[GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Country Rock; Americana ; Alt. Country
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BRAIN
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[GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Der Begriff "Americana" stammt aus der Volkskunde und bezeichnet Klischees der amerikanischen Alltagskultur.
Als Musikgenre kam der Ausdruck erst in den 90ern auf und wurde in Europa geprägt, da er in den USA eigentlich negativ besetzt ist.
Synonym zu den gesellschaftlichen Vorstellungen wird Americana, zusammenfassend, als Sammelbegriff auf die Musiktraditionen der USA [Folk-, Blues- und Countrymusik] angewandt.
Eine genaue Definition für Americana gibt es allerdings nicht.

1990 veröffentlichte die Band Uncle Tupelo (später Wilco) ihr Debut No Depression, wonach 1995 eine Zeitschrift benannt wurde.
Diese Zeitschrift trug den Titel No Depression -The Alternative Country (whatever that is)-
Somit kam auch der Begriff "Alternative Country" auf.
Alle Bands und Interpreten welche in dieser Zeitschrift Erwähnung fanden, wurden auch unter Americana oder Alt. Country geführt.
Schnell kamen weitere Begriffe auf, die im wesentlichen das gleiche aussagten: Insurgent Country, nodepression, Roots Music, New Twang, Punkgrass, lo-fi-Country, New Grass, Gothic Country, White Trash Parody etc.
In CD-Läden stand das alles allerdings unter Alternative Rock / Indie bevor eigene Fächer eingerichtet wurden.

Natürlich gab es auch hier Vorläufer und Gründerväter >>> Johnny Cash, Woody Guthrie, The Carter Family, Willie Nelson, Hank Williams, Bob Wills, Jimmie Rogers, A. P. Carter, Bill Monroe uvm.

Ganz klar ist The Band und Bob Dylan mit den Basement Tapes (die aber erst später veröffentlicht wurden) zu nennen.
The Charlatans, Buffalo Springfield, die Byrds mit Sweetheart..., Moby Grape (8:05), Beau Brummles mit Bradley's Barn, The Flying Burrito Brothers und und und.
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Wichtig ist allerdings die strikte Trennung zum megaerfolgreichen US-Schlager-Country aus Nashville.
Die meisten Americana-Bands haben eine Punk-Indie-Rock Vergangenheit!

Neben der gewöhnlichen Rockband-Besetzung [Drums, Bass, Git, Tasten] wurden traditionelle Instrumente in das musikalische Konzept integriert:
Banjo, Mandolin, Fiddle, Harmonica, Acoustic Guitar, Pedal Steel Guitar.....

Zu den Schrittmachern zählen Jason & the Scorchers, Long Ryders, Uncle Tupelo, The Jayhawks, Whiskeytown, Lambchop und wer noch alles????
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BRAIN
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

eine Band die mir sehr viel bedeutet sind die Beachwood Sparks.
Offiziell kamen sie seit 1997 nur auf 3 Alben:

Beachwood Sparks (2000 Sub Pop)
Once We Were Trees (2001, Sub Pop)
The Tarnished Gold (2012, Sub Pop)

Die Musik ist unheimlich dicht und bei aller Leichtigkeit sehr komplex.
Schwebende Melodien und kosmische Harmonien hat nur Gram Parsons besser mit Country verquickt.

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Louder Than Hell
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Louder Than Hell »

@Brain: Dann müsste du ja in Emmas Americana Corner mehr als fündig werden, weil die Beachwood Sparks auch zu ihren Lieblingen gehören.
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BRAIN
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Louder Than Hell hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 16:15 @Brain: Dann müsste du ja in Emmas Americana Corner mehr als fündig werden, weil die Beachwood Sparks auch zu ihren Lieblingen gehören.
Ganz klar und zwar mindestens 90%.
Bin ja erst letzthin fast die kompletten Thread durchgegangen. :yes:
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Jayhawks

