Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
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Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Der musikalische Ursprung des Punk Rock lag im Garagenrock der 60er Jahre. Als Protopunk Bands in den USA zwischen 1965 und 1974 gelten The Sonics, MC5, The Stooges, die New York Dolls sowie die Patti Smith Group. Auch The Velvet Underground gelten mit ihrer nihilistischen Attitüde und provokativen Performances als Vorreiter. Als Zentrum des ursprünglichen US-amerikanischen Punk Rocks gilt der Club CBGB in New York. Musikalisch handelte es sich dabei um eine einfache und rohe Form von Rock’n‘ Roll und Beat. Sie grenzte sich deutlich zur damaligen Hippie-Bewegung mit deren komplexen künstlerischen Ausdrucksmitteln und Idealismus ab. Auch in England hatten während der Swinging Sixties verschiedene Bands wie The Kinks, The Who und The Troggs den geläufigen Beat mit rauheren Stilelementen versetzt, die später in der Punk-Musik wieder aufgegriffen wurden. In der ersten Hälfte der 70er Jahre hielt der britische Glam Rock von Künstlern wie Marc Bolan und David Bowie diese Traditionen am Leben, und erfolgreiche Bands wie T. Rex oder The Sweet überzeugten viele Jugendliche, dass keine großen musikalischen Fähigkeiten nötig waren, um einschlagende Songs zu schreiben.
Den Mainstream Rock dieser Zeit dominierten unterdessen Bands wie Pink Floyd, Genesis, Emerson, Lake and Palmer, Grateful Dead, Iron Butterfly oder Led Zeppelin, denen vorgeworfen wurde, mit ihrem Bombast Rock von hohem künstlerischem Anspruch einen grossen Graben zwischen Künstler und Konsument zu schaffen und sich in technischem Perfektionismus, als der ihre verhältnismässig aufwändigen Aufnahmen und Konzerte aufgefasst wurden, zu gefallen. Die übrige U-Musik hingegen wurde Mitte der 70er Jahre vor allem von der Discokultur geprägt, die alle tiefer gehenden Inhalte oder Botschaften von vornherein abgelegt hatte und sich ganz auf Tanz und Mode für den zahlungswilligen Konsumenten reduzierte. Demgegenüber gaben sich die ersten Punk Rock Bands aggressiv, unversöhnlich, nonkonformistisch und illusionslos. Sie spielten mit den klassischen Mitteln des Rock’n‘ Roll (Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug) aggressive, schnelle, kurze und einfache Songs statt epischer, komplex komponierter Lieder. Die Texte bestanden hauptsächlich aus Betrachtungen über das (eigene) Leben und Leiden als Jugendlicher, über den Kick der Selbstzerstörung, aus Anklagen und Beschimpfungen, oder auch aus reinem Dadaismus. Auch wenn die meisten ersten Punk Rock Bands aus New York kamen: zu einer echten Bewegung wurde der Punk in London. Was bei den New Yorker Punk Bands künstlerisches Programm war, verband sich in England mit dem eher diffusen, meist noch apolitischen Groll, den viele Jugendliche gegenüber sämtlichen Institutionen empfanden, und wurde so zu einer breiten subkulturellen Strömung. Zu den Ursachen für die Frustration englischer Jugendlicher bezüglich der sie umgebenden Regeln gehörte der mangelnde Halt durch die Schulen und mangelnde Aussichten im Berufsleben, bedingt durch die Wirtschaftskrise und das steife englische Klassensystem. Die Jugendlichen fühlten sich ausgeschlossen und betrogen um die Dinge, die ihnen erstrebenswert vorkamen: modische Kleidung, die neueste Musik, oft sogar schon der Konsum von Getränken in Gaststätten. Aus dieser Perspektive war auch durch Rock- und Popmusik ein neues Establishment geschaffen worden, das gegenüber der bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft keine Alternative mehr bot und das deswegen bestenfalls noch Stillstand bedeuten konnte. Die Antwort der englischen Punk-Szene hierauf hiess Eigenproduktion, von der Szene für die Szene. Ausgehend von diesem dilettantischen Ansatz erwies sich der Punk Rock als die passende musikalische Form für die Szene.
