[REVIEW] Woooden Wand "Briarwood" -2011-

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Emma Peel
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[REVIEW] Woooden Wand "Briarwood" -2011-

Beitrag von Emma Peel »

Wooden Wand „Briarwood“ -2011-

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Der Musiker James Jackson Toth wurde 1978 in New York City geboren und trat musikalisch als Singer- und Songwriter auf, hatte sich später aber dem weiten Feld der Americana verschrieben. Hierbei reichte das musikalische Spektrum über Indie-, Rock-, Folk bis hin zu Countryelementen. Der Name „Wooden Wand“ wurde einzig von ihm als Künstlernamen genutzt, folglich verbirgt sich dahinter keine Band. Trotzdem wurden seine Alben in der Regel durch eine Vielzahl von Musikern eingespielt, mit denen er weitläufig befreundet war.

James Jackson kann als wahrer Workoholic beschrieben werden, denn in dem Zeitfenster 2004 – 2017 brachte er allein 15 Studioalben unter den Namen Wooden Wand heraus, dazu gesellten sich noch mehrere Einspielungen mit der Band Jex Thoth, wo er unter dem Pseudonym Jim Grim auftrat. Und so ganz nebenbei spielte er noch drei Soloalben ein und wirkte bei den Aufnahmen zahlreicher anderer Bands mit (Hagerty-Toth Band, One Eleven Heavy, Blood Group, Golden Calves, Totem und Zodiac. Das Wort Stillstand war für diesen Musiker offensichtlich ein Fremdwort. Trotz seiner musikalischen Rastlosigkeit ist er in unseren Breiten und vermutlich auch in hiesigen Foren nahezu unbekannt. In den USA hingegen ist er ein gern gesehener Gast in Clubs und kleineren Festivals.

Das zu besprechende Album „Briarwood“ war somit seine 12. Einspielung unter den Namen Wooden Wand. „Briarwood“, übersetzt Bruyereholz, steht für Holz, das aus der Baumheide gewonnen wird und wegen seiner Festigkeit seine Nutzung in der Pfeifenherstellung findet. Es ist ein Album, das tief in der nordamerikanischen Rockmusik verankert ist und den musikalischen Geist in Teilen von Neil Young und von Bob Dylan transportiert. Durch die unterschiedlichen Musikstücke wird aber die Eigenständigkeit des Künstlers bewahrt. Die gleichbleibende positive Atmosphäre des Albums ist ansteckend und vermittelt dem Hörer ein hohes Maß an Wohlgefühl, also Musik, die zum Zuhören verführt.

Das Album

Der Opener „Winter In Kentucky“ entwickelt sich verhalten und entführt uns in die Welt von Bob Dylan. Tragendes Element ist hierbei das einfühlsame Keyboardspiel von Janet Simpson.

Der zweite Song „Scorpion Glow“ ist tief in der Americana verwurzelt. Der nuschelige Gesang von James Toth und die Slidegitarre bilden hierbei eine homogene Einheit bis sich die Slidegitarre nach 2 Minuten freischwimmt und ein kleines Feuerwerk abbrennt.

Das dritte Stück „Wither Away“ suggeriert einen verträumten Charakter und lebt von den spielerischen Elementen der Slidegitarre, die immer wieder Glanzpunkte zu setzen vermag.

Im vierten Stück „Be My Friend Mary Jo“ ist das Thema Freundschaftsbildung der zentrale Punkt und gestaltet sich musikalisch zurückhaltend und geradezu zart in der Instrumentierung, sich aber gegen Ende des Stücks sowohl im Tempo als auch in der gesamten Dynamik steigert und die hierbei entwickelten Glücksmomente offenbart.

Das Folgestück „Big Mouth“ startet mit einem harten Gitarrenanschlag und entwickelt sich zu einem klassischen Rockstück.