1992 stieß ich durch einen Review in einer Zeitschrift namens Zounds auf die Jayhawks und Hollywood Town Hall.
Viele Köpfe meiner Generation folgten damals Techno, Hip Hop oder Grunge. Alles nicht meine Baustellen.
Das Cover von Hollywood Town Hall sprach mich direkt an; die 4 Typen mit Langmatten und Schalls.
Die Bezgspunkte zu CSN und ihrem Debut täuschten nicht.
Die Jayhawks knüpften genau da an, ohne die Gefahr als Abklatsch zu enden.
Da waren herzhafte Harmonica-klänge, vibriende E-Gitarren und die immer röchelnde Orgel.
Es durfte auch mal die Fuzzgitarre auf Take me with you krachen oder die herrlichen Slides auf Two Angels schweben.
Hollywood Town Hall ist für mich die ultimative Americana-Scheibe.
Der Nachfolger Tomorrow the Green Grass konnte durchaus mit HTH mithalten.
Danach stieg mit Mark Olson leider das wichtigste Mitglied aus.
Gary Louris ließ den Jayhawks zukünftig eine Popschlagseite angedeihen was die folgenden 3 CD's verzichtbar werden ließ.
Mit der Reunion-Scheibe Mockingbird Time 2011 konnten sie fast wieder an ihre Großtaten angnüpfen, fast!

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Emma Peel
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Emma Peel »

Hier treffen Countryklänge und Rock aufeinander, deren Startbahn bereits vor Jahrzehnten von dem Zauber Quartett C,S,N & Y wunderbar bereitet worden war. Der zweistimmige Gesang ist hierbei noch ein Veredlungsfaktor ihrer Musik. Man muss sich nur Musikstücke wie "Waiting For The Sun", "Crowded In The Wings" oder "Sister Cry" seinen Gehörgängen zu Gemüte führen, um von einer Plattform der Americana Glückseligkeit getragen zu werden. Hänger gibt es faktisch nicht auf diesem Album, sondern sie lässt sich bestens durchhören, um sich wieder genötigt zu fühlen, die Repeattaste zu drücken.
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Beatnik
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Beatnik »

Das konnte ich nie nachvollziehen, dass mit dem Austritt von Olson die Jayhawks nicht mehr so gut waren. So wurde das auch immer von den Kritikern geschrieben. Ich finde die Band sogar besser, seit Gary Louris die Songs schreibt. Diese Pop-Schlagseite ist eigentlich schon immer im Sound der Gruppe drin gewesen, zum Beispiel schön hörbar im Song "Mrs. William's Guitar" auf dem Album "Tomorrow The Green Grass": ein astreiner Pop-Song.

Mein Lieblingsalbum der Jayhawks ist die "Rainy Day Music". Sooo romantisch, krieg ich Gänsehaut. :wave:



Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Dave Alvin - King of California (1994)

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The Blasters wären sicher auch diskussionswürdige Impulsgeber.
Geprägt wurde das Genre aber mehr von ihrem Gitarristen Dave Alvin.
Meine liebste seiner CD's ist King of California.
Hier spielt zunehmend die Akustikgitarre die Hauptrolle.
Auch wenn er in bluesige Stimmungen verfällt, bleibt das musikalische Setting immer akustisch.
Die Musik ist durchweg sanft und ruhig mit starken Melodien und fesselnden Texten.
Rockabilly und Punk war auch Dave Alvin Grundausstattung(kennt jemand die Band X?)

Zu deinem Glück fehlen hier nur noch ein Whisky und ein Sonnenuntergang. :lol:
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Beatnik hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 19:31 Das konnte ich nie nachvollziehen, dass mit dem Austritt von Olson die Jayhawks nicht mehr so gut waren. So wurde das auch immer von den Kritikern geschrieben. Ich finde die Band sogar besser, seit Gary Louris die Songs schreibt. Diese Pop-Schlagseite ist eigentlich schon immer im Sound der Gruppe drin gewesen, zum Beispiel schön hörbar im Song "Mrs. William's Guitar" auf dem Album "Tomorrow The Green Grass": ein astreiner Pop-Song.

