Bell Bottom Blues Band

Best Of Eric Clapton

Antworten
Benutzeravatar

Topic author
Tranceformer
Beiträge: 544
Registriert: Do 13. Apr 2023, 19:16
Has thanked: 1251 times
Been thanked: 1183 times

Bell Bottom Blues Band

Beitrag von Tranceformer »

Bild
Bell Bottom Blues Band - „Best of Eric Clapton
Scherenburg, 17. August 2024

Wie es sich für eine Burg gehört, ertönte pünktlich um 19:30 die dritte Fanfare, dass Zeichen des Konzertbeginns der Bell Bottom Blues Band, einem Musikprojekt, initiiert von Linda Schmelzer, „Unser Boss“ wie Sänger Uwe Heppenstiel es später ausdrücken sollte.
Schmelzer betrat die Bühne und hatte vom ersten Moment die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Woran lag es? Schmelzer sprach resümierend von „einem echt tolles Publikum“. Ihre einnehmende Art, das freundlich Lächeln, die enorme Bühnenpräsenz dieser bärenstarken Rockröhre, waren ebenfalls nicht „unschuldig“ an der einmaligen Atmosphäre in der Konzertarena. Es war ein Geben und Nehmen. Die acht auf der Bühne agierenden Musiker:Innen lieferten von Beginn an eine exzellente Show, die das Publikum immer wieder gebührend honorierte und abfeierte. Dies mit Recht, denn das Konzert war nicht irgendein Konzert, es war ein Konzert von fantastischen Musiker:innen, die das Werk eines Ausnahmekünstlers präsentierten, eine gute Songauswahl zusammengestellt hatten und jederzeit den Beweis dafür antraten, dass das, was sie hier machten ihr Ding ist. Gleich zu Beginn legte John Idan mit „For your love“ und „All your love“ mächtig los. Grandioses Gitarrenspiel und ein überzeugender Gesang prägten diesen Konzerteinstieg. John Idan, vielen bekannt aus einer Zeit, als er in den 90er Jahren die Fahne der Yardbirds weiter hoch hielt, war als Gitarrist nicht allein auf der Bühne. Fünf Meter weiter, auf der linken Seite des Schlagzeugers Stefan Schön, stand Jochen Volpert, der für mich einer der besten deutschen Gitarristen ist, was er selbst immer wieder auf seinen CDs, die er schlicht durchnummeriert, unter Beweis stellt. Allein seine Schussakkorde zu „Wonderful Tonight“, der Song der das Publikum in die Pause begleitete, waren neben seinen Soli spektakulär. Apropos „Wonderful Tonight“, der Song war ein Paradebeispiel dafür, wie die homogene Musiker:innen-Schar tickte. Uwe Heppenstiel übernahm den Gesang, Linda Schmelzer und Carola Thieme, ebenfalls eine äußerst versierte und brillante Vokalistin, arbeitete sich aus dem Background gesanglich nach vorn und setzte diesem eigentlich längst abgenudelten Song wieder ein Sahnehäubchen auf, der diesen Clapton-Hit zu einem richtigen Vergnügen machte. Doch zuvor gab es im ersten Teil noch viele weitere Highlights. Der ein oder die andere auf der Arenatribüne wird sein/ihr Highlight in „Wonderful Tonight“ oder „I Shot The Sheriff“ ausgemacht haben. Mein Ding waren „Let It Rain“ und natürlich der Song, der diesem Musikprojekt den Namen lieferte: „Bell Bottom Blues“. Der zweite Teil begann mit einem tollen Acoustic-Set und einer guten Songauswahl. Mit dabei „Tears In Heaven“, „Lay Down Sally“ und „Layla“. Eine gute Gelegenheit der Vokalist:innen hier noch einmal ihr Können unter Beweis zu stellen. Doch dies war nicht zwingend nötig, denn die Kostproben des ersten Teils waren schon beeindruckend. Danach wurde wieder ein-gestöpselt. Carola Thieme intonierte „One Day“. „Ich singe dieses Lied gerne“, ihr Kommentar. Stimmt! Was sie da raus haute, kam ihrer wunderbaren Soulstimme mächtig entgegen. Dann noch schnell mein persönliches Highlight des zweiten Abschnitts „Have You Ever Loved A Woman“ und ab ging es ins grandiose Finale, dessen Abschluss „Cocaine“ bildete, bei dem der Mann an den Tasten, Marquis de Shoelch, reichlich Gelegenheit bekam, sein Können zu zeigen. Das begeisterte Publikum hielt es hier schon lange nicht mehr aus den Sitzplätzen, die Konzertarena wurde zum Tanzpalast und ein genialer Konzertabend neigte sich dem Ende entgegen.
Es war ein Riesending. Habe ich in meinem Bericht irgendein Superlativ vergessen? Ich hoffe nicht, denn die Musiker:innen haben wirklich alles dafür getan, dass dieser Abend auf der Scherenburg bei mit noch lange nachhallen wird.
Benutzeravatar

Lavender
Beiträge: 3786
Registriert: Fr 21. Apr 2023, 11:32
Has thanked: 4431 times
Been thanked: 5171 times

Re: Bell Bottom Blues Band

Beitrag von Lavender »

