Es gab in den vergangenen Jahren öfters mal ein neues Album von Widespread Panic. Die Jam Band Helden der 90er Jahre sind in den Staaten noch immer ein gern gesehener Live Act. Leider liefen etliche ihrer hervorragenden Studioalben öfters unter dem Radar, denn es waren vor allem ihre Livealben, welche den Reiz und den immensen Erfolg dieser Band ausmachten. Natürlich waren die Livealben, von denen etliche auch bei mir im Regal stehen, immer eine Ohrenweide, weil die Musiker halt wahre Meister der Improvisation sind, und live immer wieder echtes Grateful Dead Niveau erreichten.
Nun ist also mal wieder ein neues Album erschienen, und das ist nach vielen eher durchwachsenen Versuchen endlich wieder ein richtig geniales, wunderschönes Jam Album geworden. "Snake Oil King" ist eine Rückbesinnung auf ihre alten Tugenden, die da heissen: Tolle Songs im Stretching Format abzuliefern. Songs, die sowohl typischen Jam-Charakter aufweisen, aber als Songs an sich eben auch voll überzeugen. Irgendwie klingt die neue LP wie ein spätes Werk mit dem originalen, leider verstorbenen Gitarristen Michael Houser. Dass die Band auch klanglich nicht im Jahre 2024 zu Hause zu sein scheint, sondern noch irgendwo zwischen den 70er und den 90er Jahren, macht diese Songs erst recht toll anzuhören. Dies ist noch echte Handarbeit, wundervoll fluffig arrangiert, und jeder Song ein echter Treffer. Für mich eine ganz dicke Überraschung! Das könnte ein Dauerbrenner werden in meinem Player.