Mein Lieblingsalbum der Jayhawks ist die "Rainy Day Music". Sooo romantisch, krieg ich Gänsehaut. :wave:



Ich finde Olson Solo besser als Louris Solo.
Von den Jayhawks ohne Olsen ist für mich Sound Of Lies die beste und Smile eine Enttäuschung.
Alles andere ist sehr solide, ohne and die Frühphase mit Olsen ranzukommen.
So ist halt meine Einschätzung, wobei für mich die Jayhawks eine der 10 wichtigsten Americana Bands aller Zeiten sind.
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Beatnik
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Beatnik »

BRAIN hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 21:47 Dave Alvin - King of California (1994)

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The Blasters wären sicher auch diskussionswürdige Impulsgeber.
Geprägt wurde das Genre aber mehr von ihrem Gitarristen Dave Alvin.
Meine liebste seiner CD's ist King of California.
Hier spielt zunehmend die Akustikgitarre die Hauptrolle.
Auch wenn er in bluesige Stimmungen verfällt, bleibt das musikalische Setting immer akustisch.
Die Musik ist durchweg sanft und ruhig mit starken Melodien und fesselnden Texten.
Rockabilly und Punk war auch Dave Alvin Grundausstattung(kennt jemand die Band X?)

Zu deinem Glück fehlen hier nur noch ein Whisky und ein Sonnenuntergang. :lol:
Die Brüder Alvin sind klasse, die Blasters liebe ich, und es stimmt, die sind eher fast schon eine Rock'n'Roll Band, aber eine sehr gute. Ich hab von Dave und Phil Alvin auch noch eine gemeinsame CD. Die Band X sagt mir leider nichts 🤔
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

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Louder Than Hell
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Louder Than Hell »

BRAIN hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 21:47 Dave Alvin - King of California (1994)

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The Blasters wären sicher auch diskussionswürdige Impulsgeber.
Geprägt wurde das Genre aber mehr von ihrem Gitarristen Dave Alvin.
Meine liebste seiner CD's ist King of California.
Hier spielt zunehmend die Akustikgitarre die Hauptrolle.
Auch wenn er in bluesige Stimmungen verfällt, bleibt das musikalische Setting immer akustisch.
Die Musik ist durchweg sanft und ruhig mit starken Melodien und fesselnden Texten.
Rockabilly und Punk war auch Dave Alvin Grundausstattung(kennt jemand die Band X?)

Zu deinem Glück fehlen hier nur noch ein Whisky und ein Sonnenuntergang. :lol:
Das Soloalbum "King Of California" kenne ich zwar nicht, aber die Band "X" ist mir bestens vertraut. Die Alben "Under The Big Black Sun" (1982), "See How We Are" (1984) und "Ain't Love Grand (1986) waren damals wohlgehütete Schätze. Christine Cervenka war damals das Aushängeschild der Band. Meine liebste Scheibe von ihnen war die "Under The Big Black Sun", danach bauten sie nach meinem Empfinden ein wenig ab.
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BRAIN
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

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2 göttliche Bands, die man bei der Geburtstunde des Country-Rock als Einheit sehen kann.
Die Byrds und die Flying Burrito Brothers.

Sweetheart of the Rodeo und Gilded Palace of Sin entstanden 1968 in ähnlicher Besetzung.

Bei Sweetheart of the Rodeo von den Byrds gab der Neuzugang "Gram Parsons" die Country-Impulse.
Schon einige Jahre hat er sich mit allen Spielformen des Country befasst und einen maßgeblichen Einfluß auf viele Rockmusiker ausgeübt.
Sweetheart besticht durch den byrdstypischen Harmoniegesang und wurde überwiegend von akustischen Instrumente geprägt.
Geplant war eine DoLp -> akustisch/elektrisch.
Veröffentlicht wurde der akustische Teil, zum "elektrischen" kam es nicht mehr, weil Parsons ausgestiegen war.