Tranceformer hat geschrieben: So 18. Aug 2024, 08:51 Bild
Bell Bottom Blues Band - „Best of Eric Clapton
Scherenburg, 17. August 2024

Wie es sich für eine Burg gehört, ertönte pünktlich um 19:30 die dritte Fanfare, dass Zeichen des Konzertbeginns der Bell Bottom Blues Band, einem Musikprojekt, initiiert von Linda Schmelzer, „Unser Boss“ wie Sänger Uwe Heppenstiel es später ausdrücken sollte.
Schmelzer betrat die Bühne und hatte vom ersten Moment die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Woran lag es? Schmelzer sprach resümierend von „einem echt tolles Publikum“. Ihre einnehmende Art, das freundlich Lächeln, die enorme Bühnenpräsenz dieser bärenstarken Rockröhre, waren ebenfalls nicht „unschuldig“ an der einmaligen Atmosphäre in der Konzertarena. Es war ein Geben und Nehmen. Die acht auf der Bühne agierenden Musiker:Innen lieferten von Beginn an eine exzellente Show, die das Publikum immer wieder gebührend honorierte und abfeierte. Dies mit Recht, denn das Konzert war nicht irgendein Konzert, es war ein Konzert von fantastischen Musiker:innen, die das Werk eines Ausnahmekünstlers präsentierten, eine gute Songauswahl zusammengestellt hatten und jederzeit den Beweis dafür antraten, dass das, was sie hier machten ihr Ding ist. Gleich zu Beginn legte John Idan mit „For your love“ und „All your love“ mächtig los. Grandioses Gitarrenspiel und ein überzeugender Gesang prägten diesen Konzerteinstieg. John Idan, vielen bekannt aus einer Zeit, als er in den 90er Jahren die Fahne der Yardbirds weiter hoch hielt, war als Gitarrist nicht allein auf der Bühne. Fünf Meter weiter, auf der linken Seite des Schlagzeugers Stefan Schön, stand Jochen Volpert, der für mich einer der besten deutschen Gitarristen ist, was er selbst immer wieder auf seinen CDs, die er schlicht durchnummeriert, unter Beweis stellt. Allein seine Schussakkorde zu „Wonderful Tonight“, der Song der das Publikum in die Pause begleitete, waren neben seinen Soli spektakulär. Apropos „Wonderful Tonight“, der Song war ein Paradebeispiel dafür, wie die homogene Musiker:innen-Schar tickte. Uwe Heppenstiel übernahm den Gesang, Linda Schmelzer und Carola Thieme, ebenfalls eine äußerst versierte und brillante Vokalistin, arbeitete sich aus dem Background gesanglich nach vorn und setzte diesem eigentlich längst abgenudelten Song wieder ein Sahnehäubchen auf, der diesen Clapton-Hit zu einem richtigen Vergnügen machte. Doch zuvor gab es im ersten Teil noch viele weitere Highlights. Der ein oder die andere auf der Arenatribüne wird sein/ihr Highlight in „Wonderful Tonight“ oder „I Shot The Sheriff“ ausgemacht haben. Mein Ding waren „Let It Rain“ und natürlich der Song, der diesem Musikprojekt den Namen lieferte: „Bell Bottom Blues“. Der zweite Teil begann mit einem tollen Acoustic-Set und einer guten Songauswahl. Mit dabei „Tears In Heaven“, „Lay Down Sally“ und „Layla“. Eine gute Gelegenheit der Vokalist:innen hier noch einmal ihr Können unter Beweis zu stellen. Doch dies war nicht zwingend nötig, denn die Kostproben des ersten Teils waren schon beeindruckend. Danach wurde wieder ein-gestöpselt. Carola Thieme intonierte „One Day“. „Ich singe dieses Lied gerne“, ihr Kommentar. Stimmt! Was sie da raus haute, kam ihrer wunderbaren Soulstimme mächtig entgegen. Dann noch schnell mein persönliches Highlight des zweiten Abschnitts „Have You Ever Loved A Woman“ und ab ging es ins grandiose Finale, dessen Abschluss „Cocaine“ bildete, bei dem der Mann an den Tasten, Marquis de Shoelch, reichlich Gelegenheit bekam, sein Können zu zeigen. Das begeisterte Publikum hielt es hier schon lange nicht mehr aus den Sitzplätzen, die Konzertarena wurde zum Tanzpalast und ein genialer Konzertabend neigte sich dem Ende entgegen.
Es war ein Riesending. Habe ich in meinem Bericht irgendein Superlativ vergessen? Ich hoffe nicht, denn die Musiker:innen haben wirklich alles dafür getan, dass dieser Abend auf der Scherenburg bei mit noch lange nachhallen wird.
Ein ganz herrlicher Bericht. Hat Spaß gemacht zu lesen. Da scheinst Du wirklich ein schönes Konzert erlebt zu haben.
Toleranz bedeutet, dass man auch andere Meinungen, Anschauungen oder Haltungen neben seiner eigenen gelten lässt.
Benutzeravatar

Emma Peel
Beiträge: 6054
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:13
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 6056 times
Been thanked: 6520 times

Re: Bell Bottom Blues Band

Beitrag von Emma Peel »

Ein Konzertbericht, der offensichtlich deine ganze Freude dokumentiert und zudem äußerst lesenswert war.
Antworten

Zurück zu „Konzertberichte“