Die dreckigen und schnoddrigen Elemente des Punk Rock wurden hier zum Programm: das Establishment, und damit der Status quo der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit, wurde offen abgelehnt und brüskiert. Die herrschenden Werte wie auch die herrschende Ästhetik wurden durch einen radikalen Nonkonformismus negiert. Die Bewegung versuchte nicht, sich etwa durch künstlerische Qualität in ihrem Anliegen verständlich zu machen, sondern betonte gerade das Unvollkommene, Dreckige, das radikal Individuelle und Unvermittelbare der eigenen Musik und Lebensweise. Man war nicht der Auffassung, dass Kritik an dieser Gesellschaft in ihr auch konstruktiv wirken müsse. Im Mittelpunkt stand die eigene Subjektivität, das eigene Leiden am Zustand der Welt, das sichtbar gemacht und so gegen sie gewendet werden sollte. Dazu gehörte für die meisten auch ein exzessiver Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Getanzt wurde ab 1976 Pogo, wütend mit- und gegeneinander tanzend wurde das Publikum so zum eingeschworenen Mob. Man sah sich auf sich allein gestellt und vertraute niemandem: Die Arbeiterbewegung und die Neue Linke wurden ebenso abgelehnt wie das herrschende System.
Neben einer anti-kommerziellen, anti-bürgerlichen und generell anarchischen Haltung gehörte zum Punk andererseits aber auch eine radikale Selbstvermarktung, Imagepflege und In-Szene-Setzung, vor allem durch die Sex Pistols und ihren Manager Malcolm McLaren. Diese Erschaffung neuer Idole stand von Anfang an in einem offenen Gegensatz zum Nonkonformismus des Punk, was schon damals für die nun immer erfolgreicher werdenden Bands die Frage aufwarf, wie eine fundamentale Antihaltung gegenüber der sie vereinnahmenden Musik- und Modeindustrie – wie auch gegenüber den nach immer neuen Stars verlangenden Fans – denn überhaupt aufrechtzuerhalten sei. Und auch, was mit einem solchen Nonkonformismus letztlich eigentlich bezweckt werden solle. Von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde die entstehende Punk-Kultur in England, als die Sex Pistols mit ihren Singles Anarchy in the UK (1976) und God Save the Queen (1977) Aufsehen erregten. In kurzer Zeit entstand eine Vielzahl neuer Bands. Zu den wichtigsten britischen Bands dieser Zeit gehören die Sex Pistols, The Clash, The Damned, The Adverts, The Slits, The Stranglers und Stiff Little Fingers. Schon in der zweiten Hälfte der 70er Jahre teilte sich die Punk Bewegung weltweit in erste Untersparten und beeinflusste andere Musikstile (wie etwa Two Tone Ska oder New Wave of British Heavy Metal) nachhaltig. Wichtige Substile und deren herausragende Vertreter waren Anarcho-Punk (z. B. Crass, Conflict und Flux of Pink Indians), Oi! bzw. Streetpunk (z. B. Sham 69, Cockney Rejects, Blitz aber auch die später offen rechtsradikale Band Skrewdriver) und der Horrorpunk (hier vor allem die Misfits). Anfang der 80er Jahre verbreitete sich der Punk über die ganze Welt, und es entstanden verschiedene Punk-Szenen in fast allen Ländern Europas, Amerikas und Ostasiens, insbesondere auch in den sozialistischen Staaten des Ostblocks. Zugleich wurde der Punk ernsthafter, aggressiver und in gewissem Sinne politischer. Diese Entwicklung wurde vor allem durch das Aufkommen des Hardcore Punk markiert, der statt blossem Nonkonformismus radikale soziale und politische Forderungen formulierte. Die Ausrichtung war dabei meistenteils eindeutig links, gegen das wieder konservativer gewordene Establishment, gegen die aufkommende Yuppie-Kultur, gegen stereotype Klischees von Geschlechterrollen, gegen Rassismus und sonstige als bürgerlich wahrgenommene Vorurteile. Dagegen wurden anarchistische, antiautoritäre und libertäre Ideen sowie die Ziele der Hausbesetzerbewegung von dem grössten Teil der Punk-Bewegung explizit befürwortet. Viele Hardcore-Punks schlossen sich autonomen Gruppen an und traten sehr ernsthaft für ihre jeweiligen Ideale ein, wie etwa die der Straight-Edge-Bewegung. In den 80er Jahren war Punk die dominierende Kultur in den meisten autonomen Zentren.