Nachdem Chris Hillman ebenfalls den Byrds den Rücken kehrte, gründeten sie gemeinsam die Flying Burrito Brothers.
Beim 1969 veröffentlichten "Gilded Palace of Sin" dominiert noch stärker als bei "Sweetheart" die Steel Guitar die von Sneaky Pete Kleinow dem Einflussreichsten Steel Gitarristen des Rock gespielt wurde.
Die Songs von "Gilded Palce" gerieten einer nach dem anderen zu himmlischen Countryrock-Hymnen.
Als "Cosmic American Music" ging die Stilform, die Parsons prägte, in die Musikgeschichte ein.
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Emma Peel
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Emma Peel »

BRAIN hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 23:27 BildBild

2 göttliche Bands, die man bei der Geburtstunde des Country-Rock als Einheit sehen kann.
Die Byrds und die Flying Burrito Brothers.

Sweetheart of the Rodeo und Gilded Palace of Sin entstanden 1968 in ähnlicher Besetzung.

Bei Sweetheart of the Rodeo von den Byrds gab der Neuzugang "Gram Parsons" die Country-Impulse.
Schon einige Jahre hat er sich mit allen Spielformen des Country befasst und einen maßgeblichen Einfluß auf viele Rockmusiker ausgeübt.
Sweetheart besticht durch den byrdstypischen Harmoniegesang und wurde überwiegend von akustischen Instrumente geprägt.
Geplant war eine DoLp -> akustisch/elektrisch.
Veröffentlicht wurde der akustische Teil, zum "elektrischen" kam es nicht mehr, weil Parsons ausgestiegen war.

Nachdem Chris Hillman ebenfalls den Byrds den Rücken kehrte, gründeten sie gemeinsam die Flying Burrito Brothers.
Beim 1969 veröffentlichten "Gilded Palace of Sin" dominiert noch stärker als bei "Sweetheart" die Steel Guitar die von Sneaky Pete Kleinow dem Einflussreichsten Steel Gitarristen des Rock gespielt wurde.
Die Songs von "Gilded Palce" gerieten einer nach dem anderen zu himmlischen Countryrock-Hymnen.
Als "Cosmic American Music" ging die Stilform, die Parsons prägte, in die Musikgeschichte ein.
Was soll man zu diesen beiden Bands noch großartig anmerken. Sie sind faktisch die Überflieger der Americana Musik. Wie du es bereits angemerkt hast, es sind beides "göttliche Bands".
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BRAIN
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

The Jayhawks - Tomorrow the Green Grass (1995)

‎Es ist schwer zu beschreiben, was ‎‎Tomorrow the Green Grass‎‎ gerade zu einem so unerschütterlich starken Album macht oder was es über die Schwelle hebt, einfach nur gut zu sein.
Man muss natürlich auf das absolut makellose Songwriting oder die Fülle großartiger Melodien hinweisen, die überwiegend Mark Olson geschrieben hatte.
Die Jayhawks waren auch ausgezeichnet darin, relativ komplizierte Songs täuschend einfach klingen zu lassen, weil man nicht merkt, wie mühelos sie aufwendige Harmonien in ihr Songwriting integrierten.
Die besten Songs auf dem Album - "Blue", "I'd Run Away", "Bad Time", "Two Hearts" usw. - handeln vom Leben und wahrscheinlich auch vom Leben aller, die dieses Album verinnerlichen können.
‎Es gibt etwas im Herzen und der Seele der Musik der Jayhawks, dass realer erscheint als fast jedes andere Album, das ich kenne.
Als ob ich die Hand ausstrecken und die Melodien greifen könnte.
Der Sound der Band ist so verspielt, locker und natürlich, wie eine alte Gitarre, die jedes Lick und jeden Akkordwechsel veredelt.
Die Art und Weise, wie sich die Stimmen von Olson und Louris mit dem weiblichen Gesang vermischen, hat diese wunderbare Wärme und Authentizität.
Der Sound der Gruppe ist von Bands wie den Flying Burrito Brothers und den Byrds inspiriert, dennoch sind sie bereit auch aus dieser Tradition herauszugehen.
‎Auf jeden Fall ist ‎‎Tomorrow the Green Grass‎‎ eine der besten Alben der 90er Jahre, die ersten beiden Stücke sind unglaublich gut.
Weitere Herausragende Tracks sind "Over my shoulder" und "Two hearts".