Der 6. Song “Good Time Man” nimmt das zuvor eingeschlagene Tempo wieder zurück und ist voller Emotionen. Der Gesang von James Toth wirkt zerbrechlich und das Gitarrenspiel passt sich diesem an, weiß aber durch seine Einschübe sehr gefühlvolle Farbtupfer zu setzen.

Eines der Glanzlichter des Albums ist sicherlich der Longtrack „Motel Stationary“ mit einer Laufzeit von über 7 Minuten. Hier wird sehr positiv der jammende Geist von Neil Young transportiert und es findet eine perfekte Verschmelzung zwischen dem Gesang von James Toth und Janet Simpson und dem musikalischen Spiel der Musiker statt. Und erneut weiß das markige Gitarrenspiel etliche Höhepunkte zu setzen.

Das achte Musikstück „Passin Thru“ taucht wieder in die Welt der verhalteneren Americana ein und vermittelt trotz der scheinbaren Ruhe einen hohen Grad an Individualität. Und wieder sind der Gesang und das Gitarrenspiel die berührenden Säulen des Liedes.

Den Schlusspunkt setzt der Song „The DNR Waltz“. Sehr fragil vom Gesang und seiner Instrumentierung bildet es den würdigen Abschluss eines überzeugenden Albums.

Die Musiker

Brian “Shitlist” Lowery: Dobro, Pedal Steel Guitar, Organ, Vocals
Brad Davis: Drums, Percussion
David Hickox: Guitar, Acoustic Guitar, Bass, Percussion, Vocals
Lester Nuby III: Guitar, Bass, Drums, Vocals
Janet Elizabeth Simpson: Piano, Organ, Percussion, Vocals
Jody Nelson: Slide Guitar, Guitar [Weird], Vocals
Duquette Johnston: Vocals, Bass, Guitar, Percussion
James Jackson Toth: Vocals, Guitar

Trackliste

Winter In Kentucky 3.35
Scorpion Glow 3.17
Wither Away 3.59
Be My Friend, Mary Jo 4.38
Big Mouth USA 3.19
Good Time Man 4.15
Motel Stationery 7.10
Passin' Thru 4.28
The DNR Waltz 4.37







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Beatnik
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Re: [REVIEW] Woooden Wand "Briarwood" -2011-

Beitrag von Beatnik »

Sehr schön beschrieben, Emma! :yes:

Ich kenne die Band nicht, aber schon bei den ersten Takten des ersten Songs dachte ich: Das erinnert mich stark an Blue Rodeo - und die gehen bei mir sowieso immer. "Big Mouth" wiederum dürfte der 'Neil Young Gedächtnissong' des Albums sein, oder ? (Hihi, nicht ernst gemeint). Mir gehen leider immer noch sehr viele Alben aus diesem Bereich durch die Lappen, aber die Wooden Band habe ich jetzt auch auf meine Liste genommen. Ich sollte mich stilistisch eigentlich endlich mal etwas mehr beschränken, doch das schaffe ich einfach nicht. :lol:
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

Haben ist besser als brauchen.
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Louder Than Hell
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Re: [REVIEW] Woooden Wand "Briarwood" -2011-

Beitrag von Louder Than Hell »

Seit dem Jahre 2017 ist leider nichts Neues mehr von James Jackson Toth unter den Namen Wooden Wand herausgekommen. Ob er in anderen Projekten tätig war, entzieht sich unserer Kenntnis.
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BRAIN
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Re: [REVIEW] Woooden Wand "Briarwood" -2011-

Beitrag von BRAIN »

Die Clips gefallen mir gut.
Die Songs haben alle eine starke Crazy Horse Grundstimmung und diese schroffen Gitarren sind eh mein Ding.
Der Gesang verschwindet etwas hinter der Gitarrenwand, ist auch nicht so bemerkenswert.
Big Mouth USA ist natürlich von dem genialen Jim Ford, da kommen sie nicht ran.
Für mich keine herausragende Band aber die Stücke sind alle gut gemachter Americana Stoff.
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