Wichtige Bands dieser Zeit waren in den USA Hardcore-Bands wie die Dead Kennedys, Agnostic Front, Black Flag und Minor Threat. Für England ist vor allem The Exploited zu nennen, für Deutschland die Band Slime. Als wichtige Unterarten und Crossover-Genres neben dem Hardcore Punk kamen in den 80ern hinzu: Fun-Punk, Ska-Punk, Skatepunk, Psychobilly und Folk-Punk.
In den späten 80ern gehörte der Punk dann zum selbstverständlichen Strassenbild in Europa. Während der Untergrund der Szene zwar blühte und etwa in den osteuropäischen Metropolen entschieden subversiv agierte, reihten sich die erfolgreichen Bands der Szene jedoch immer nahtloser in den allgemeinen Popbetrieb ein. Bands wie Die Toten Hosen, Die Ärzte und The Offspring wurden Anfang der 90er Jahre vollends zum Teil des Mainstreams. Sozialkritik wurde gerade von diesen Bands zwar durchaus noch formuliert, doch unterschieden sie sich in dieser Hinsicht nicht grundlegend von anderen sozial engagierten Unterhaltungskünstlern wie Konstantin Wecker oder den Prinzen. Auch waren Auftreten, Musik und Texte der erfolgreichen Punk-Bands der frühen 1990er nicht aggressiver oder radikaler als bei anderen zeitgenössischen Poprichtungen, wie etwa im deutschsprachigen Hip-Hop. Der Punk war nicht mehr die Gegenbewegung zur Mehrheitsgesellschaft, sondern einfach eine Jugendmode unter vielen.
Aus der Perspektive einer radikalen Gesellschaftskritik verloren so gerade die erfolgreicheren Sparten des Punk ihr kritisches Potential und wurden auf diese Weise zum blossen Modezitat der traditionellen Stilmittel des Punk der 70er und 80er Jahre. Die im brachialen Stil vorgebrachten politisch-sozialen Anliegen, die den radikaleren Teilen der (Hardcore-)Punk-Bewegung noch zu eigen waren, sind in dieser Perspektive bei zu vielen Punks zum blossen Habitus verkommen. Viele Punks und Ex-Punks definierten sich deshalb spätestens zu Beginn der 1990er weniger über ihre Zugehörigkeit zur Punk-Szene, sondern stärker über ihre Zugehörigkeit zu Gruppen, bei denen Inhalte und gesellschaftliches Engagement nach wie vor einen bleibenden Stellenwert besassen, etwa der Antifa, den Autonomen, den Hausbesetzern und der Ökologiebewegung (Wiki).
Viel Spass beim voten.
