![Bild](https://www.rock-planet.de/ext/dmzx/imageupload/files/6ef7cfad45f2ba4b081fc9c5f610ec55.jpg)
Kai Schumacher – Tranceformer
Am 26. Oktober werde ich Kai Schumacher in Wiesbaden live erleben dürfen. Für mich ein Konzert der ganz besonderen Art. Bis dahin begnüge ich mich mit den MP3-Aufnahmen seines neuen Werkes „Tranceformer“ welches am 29. September erschienen ist, denn mit der Anschaffung der LP werde ich bis zum Konzert warten.
Kai Schumacher, 1979 geboren, ist Pianist, Komponist, dessen Schwerpunkt seines Repertoires laut Wikipedia auf amerikanische Klaviermusik des 20. und 21. Jahrhundert liegt.
2021 wurde ich auf das Album „Lass irre Hunde heulen“ und somit auch auf Kai Schumacher aufmerksam. Dieses Werk spielte Schumacher gemeinsam mit Gisbert zu Knyphausen ein. Hiervon fasziniert, befasste ich mich ein wenig mehr mit Schumacher und seinen Werken, hörte mir die Aufnahmen der Folk-Pop Band Mobilée an, bei der er von 2010 bis 2014 als Keyboarder tätig war. Gemeinsam mit Lisa Who eröffnete er auf deren LP „Sehsucht“ die B-Seite mit „Das Rauschen in mir“, eine LP, die sich ebenfalls in meiner Sammlung befindet.
Mit der Anschaffung und dem Hören der LP „Rausch“ auf der Schumacher erstmals nur eigene Kompositionen veröffentlichte, eröffnete sich für mich eine komplett neue Klangwelt. Ich war (ich wiederhole mich) fasziniert von dem, was der Pianist mit seinem Instrument anstellt, welche beeindruckenden Töne er dem Klavier entlockt. Ja, ich gebe zu, das Vordringen in diese Welt der Musik hat meine Hörverhalten in den letzten Wochen und Monaten sehr stark beeinflusst und so erwartete ich mit einer gewissen Spannung, Vorfreude das Erscheinen der neuen LP „Tranceformer“.
Vorab konnte man schon einige Stücke hören. Schumacher selbst präsentierte auf seiner FB-Seite das Stück „Scapes_Spaces“, per Streaming waren das, der LP den Namen gebende Stück „Tranceformer“ und „Drift“ zu hören. Kai Schumachers Musik zu beschreiben, fällt mir schwer, weil seine Kompositionen in mir eine Faszination auslösen, die ich so richtig mit Worten nicht beschreiben kann, die mich einfach nur fesselt. Gerne ist man geneigt, wenn man etwas nicht genau beschreiben und definieren kann, von Crossover zu sprechen. Dies trifft es aber nicht, denn Schumacher weiß meines Erachtens genau was er macht und ich glaube auch, dass im absolut klar ist, welche Wirkung von seiner Musik ausgeht. Diese Sicherheit, dieses Selbstverständnis ist zu hören, zu spüren und hat seinen Grund, denn der Mann kann Musik, weiß, was er in einer Symbiose mit seinem Instrument dem Klavier entlocken kann und das Instrument scheint dankbar zu sein, von einem Mann, der musikalisch alles kann, von Klassik über Pop in gewisser Weise auch Punk, bis an die Grenzen gehend gefordert zu werden.
Das neue Werk umfasst insgesamt sechs Stücke und allein der gefühlvolle Beginn des Openers „Processional“ zieht die Hörer:innen direkt in seinen Bann. Für mich sorgen die warmen Klänge des Klaviers für eine komplette Entschleunigung. Mit gelingt es nicht Sätze zu formulieren, während die Musik vorbei zieht und so setze ich die Kopfhörer auf, lehne mich zurück und lasse die Musik auf mich wirken, selbst wenn das zweite Stück „Drift“, gemeinsam mit der Schlagzeugerin Linda-Philoméne Tsoungui eingespielt, aufwühlt, elektrisiert.
Schumacher ist es gelungen, ein Werk einzuspielen, welches Grenzen überschreitet, Grenzen sprengt.
Bis sich mir das gesamte Spektrum dieses Werkes erschießt, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen und in mir steigt die Vorfreude auf das bevorstehende Konzert und die dann zu hörende LP, von der ich mir einen noch wärmeren Klang verspreche.