[REVIEW] DeWolff Love, Death & In Between

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BRAIN
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[REVIEW] DeWolff Love, Death & In Between

Beitrag von BRAIN »

Soul, Rock, Blues und Funk in einem energiegeladenen, süchtig machenden und leckeren Gebräu.
Das ist der prägnante Nachgeschmack des neuen Albums von DeWolff aus Limburg.
Es ist einfach herrlich, wie das Album klingt, wie toll die verschiedenen Klänge zusammengebracht werden und was für ein Vergnügen die Band mit Gastmusikern zu hören.
Und dabei geht es gar nicht mal so sehr darum, dass das Tempo der Songs nur schnell wäre oder dass es sich hier um eine Band handelt, die nur hart rockt, nein, das ist es nicht.
Es ist der Drive, den das Album vom Opener Night Train bis zum Abschluss mit Queen Of Space & Time! ausstrahlt.
Die Band wollte sich hauptsächlich auf das Aufnehmen ihrer Musik konzentrieren, auf das Spielen, auf die Zusammenarbeit, auf die Energie des Moments und dass alles mit analogem Equipment aufgenommen wird.
Weil das schöner klingt, weil es besser klingt, weil das Erlebnis der Musik für DeWolff zentral ist.
DeWolff machen keine Zugeständnisse, um zeitgemäß zu klingen.
Sie wollen die Musik so machen, wie sie ihnen gefällt, und ja, das hört man, wenn man sich das Album in voller Länge anhört.
Man hat das Gefühl, mit der Band im Studio zu sein, mit Schlagzeuger, Bläsern und Backgroundsängern, und man spürt die Energie der Band vom ersten Song an, sowohl im Spiel der Musiker als auch im Gesang von Pablo und natürlich in Kombination mit den Backgroundsängern.
Die Band selbst war der Meinung, dass ihre letzte Scheibe "Wolffpack" zu perfekt klang und wollte einen unverfälschten, rohen Sound mit all seinen Unzulänglichkeiten.
Das neue Album klingt offener, atmet mehr und die Platzierung der Stimmen fühlt sich offener, geräumiger an.

Was die Jungs mit all den Gästen geschafft haben, ist eine Reise in die 70er Jahre, wie man sie selten erlebt.
Die Atmosphäre des Albums ist locker, entspannt, trotz des hohen musikalischen Niveaus, und gerade die Abwechslung, die die Band mit ihrer Musik erzeugt, verleiht ihr einen eigenen Vibe.
Nach den ersten beiden Tracks des Albums ist das entspannte Will o'the Wisp an der Reihe, in dem Pablo zeigt, dass die Qualität von Gitarrensoli nicht unbedingt in der Geschwindigkeit liegt und dass ein Song nicht nur davon lebt, wie eingängig er ist.
Gleiches gilt für das entzückende Jacky Go To Sleep, dass einen ebenfalls in südamerikanische Sphären entführt.
Das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Keys ist exzellent und der Bass zieht voll durch.
Wir haben noch nicht einmal die Hälfte des Albums hinter uns, da packt die Band einen 16-minütigen Song aus, dem epischen und sehr schönen Rosita, bei dem man sich fühlt, als wäre man in die Zeit-Maschine eingestiegen.
Verdammt, was für ein schöner Aufbau und wie schön hier alles zusammenpasst!
Auch hier begleiten die famosen Backing Vocals den Song, aber man hat auch den Eindruck, dass die Band und damit vor allem die einzelnen Mitglieder musikalisch immer weiter wachsen.
Tauch einfach ein in die musikalische Reise, die dieser Song eine Viertel Stunde macht.
Soul, Blues, Gospelklänge und die knackige Hammond, der Song nimmt einen einfach mit. Psychedelischer Rock? Psychedelica? Wolffedelica!

Die Band hat es nicht unbedingt nötig, die Songs lange zu dehnen.
Selbst die kürzeren Songs sind episch und ausladend, wie das bei guten Bands so ist.
Man hat beim Anhören des Albums auch nicht den Eindruck, dass es Füllmaterial gibt.
Es ist ebenso reizvoll, den bluesigen Mr. Garbage Man, Counterfeit Love oder auch Pure Love zuzuhören.
Die Backing Vocals sind hier genau richtig!
Und ja, beim überschäumend hüpfende Wontcha Wontcha muss man sich einfach fallen lassen und mit Hilfe der Queen Of Space & Time wieder aufstehen.
Wie gut, dass die Männer mit Subtilität in ihrem Spiel, arbeiten können.
Lehne dich zurück und höre dir die Scheibe gleich wieder von vorne an: wirklich genial.
DeWolff liefern hier nicht nur ihr zehntes Album ab, sondern machen das nach einer bereits arbeitsreichen Zeit mit einem sehr gelungenen Ergebnis.
Love, Death & In Between ist eine sehr warme, höchst unterhaltsame, inspirierte und getriebene musikalische Reise geworden, auf der uns der Soul auf dem Silbertablett serviert wird, durchzogen von Funk und Rock und vor allem mit Leidenschaft vorgetragen.
Ein Album, das man immer wieder hören wird: als Liebhaber der Musik der 70er Jahre ist es sehr zu empfehlen. Ein Meisterstück von einem Album!

Bild

01. Night Train 04:12
02. Heart Stopping Kinda Show 04:07
03. Will o' the Wisp 03:23
04. Jacky Go To Sleep 05:04
05. Rosita 16:30
06. Mr. Garbage Man 04:53
07. Counterfeit Love 04:37
08. Message For My Baby 05:41
09. Gilded (Ruin of Love) 04:11
10. Pure Love 03:47
11. Wontcha Wontcha 06:30
12. Queen of Space & Time 04:57

Bass – Levi Vis
Drums, Vocals – Luka van de Poel
Guitar, Vocals – Pablo van de Poel
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BRAIN
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Re: [REVIEW] DeWolff Love, Death & In Between

Beitrag von BRAIN »







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Beatnik
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Re: [REVIEW] DeWolff Love, Death & In Between

Beitrag von Beatnik »

Die Neue steht auch bei mir im Regal, allerdings als CD, nicht als LP, obschon ich die gerne - schon wegen des Covers - lieber auf Vinyl hätte. Nach meiner persönlichen Einschätzung ist es die beste DeWolff bisher. Ich finde, die Gruppe wird immer professioneller in der Umsetzung ihrer Ideen, auch wenn ich die Live-Scheibe mit dem Metropol Orkest auch ganz toll finde. Eine meiner liebsten neuen Rockbands, die den Begriff "Retro" tatsächlich auch verstanden haben, und nicht einfach nur alte Muster wie eine musikalische Mimikri kopieren (ich nenne da jetzt keine Namen, ich möchte ja nicht mit Greta Van Sowieso Knatsch bekommen)... :D
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
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