazz, Psychedelic und Blues machten sie ihren eigenen Stil und erweiterten ihr Spektrum als Liveband mit Jam Sessions, Electric-Space-Jazz und psychedelischen Improvisationen.
Garcia’s federleichte, perlende Gitarrenlinien, das melodische sehr kraftvolle Spiel des experimentell angehauchten Bassisten Phil Lesh, das dichte Rhytmusgeflecht von Kreutzman/Hart und vor allem das traumwandlerische Zusammenspiel macht die Magie dieser einmaligen Band aus.

Grateful Dead sind mehr als nur eine Band: Sie sind eine Bewegung, eine spirituelle Erfahrung, die in einer Verbundenheit von Musikern und Fans verwurzelt ist. Die Deadheads folgten den Tourneen der Gruppe und bildeten dabei eine Gemeinschaft, die über die Musik hinausging.

Mein persönliches Einstiegsalbum war die Live/Dead.
Dark Star nimmt einen gleich gefangen, es gibt noch eine Menge anderer Versionen dieses Titels, der auf unzähligen Livescheiben vertreten ist.

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Ihre frühen Studio-Alben waren so frei, psychedelisch und experimentell wie ihre Live-Shows.
Insbesondere der "Dark Star" von 1968 wurde zum Ausgangspunkt für Improvisation und Jams.
Experimentellen Hippierock bieten die beiden besten Studiowerke aus den 60ern:

Anthem of the Sun (1968)
Aoxomoxoa (1969)


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Crosby, Stills, Nash & Young lehrten die Band, vor ihrer vierten LP "Workman's Dead", wie man Harmonien singt.
Als Ergebnis zeigte Workingman`s Dead einen musikalischen Wandel in Form entspannter Country-Atmosphäre.
Damit kamen mit American Beauty zwei Perlen in den Dead-Katalog.
Folk, Blues, Country, Rock und ausgefeilte Songs machen diese Lps für Americana-Fans unverzichtbar.
Für mich das Beste was die Dead im Studio gemacht haben.

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Die Songs der Dead sind voll von Poesie und Nostalgie, was vor allem in den Texten der Band eingebettet ist.
Alle sind sentimental, philosophisch und sogar romantisch.
Die neueren Kompositionen ab 1973 werden zunehmend komplex, jazz-orientierter und strukturierter .
Die Melodien unterscheiden sich stark voneinander und jede LP hat ihren eigenen Sound.
Weitere sehr empfehlenswerte Rockalben der 70er sind :

From the Mars Hotel (1973)
Wake of the Flood (1974)
Blues for Allah (1975)
Terrapin Station (1977)


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Die Magie die diese Band ausmacht geht zweifelsfrei von ihren Liveauftritten aus.
Deshalb sind auch diese Livealben essentiell:

Grateful Dead (1971) (oder auch Skull + Roses genannt)
Europe 72

BildBildBildBild

In den 80ern holten die Dead mit dem Studioalbum In the Dark (1986)noch mal zum großen Schlag aus und Touch of Grey wurde zu ihrem größten Singelhit.

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1995 stoppte der Tod von Jerry Garcia alle Aktivitäten der Band, die sich bald auflöste.
In den folgenden Jahren tourten die Ex-Mitglieder der Grateful Dead unter verschiedenen Bandnamen, darunter The Other Ones, RatDog und Furthur and the Dead.
2015 schlossen sich Weir, Lesh, Kreutzmann und Hart zu mehreren Abschiedskonzerten "Fare Thee Well" zusammen, um ihr 50-jähriges Jubiläum im großem Stil zu feiern.

Grateful Dead und viele andere US-Bands haben eine andere musikalische Mentalität.
Es fehlt ihnen das rockende, rollende, packende Element, dafür ziehen sie einen durch viele fliessend-harmonische Details und diesen typischen kalifornischen Wohlklang in ihren Bann.
Es lohnt sich sich darauf einzulassen auch wenn es etwas länger dauert bis die Funken fliegen.

Offizielle Webpräsenz
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Lavender
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Re: [PORTRAIT] Grateful Dead

Beitrag von Lavender »

BRAIN hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 22:39
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Die Wurzeln von Grateful Dead können bis nach Palo Alto in Kalifornien um die frühen 60er Jahre zurückverfolgt werden.
Der Musik- und Literaturfan Jerry Garcia traf den Lyriker Robert Hunter, den Soul- und Blues-Liebhaber Ron "Pigpen" McKernan sowie den Gitarristen Bob Weir schon 1964.
Inspiriert von den Rolling Stones entschied sich das Trio, ihren Sound mit einer Rhythmusgruppe und elektrischen Instrumenten zu verstärken.
Dazu kamen Schlagzeuger Bill Kreutzmann und der Musikstudent und Bassist Phil Lesh.
Am 5. Mai 1965 hatten Jerry Garcia, Bob Weir, Ron “Pigpen” McKernan, Dana Morgan Jr. und Bill Kreutzmann in Palo Alto ihren ersten Auftritt, in einer Pizzaria namens Magoo.
Zu Beginn führten sie noch den Bandnamen "Warlocks" der aber bald in "The Grateful Dead" umbenannt wurde.