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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Swamp Water (1971)

1969 bilden Gib Gilbeau (Gitarre, Geige), John Beland (Gitarre, Klavier), Stan Pratt (Schlagzeug) und Thad Maxwell (Bass) Linda Ronstadts Begleitband.
Gilbeau hat einen eigenen Plattenvertrag, als Gilbeau und die drei anderen außerhalb von Ronstadt Studioaufnahmen, planen, beschließen sie, ihre eigene Band zu gründen: Swampwater.
In nicht weniger als zwei Tagen nehmen sie ein ganzes Album auf, das 1970 auf dem King-Label veröffentlicht wird aber leider übersehen wird.
Swampwater bieten eine äußerst interessante Mischung aus Country Rock und Bluegrass.
Charakteristisch für den Sound von Swampwater ist die Kombination von countryfizierten E-Gitarren und Harmony-Vocals.
Schließlich ist es Linda Ronstadts neue Begleitband, die es schafft, die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: The Eagles.
Wie auch immer, Swamp Water ist eine Perle des LA-Countryrock.
Ganz toll auch die klare und knackige Produktion.
Für mich unverzichtbar!
Sehr schönes Gimmix-Cover!

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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von BRAIN »

Los Lobos - Kiko (1992)

Kiko ist ein verdammt schönes, eigenwilliges Roots-Tex Mex-Album, bester Americana-Stoff!
Es klingt wie ein schmerzhaft einsamer Spaziergang durch die Wüste, direkt nach einem Regensturm.
Arrangements und Produktion sind vom feinsten, was in den 90ern beileibe nicht selbstverständlich war aber auf die Büffel konnte (kann) man sich verlassen.
Die Instrumente kommen alle an den richtigen Stellen rein und raus und die Percussion ist so verdammt eindringlich - nur leicht verzerrt und vorne im Mix platziert - und alles klingt jenseits der Welt und doch schmerzhaft menschlich auf eine Weise, wovon andere nur träumen konnten.

Hätten Los Lobos nur durchweg gute Songs entwickelt, die zu all dieser eindringlichen Schönheit passten, wäre das ein verdammtes Meisterwerk.
Und es ist nicht so, dass Los Lobos dazu nicht in der Lage wären -The Neighborhood, das erst zwei Jahre zuvor aufgenommen wurde, ist voller denkwürdiger Stücke-, aber aus irgendeinem Grund sind die Melodien, die sie für Kiko aufnahmen, oft einfach zu uninspiriert, um Kiko trotz seiner erstaunlichen Präsentation wirklich großartig zu machen.

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Louder Than Hell
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Louder Than Hell »

Los Lobos sind natürlich eine, wenn nicht gar die Tex Mex Institution schlechthin. So, wie sie ihre Musik zelebrieren, könnte man meinen, dass sie einen Meilenstein nach dem anderen hinlegen. Ihre Livepräsenz unterstützt geradezu diese Annahme, denn da gerät die Welt ins Wanken und ein mitreißender Tsunami nimmt jeden Hörer mit ihrer Musik mit.

Tja, wäre da nicht ein kleiner Makel. Denn eine Vielzahl ihrer Studioalben leiden unter dem Aspekt, dass sie nicht durchgängig gut sind. Das Album "Kiko" ist in dieser Beziehung dagegen ein wahrer Heilsbringer.
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Lavender
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Lavender »

BRAIN hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 19:04 The Jayhawks - Tomorrow the Green Grass (1995)

