[REVIEW] Little Steven & Disciples Of Soul

Voice Of America

Classic Rock; Southern Rock ; AOR ; Yacht Rock; Soft Rock
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Tranceformer
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[REVIEW] Little Steven & Disciples Of Soul

Beitrag von Tranceformer »

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Little Steven – Voice of America

Mit der Aussage „Fan von jemandem zu sein“ tue ich mich verdammt schwer. In den meisten Fällen mag ich die Musik eines/r Künstler/in. Bei Steven van Zandt bin ich nah dran, mich als Fan zu outen. Seine Musik, seine Platten begleiten mich mittlerweile seit mehr als 40 Jahren.
Alles nahm seinen Anfang 1982. Neben Kid Creole und Gianna Nannini war Little Steven & Disciples Of Soul der dritte Act der elften WDR-Rocknacht in der Essener Grugahalle im Oktober 1982. Über den Mann mit dem Bandana war mir gerade mal bekannt, dass er „hauptberuflich“ bei Bruce Springsteen in der E-Street Band spielt, mehr aber auch nicht. Es war auch nicht meine Absicht, mich näher mit ihm auseinandersetzen zu wollen, doch dies änderte sich schnell. Bereits nach den ersten Takten von „Lyin´ in a bed of fire“ war ich von der Musik fasziniert. Mit diesem Song eröffnete Little Steven nicht nur sein Konzert in der Rocknacht sondern auch die LP „Men Without Women“, die 1982 erschien und die ich mir unmittelbar nach dem TV-Konzert ins Haus holte. Miami Steve, wie Little Steven auch genannt wird, spielte die LP fast komplett. Lediglich auf den Titelsong und „I´ve been waiting“ verzichtete er. Der gitarrenlastige Sound mit dem gewaltigen Schuss von fetten Bläsersätzen packte mich damals und ließ mich bis heute nicht mehr los.
Insoweit verwundert es bestimmt, dass ich hier das Album „Voice of America“ vorstelle, denn auf dem 1984 erschienenem Werk ließ Steven die Bläser außen vor und präsentierte rohen Garagenrock. Textlich überzeugte der Rock & Roller mit politischen Texten gegen die Außenpolitik der Reagan-Regierung. „Out of the Darkness“ ist bester Arena-Sound. Ebenfalls unter die Haut gehende Songs sind „Checkpoint Charlie“ sowie „Los Desaparecidos“. Zu meinem Lieblingssong entwickelte sich schnell „I am A Patriot“. Nicht nur mir gefällt dieser Song, Jackson Browne war ebenfalls begeistert und coverte ihn 1989 auf seinem Album“World in Motion“. Außerdem wurde dieser Song noch von Pearl Jam gecovert.
Die Charterfolge des Albums und einzelner Songs waren überschaubar, dennoch ist „Voice Of America“ nach wie vor ein erstklassiges Rockalbum. Dennoch kehrte Little Steven später wieder zur E-Street Band zurück, ohne seine Solo-Ambitionen ganz aus den Augen zu verlieren. 1987 erschien als echtes Little Steven Soloalbum „ Freedom No Compromise“ als absolut würdiger Nachfolger des 84er Album.
Um allerdings „Fan“ von jemanden zu sein, bedarf es mehr, als nur seine Musik zu mögen. Was mich an dem Künstler fasziniert, ist sein politisches Wirken. Im Laufe seiner Karriere präsentierte er sich immer wieder als politischer Aktivist und gründete u.a. die Initiative Artists United Against Apartheid.
Bis ich Van Zandt erstmals live erleben durfte, sollten noch Jahre vergeben. Erst 2019, im Rahmen seiner Summer Of Sorcery Tour konnte ich ihn live im Hanauer Amphitheater erleben.
Dort präsentierte er mit insgesamt 14 Musiker/innen auf der Bühne ein beeindruckendes Musik-Spektakel. Ohne das der Bandleader viel machen musste, sprang von der Bühne eine einmalige, eine sensationelle, gänsehautwürdige Stimmung auf´s Publikum über.
Mittlerweile nehme ich Konzerte, wie sie kommen, doch eines ist sicher, einmal noch möchte ich Steven van Zandt auf der Bühne erleben. Die Zeit drängt, ich bin nicht mehr der Jüngste und Miami Steve leider auch nicht...
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BRAIN
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Re: [REVIEW] Little Steven & Disciples Of Soul

Beitrag von BRAIN »

deine Begeisterung in diesem Review steckt mich gerade an.
Ich kenne den Typ eigentlich nur von der E-Street Band , kann mich zwar an seine Soloaktivitäten erinnern war aber in den 80ern zu jung für diesen Sound.
Jedenfalls gefällt mir gerade der Song Forever sehr, ich glaube da könnte ich auch Fanatiker werden! :yes:
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