Den Mainstream Rock dieser Zeit dominierten unterdessen Bands wie Pink Floyd, Genesis, Emerson, Lake and Palmer, Grateful Dead, Iron Butterfly oder Led Zeppelin, denen vorgeworfen wurde, mit ihrem Bombast Rock von hohem künstlerischem Anspruch einen grossen Graben zwischen Künstler und Konsument zu schaffen und sich in technischem Perfektionismus, als der ihre verhältnismässig aufwändigen Aufnahmen und Konzerte aufgefasst wurden, zu gefallen. Die übrige U-Musik hingegen wurde Mitte der 70er Jahre vor allem von der Discokultur geprägt, die alle tiefer gehenden Inhalte oder Botschaften von vornherein abgelegt hatte und sich ganz auf Tanz und Mode für den zahlungswilligen Konsumenten reduzierte. Demgegenüber gaben sich die ersten Punk Rock Bands aggressiv, unversöhnlich, nonkonformistisch und illusionslos. Sie spielten mit den klassischen Mitteln des Rock’n‘ Roll (Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug) aggressive, schnelle, kurze und einfache Songs statt epischer, komplex komponierter Lieder. Die Texte bestanden hauptsächlich aus Betrachtungen über das (eigene) Leben und Leiden als Jugendlicher, über den Kick der Selbstzerstörung, aus Anklagen und Beschimpfungen, oder auch aus reinem Dadaismus. Auch wenn die meisten ersten Punk Rock Bands aus New York kamen: zu einer echten Bewegung wurde der Punk in London. Was bei den New Yorker Punk Bands künstlerisches Programm war, verband sich in England mit dem eher diffusen, meist noch apolitischen Groll, den viele Jugendliche gegenüber sämtlichen Institutionen empfanden, und wurde so zu einer breiten subkulturellen Strömung. Zu den Ursachen für die Frustration englischer Jugendlicher bezüglich der sie umgebenden Regeln gehörte der mangelnde Halt durch die Schulen und mangelnde Aussichten im Berufsleben, bedingt durch die Wirtschaftskrise und das steife englische Klassensystem. Die Jugendlichen fühlten sich ausgeschlossen und betrogen um die Dinge, die ihnen erstrebenswert vorkamen: modische Kleidung, die neueste Musik, oft sogar schon der Konsum von Getränken in Gaststätten. Aus dieser Perspektive war auch durch Rock- und Popmusik ein neues Establishment geschaffen worden, das gegenüber der bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft keine Alternative mehr bot und das deswegen bestenfalls noch Stillstand bedeuten konnte. Die Antwort der englischen Punk-Szene hierauf hiess Eigenproduktion, von der Szene für die Szene. Ausgehend von diesem dilettantischen Ansatz erwies sich der Punk Rock als die passende musikalische Form für die Szene.
Die dreckigen und schnoddrigen Elemente des Punk Rock wurden hier zum Programm: das Establishment, und damit der Status quo der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit, wurde offen abgelehnt und brüskiert. Die herrschenden Werte wie auch die herrschende Ästhetik wurden durch einen radikalen Nonkonformismus negiert. Die Bewegung versuchte nicht, sich etwa durch künstlerische Qualität in ihrem Anliegen verständlich zu machen, sondern betonte gerade das Unvollkommene, Dreckige, das radikal Individuelle und Unvermittelbare der eigenen Musik und Lebensweise. Man war nicht der Auffassung, dass Kritik an dieser Gesellschaft in ihr auch konstruktiv wirken müsse. Im Mittelpunkt stand die eigene Subjektivität, das eigene Leiden am Zustand der Welt, das sichtbar gemacht und so gegen sie gewendet werden sollte. Dazu gehörte für die meisten auch ein exzessiver Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Getanzt wurde ab 1976 Pogo, wütend mit- und gegeneinander tanzend wurde das Publikum so zum eingeschworenen Mob. Man sah sich auf sich allein gestellt und vertraute niemandem: Die Arbeiterbewegung und die Neue Linke wurden ebenso abgelehnt wie das herrschende System.