‎Es ist schwer zu beschreiben, was ‎‎Tomorrow the Green Grass‎‎ gerade zu einem so unerschütterlich starken Album macht oder was es über die Schwelle hebt, einfach nur gut zu sein.
Man muss natürlich auf das absolut makellose Songwriting oder die Fülle großartiger Melodien hinweisen, die überwiegend Mark Olson geschrieben hatte.
Die Jayhawks waren auch ausgezeichnet darin, relativ komplizierte Songs täuschend einfach klingen zu lassen, weil man nicht merkt, wie mühelos sie aufwendige Harmonien in ihr Songwriting integrierten.
Die besten Songs auf dem Album - "Blue", "I'd Run Away", "Bad Time", "Two Hearts" usw. - handeln vom Leben und wahrscheinlich auch vom Leben aller, die dieses Album verinnerlichen können.
‎Es gibt etwas im Herzen und der Seele der Musik der Jayhawks, dass realer erscheint als fast jedes andere Album, das ich kenne.
Als ob ich die Hand ausstrecken und die Melodien greifen könnte.
Der Sound der Band ist so verspielt, locker und natürlich, wie eine alte Gitarre, die jedes Lick und jeden Akkordwechsel veredelt.
Die Art und Weise, wie sich die Stimmen von Olson und Louris mit dem weiblichen Gesang vermischen, hat diese wunderbare Wärme und Authentizität.
Der Sound der Gruppe ist von Bands wie den Flying Burrito Brothers und den Byrds inspiriert, dennoch sind sie bereit auch aus dieser Tradition herauszugehen.
‎Auf jeden Fall ist ‎‎Tomorrow the Green Grass‎‎ eine der besten Alben der 90er Jahre, die ersten beiden Stücke sind unglaublich gut.
Weitere Herausragende Tracks sind "Over my shoulder" und "Two hearts".

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Dieses Album von den Jayhawks befindet sich seit etlichen Jahren auch in meiner Sammlung. Ist richtig, richtig gut. Werde ich heute mal wieder auflegen.
„Musik ist eine Welt für sich, mit einer Sprache, die wir alle verstehen." Stevie Wonder
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Re: [GENRE] Countryrock -> Americana -> Alt.Country

Beitrag von Beatnik »

Americana war früher ja der Country Rock und einer meiner allerersten Lieblings-Musikstile. Deren früheste Vertreter, die ich heute noch anbete, waren/sind das Sir Douglas Quintet und Creedence Clearwater Revival. Auch die Byrds kommen dann hinzu, und natürlich auch die Flying Burrito Brothers und die New Riders Of The Purple Sage (auf die ich aber erst später über Grateful Dead aufmerksam wurde).

Wenn ich einmal ein einziges Referenzalbum nennen müsste, das für meinen persönlchen Geschmack das Prädikat 'bestes Americana-Album' erhalten würde, müsste ich vermutlich bei mindestens 1000 Alben anfangen, auszusondieren - also unmöglich.

Interessanterweise ging der Country Rock nie verloren, weder in den 70er Jahren, noch in den Plastik-Jahren der 90er. Im Gegenteil: Gerade in den 80er Jahren gab es mit dem Cow Punk sogar eine weitere Americana-Variante, die bei mir total einschlug. Und es gab Rank & File (mit Alejandro Escovedo), Jason & The Scorchers und der lustige Tex-Mex Musiker Joe 'King' Carrasco mit seinen Crowns, der sogar hierzulande einen kleinen Tex Mex Hit feiern konnte mit seinem Song "Buena" - entgegen allen zu dem Zeitpunkt vorherrschenden Musiktrends.



Dass er mit seinem Titel "Caca De Vaca" (zu deutsch Kuhscheisse) sogar den Duft der grossen weiten Landluft veräppelte, machte ihn für mich noch zusätzlich attraktiv.



Zu ihm gibt es hier eine Platten-Rezi von mir:

https://www.rock-planet.de/viewtopic.php?t=344



Zusammen mit Emma's Americana Corner ist dies hier ein weiterer schöner akustischer Spielplatz für mich. :yes:
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Auch wenn er in bluesige Stimmungen verfällt, bleibt das musikalische Setting immer akustisch.
Die Musik ist durchweg sanft und ruhig mit starken Melodien und fesselnden Texten.
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Zu deinem Glück fehlen hier nur noch ein Whisky und ein Sonnenuntergang. :lol:
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