Mehr zur Bandhistory hier: Wikipedia

Für mich sind die Dead eine der facettenreichsten Rockbands überhaupt.
Aus Rock, Country, Folk, Jazz, Psychedelic und Blues machten sie ihren eigenen Stil und erweiterten ihr Spektrum als Liveband mit Jam Sessions, Electric-Space-Jazz und psychedelischen Improvisationen.
Garcia’s federleichte, perlende Gitarrenlinien, das melodische sehr kraftvolle Spiel des experimentell angehauchten Bassisten Phil Lesh, das dichte Rhytmusgeflecht von Kreutzman/Hart und vor allem das traumwandlerische Zusammenspiel macht die Magie dieser einmaligen Band aus.

Grateful Dead sind mehr als nur eine Band: Sie sind eine Bewegung, eine spirituelle Erfahrung, die in einer Verbundenheit von Musikern und Fans verwurzelt ist. Die Deadheads folgten den Tourneen der Gruppe und bildeten dabei eine Gemeinschaft, die über die Musik hinausging.

Mein persönliches Einstiegsalbum war die Live/Dead.
Dark Star nimmt einen gleich gefangen, es gibt noch eine Menge anderer Versionen dieses Titels, der auf unzähligen Livescheiben vertreten ist.

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Ihre frühen Studio-Alben waren so frei, psychedelisch und experimentell wie ihre Live-Shows.
Insbesondere der "Dark Star" von 1968 wurde zum Ausgangspunkt für Improvisation und Jams.
Experimentellen Hippierock bieten die beiden besten Studiowerke aus den 60ern:

Anthem of the Sun (1968)
Aoxomoxoa (1969)


BildBild

Crosby, Stills, Nash & Young lehrten die Band, vor ihrer vierten LP "Workman's Dead", wie man Harmonien singt.
Als Ergebnis zeigte Workingman`s Dead einen musikalischen Wandel in Form entspannter Country-Atmosphäre.
Damit kamen mit American Beauty zwei Perlen in den Dead-Katalog.
Folk, Blues, Country, Rock und ausgefeilte Songs machen diese Lps für Americana-Fans unverzichtbar.
Für mich das Beste was die Dead im Studio gemacht haben.

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Die Songs der Dead sind voll von Poesie und Nostalgie, was vor allem in den Texten der Band eingebettet ist.
Alle sind sentimental, philosophisch und sogar romantisch.
Die neueren Kompositionen ab 1973 werden zunehmend komplex, jazz-orientierter und strukturierter .
Die Melodien unterscheiden sich stark voneinander und jede LP hat ihren eigenen Sound.
Weitere sehr empfehlenswerte Rockalben der 70er sind :

From the Mars Hotel (1973)
Wake of the Flood (1974)
Blues for Allah (1975)
Terrapin Station (1977)


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Die Magie die diese Band ausmacht geht zweifelsfrei von ihren Liveauftritten aus.
Deshalb sind auch diese Livealben essentiell:

Grateful Dead (1971) (oder auch Skull + Roses genannt)
Europe 72

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In den 80ern holten die Dead mit dem Studioalbum In the Dark (1986)noch mal zum großen Schlag aus und Touch of Grey wurde zu ihrem größten Singelhit.

BildBild

1995 stoppte der Tod von Jerry Garcia alle Aktivitäten der Band, die sich bald auflöste.
In den folgenden Jahren tourten die Ex-Mitglieder der Grateful Dead unter verschiedenen Bandnamen, darunter The Other Ones, RatDog und Furthur and the Dead.
2015 schlossen sich Weir, Lesh, Kreutzmann und Hart zu mehreren Abschiedskonzerten "Fare Thee Well" zusammen, um ihr 50-jähriges Jubiläum im großem Stil zu feiern.

Grateful Dead und viele andere US-Bands haben eine andere musikalische Mentalität.
Es fehlt ihnen das rockende, rollende, packende Element, dafür ziehen sie einen durch viele fliessend-harmonische Details und diesen typischen kalifornischen Wohlklang in ihren Bann.
Es lohnt sich sich darauf einzulassen auch wenn es etwas länger dauert bis die Funken fliegen.

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Ganz toll, was Du hier wieder zu "Papier" gebracht hast. Habe Grateful Dead damals in der Rockpalast Nacht live in der Grugahalle erlebt.
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Emma Peel
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Re: [PORTRAIT] Grateful Dead

Beitrag von Emma Peel »

Ein schönes und zugleich ein wichtiges Thema über eine Band, die mir sehr am Herzen liegt. Aber durch die Vielzahl deiner Informationen und Querverweise, möchte ich das Ganze erst einmal sacken lassen und werden mich später zu deinem Portrait dieser Band äußern.

Aber vorab gibt es von mir schon mal ein dickes Lob für diese Ausarbeitung. :yes:
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BRAIN
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Re: [PORTRAIT] Grateful Dead

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Re: [PORTRAIT] Grateful Dead

Beitrag von BRAIN »

Discography:

The Grateful Dead (1967)
Anthem of the Sun (1968)
Aoxomoxoa (1969)
Live/Dead (1969)
Workingman's Dead (1970)
American Beauty (1970)
Grateful Dead (Skull & Roses) (1971)
Europe '72 (1972)
History of the Grateful Dead, Volume One (Bear's Choice) (1973)
Wake of the Flood (1973)
From the Mars Hotel (1974)
Blues for Allah (1975)
Steal Your Face (1976)
Terrapin Station (1977)
Shakedown Street (1978)
Go to Heaven (1980)
Reckoning (1981)
Dead Set (1981)
In the Dark (1987)
Dylan & the Dead (1989)
Built to Last (1989)
Without a Net (1990)

http://www.deaddisc.com/GDFD_Grateful_Dead.htm
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