Neben einer anti-kommerziellen, anti-bürgerlichen und generell anarchischen Haltung gehörte zum Punk andererseits aber auch eine radikale Selbstvermarktung, Imagepflege und In-Szene-Setzung, vor allem durch die Sex Pistols und ihren Manager Malcolm McLaren. Diese Erschaffung neuer Idole stand von Anfang an in einem offenen Gegensatz zum Nonkonformismus des Punk, was schon damals für die nun immer erfolgreicher werdenden Bands die Frage aufwarf, wie eine fundamentale Antihaltung gegenüber der sie vereinnahmenden Musik- und Modeindustrie – wie auch gegenüber den nach immer neuen Stars verlangenden Fans – denn überhaupt aufrechtzuerhalten sei. Und auch, was mit einem solchen Nonkonformismus letztlich eigentlich bezweckt werden solle. Von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde die entstehende Punk-Kultur in England, als die Sex Pistols mit ihren Singles Anarchy in the UK (1976) und God Save the Queen (1977) Aufsehen erregten. In kurzer Zeit entstand eine Vielzahl neuer Bands. Zu den wichtigsten britischen Bands dieser Zeit gehören die Sex Pistols, The Clash, The Damned, The Adverts, The Slits, The Stranglers und Stiff Little Fingers. Schon in der zweiten Hälfte der 70er Jahre teilte sich die Punk Bewegung weltweit in erste Untersparten und beeinflusste andere Musikstile (wie etwa Two Tone Ska oder New Wave of British Heavy Metal) nachhaltig. Wichtige Substile und deren herausragende Vertreter waren Anarcho-Punk (z. B. Crass, Conflict und Flux of Pink Indians), Oi! bzw. Streetpunk (z. B. Sham 69, Cockney Rejects, Blitz aber auch die später offen rechtsradikale Band Skrewdriver) und der Horrorpunk (hier vor allem die Misfits). Anfang der 80er Jahre verbreitete sich der Punk über die ganze Welt, und es entstanden verschiedene Punk-Szenen in fast allen Ländern Europas, Amerikas und Ostasiens, insbesondere auch in den sozialistischen Staaten des Ostblocks. Zugleich wurde der Punk ernsthafter, aggressiver und in gewissem Sinne politischer. Diese Entwicklung wurde vor allem durch das Aufkommen des Hardcore Punk markiert, der statt blossem Nonkonformismus radikale soziale und politische Forderungen formulierte. Die Ausrichtung war dabei meistenteils eindeutig links, gegen das wieder konservativer gewordene Establishment, gegen die aufkommende Yuppie-Kultur, gegen stereotype Klischees von Geschlechterrollen, gegen Rassismus und sonstige als bürgerlich wahrgenommene Vorurteile. Dagegen wurden anarchistische, antiautoritäre und libertäre Ideen sowie die Ziele der Hausbesetzerbewegung von dem grössten Teil der Punk-Bewegung explizit befürwortet. Viele Hardcore-Punks schlossen sich autonomen Gruppen an und traten sehr ernsthaft für ihre jeweiligen Ideale ein, wie etwa die der Straight-Edge-Bewegung. In den 80er Jahren war Punk die dominierende Kultur in den meisten autonomen Zentren.
Wichtige Bands dieser Zeit waren in den USA Hardcore-Bands wie die Dead Kennedys, Agnostic Front, Black Flag und Minor Threat. Für England ist vor allem The Exploited zu nennen, für Deutschland die Band Slime. Als wichtige Unterarten und Crossover-Genres neben dem Hardcore Punk kamen in den 80ern hinzu: Fun-Punk, Ska-Punk, Skatepunk, Psychobilly und Folk-Punk.
In den späten 80ern gehörte der Punk dann zum selbstverständlichen Strassenbild in Europa. Während der Untergrund der Szene zwar blühte und etwa in den osteuropäischen Metropolen entschieden subversiv agierte, reihten sich die erfolgreichen Bands der Szene jedoch immer nahtloser in den allgemeinen Popbetrieb ein. Bands wie Die Toten Hosen, Die Ärzte und The Offspring wurden Anfang der 90er Jahre vollends zum Teil des Mainstreams. Sozialkritik wurde gerade von diesen Bands zwar durchaus noch formuliert, doch unterschieden sie sich in dieser Hinsicht nicht grundlegend von anderen sozial engagierten Unterhaltungskünstlern wie Konstantin Wecker oder den Prinzen. Auch waren Auftreten, Musik und Texte der erfolgreichen Punk-Bands der frühen 1990er nicht aggressiver oder radikaler als bei anderen zeitgenössischen Poprichtungen, wie etwa im deutschsprachigen Hip-Hop. Der Punk war nicht mehr die Gegenbewegung zur Mehrheitsgesellschaft, sondern einfach eine Jugendmode unter vielen.
