Vor zehn Jahren begann High South als Quartett.
In den letzten Jahren waren sie zu dritt, jetzt sind es nur noch zwei: Jamey Garner und Kevin Campos.
Diese Reduktion hat aber keine negativen Auswirkungen, denn die beiden Singer/Songwriter harmonieren auch auf ihrem vierten Album "Feel This Good" wieder wunderbar.
Und der mehrstimmige Gesang, der schon immer charakteristisch für die Band war, lässt sich auch im Studio problemlos als Duo arrangieren.
So kann man nach dem Ausstieg von Phoenix Mendoza getrost feststellen, dass bei High South alles beim Alten bleibt.
Nach wie vor berührt das Duo die Wurzeln des Country und des Westcoast-Rocks und tritt gekonnt in die Fußstapfen von Legenden wie den Doobie Brothers, den Eagles oder Crosby, Stills, Nash & Young.
Aber (und das machen die 13 Songs auf diesem Album deutlich) die Band hat inzwischen einen eigenen Sound entwickelt.
Einen unverwechselbaren Sound, der zwar Ähnlichkeiten mit den genannten Größen aufweist, aber auch funkige Vibes, rauen Blues und andere markante Elemente einbringt.
Obendrein können James und Kevin als Sänger mit ihren eigenen Klangcharakteristika punkten.
Dieses Album ist daher nicht nur ein weiterer Schritt im Reifungsprozess, sondern auch das bisher beste.
Und das will schon was heißen.
Immerhin wurden die letzten LPs und Beteiligungen mehrerer Top-Künstler in den besten Studios der Welt aufgenommen.
Produzenten von "Peace, Love & Harmony" waren z.B. Josh Leo (Alabama, Glenn Frey) und Stan Lynch (Tom Petty & The Heartbreakers).
Nun, große Namen sind an diesem Album nicht beteiligt: Das Album entstand in einem Münchner Studio zusammen mit lokalen Session-Musikern.
Ein Nachteil? Nur theoretisch.
"Die Jungs haben internationales Format", sagte Jamey Garner in einem Interview, "da gibt es absolut keinen Qualitätsunterschied".
Garner erzählte auch, dass er Session-Musikern wie Schlagzeuger Thomas Simmerl, Gitarrist Louis Thomas und Bassist Günther Gebauer nur ganz grob die musikalische Richtung vorgeben musste.
Ein Fingerzeig und sie verstanden, wo es hingehen sollte.
Für "Carry You With Me", den Titeltrack und "Take A Toke" wählten Garner und Campos vermutlich die Doobie Brothers in den 70ern ("Rockin' Down The Highway") als Markenzeichen, für "Down" die Eagles in ihren frühen Tagen und für das funkig-hoppende "Hippie Highway" vielleicht Little Feat.
High South ist jedoch auch im zehnten Jahr seines Bestehens weit davon entfernt, eine reine Kopie zu sein.
Zur eigenen Identität trägt das virtuose Mundharmonikaspiel von Jamey Garner bei, das z.B. in sonnigen Westküstenmotiven wie bei "Bringing Back The Sunshine" bluesige Akzente setzt.
Im Gegensatz dazu streuen sie im Eröffnungsstück "Little Piece Of Sky", das ganz in der Tradition von America oder Crosby, Stills & Nash steht, komplexe Jazz-Akkorde ein und sorgen für überraschende Wendungen in der Harmonik.
Dass die beiden unverbesserliche Optimisten und auch unverwüstliche Peace-and-Love-Tagträumer sind, zeigt jeder der 13 Tracks.
Am deutlichsten bei der shuffle-rhythmischen Tagtraum-Ode "Start Dreaming" inklusive Refraintext, der auch das untalentierteste Live-Publikum mitreißen dürfte: Naaa - nana - naaa..... Naaa - nana - naaa.........
Fazit: Ein in Westcoast- und Country-Rock verpackter Soundtrack für den Traum von einer besseren Welt: "Feel This Good".
1. Take A Toke
2. Hippie Highway
3. Bringing Back The Sunshine
4. What’s the Matter
5. Fishing in the Dark
6. Little Piece Of Sky
7. Down
8. Feeling That Feeling
9. Freedom Ride
10. Together
11. Carry You With Me
12. Feel This Good
13. Start Dreaming
[REVIEW] High South – “Feel This Good”
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Re: [REVIEW] High South – “Feel This Good”
Auch mit ihrem fünften Album schaffen es die beiden verbliebenen Eckpfeiler dieser Band Jamey Garner und David Campos wieder etwas Großes einzuspielen.
Allen Unkenrufen zum Trotz und aller beruflicher und finanzieller Querschläge ist es den beiden gelungen, abermals ein vielversprechendes Album in der Schnittmenge aus Westcoast, Folk, Country, Rock und ein wenig Jazz aufzunehmen. Wer sich in einem Kessel voller guter Songs treiben lassen möchte, wird mit High South bestens verwöhnt. Hierbei sind es nicht nur die verhaltenen Songs, sondern auch die zahlreichen schmissigen Musikstücke, die an mitreißender Fahrt aufnehmen können, die dieses mehr als gelungene Werk verzaubern.
Ich schwelge bei diesem Album wieder in den höchsten Tönen, weil es erneut ein großer Wurf geworden ist. Natürlich hat es Brain mit gelungenen Formulierungen auch entsprechend in Szene gesetzt.
Allen Unkenrufen zum Trotz und aller beruflicher und finanzieller Querschläge ist es den beiden gelungen, abermals ein vielversprechendes Album in der Schnittmenge aus Westcoast, Folk, Country, Rock und ein wenig Jazz aufzunehmen. Wer sich in einem Kessel voller guter Songs treiben lassen möchte, wird mit High South bestens verwöhnt. Hierbei sind es nicht nur die verhaltenen Songs, sondern auch die zahlreichen schmissigen Musikstücke, die an mitreißender Fahrt aufnehmen können, die dieses mehr als gelungene Werk verzaubern.
Ich schwelge bei diesem Album wieder in den höchsten Tönen, weil es erneut ein großer Wurf geworden ist. Natürlich hat es Brain mit gelungenen Formulierungen auch entsprechend in Szene gesetzt.
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Re: [REVIEW] High South – “Feel This Good”
Alben wie "Peace Love And Harmony" oder "High South" schüttelt man nicht immer so weiteres aus dem Ärmel. Glanzstücke dieser Art zu wiederholen, dürfte sogar den besten Musikern schwer fallen.
Mit dem neuen Album "Feel This Good" bin ich trotzdem mit mir im Reinen, weil es vielleicht nicht ganz die Stärke der Vorgängeralben erreicht. Aber sie wandeln immer noch auf dem richtigen Weg und vermitteln mit ihrer harmoniengetränkten Musik ein Gefühl der Zufriedenheit; zumindestens bei mir.
Mit dem neuen Album "Feel This Good" bin ich trotzdem mit mir im Reinen, weil es vielleicht nicht ganz die Stärke der Vorgängeralben erreicht. Aber sie wandeln immer noch auf dem richtigen Weg und vermitteln mit ihrer harmoniengetränkten Musik ein Gefühl der Zufriedenheit; zumindestens bei mir.