Aus der Perspektive einer radikalen Gesellschaftskritik verloren so gerade die erfolgreicheren Sparten des Punk ihr kritisches Potential und wurden auf diese Weise zum blossen Modezitat der traditionellen Stilmittel des Punk der 70er und 80er Jahre. Die im brachialen Stil vorgebrachten politisch-sozialen Anliegen, die den radikaleren Teilen der (Hardcore-)Punk-Bewegung noch zu eigen waren, sind in dieser Perspektive bei zu vielen Punks zum blossen Habitus verkommen. Viele Punks und Ex-Punks definierten sich deshalb spätestens zu Beginn der 1990er weniger über ihre Zugehörigkeit zur Punk-Szene, sondern stärker über ihre Zugehörigkeit zu Gruppen, bei denen Inhalte und gesellschaftliches Engagement nach wie vor einen bleibenden Stellenwert besassen, etwa der Antifa, den Autonomen, den Hausbesetzern und der Ökologiebewegung (Wiki).
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Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Nicht so ganz mein Genre, aber für drei Kreuze hat es gereicht
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Sorry, da bin ich (mal wieder) komplett raus, mit Punk konnte noch nie etwas anfangen.
Ars Longa Vita Brevis
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Ähnlich wie bei dir ist es auch für mich ein schwieriges Terrain.Faltenrock hat geschrieben: ↑Do 9. Jan 2025, 08:52 Nicht so ganz mein Genre, aber für drei Kreuze hat es gereicht
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Hier schieb ich mal eine Null Runde.
Tschüß
nixe
Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!
!!!I like Prog!!!
!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
nixe
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Eine meiner sehr vernachlässigten Musikrichtungen.
Aber es hat immer noch gereicht.
Aber es hat immer noch gereicht.
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Das ist meine Musik. Hier hätte ich glatt fast jeder Band ein Häkchen geben können ....
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Da bin ich leider auch raus. Ist bislang nicht meine Musik. Was nicht ist, kann ja noch werden.
„Musik ist eine Welt für sich, mit einer Sprache, die wir alle verstehen." Stevie Wonder
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Zwei Platten sind gesetzt bei mir ... für das dritte Häkchen muss ich nochmal ein bissel in mich gehen.
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Auch keine leichte Wahl, obwohl Punkrock auch nicht so 100% meins ist.
Dennoch habe ich mir eine Sammlung mit ca. 100 Scheiben aufgebaut.
Mir haben sich die folgenden 3 aus der Liste am meisten erschlossen.
Alle 3 bestechen durch ihre Direktheit, Rauheit und Energie.
Sex Pistols • Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols (1977)
The Clash • London Calling (1979)
Dead Kennedys • Fresh Fruit For Rotting Vegetables (1980)
Dennoch habe ich mir eine Sammlung mit ca. 100 Scheiben aufgebaut.
Mir haben sich die folgenden 3 aus der Liste am meisten erschlossen.
Alle 3 bestechen durch ihre Direktheit, Rauheit und Energie.
Sex Pistols • Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols (1977)
The Clash • London Calling (1979)
Dead Kennedys • Fresh Fruit For Rotting Vegetables (1980)
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Re: Punk Rock (09.01.2025 – 15.01.2025)
Hab jetzt lange mit mir gerungen und bin am Ende zu dem Entschluss gekommen nur 2 Stimmen zu vergeben: The Clash & Hüsker Dü.
Von The Stooges hat mich das Debütalbum voll und ganz überzeugt, der Nachfolger ist nicht meins. Mit Dead Kennedys und den Sex Pistols kannste mich jagen ... The Offspring waren zu Headbangers Ball mein absoluter Albtraum, weil totgedudelt.
Schade, dass hier im Forum Bob Mould und seine Band Hüsker Dü so wenig Anklang finden.
Von The Stooges hat mich das Debütalbum voll und ganz überzeugt, der Nachfolger ist nicht meins. Mit Dead Kennedys und den Sex Pistols kannste mich jagen ... The Offspring waren zu Headbangers Ball mein absoluter Albtraum, weil totgedudelt.
Schade, dass hier im Forum Bob Mould und seine Band Hüsker Dü so wenig Anklang finden.