[GENRE] Psychedelic Rock

San Francisco Sound; Space Rock; Bosttown Sound; Raga Rock; Westcoast Scene
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BRAIN
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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Beitrag von BRAIN »

Kaleidoscope – Side Trips (1967)

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Jimmy Page behauptete, Kaleidoscope (die Amerikaner, nicht die Engländer) seien seine Lieblingsband, und es ist nicht schwer zu verstehen, warum, wenn man sich diese phänomenale Debüt-LP anhört.
In den 10 Tracks, wird deutlich, dass ihre Musik von der Psychedelik der damaligen Zeit beeinflusst war und den Pop, Garage Rock oder den Folk Rock der Zeit mit zahlreichen Elementen der Musik unterschiedlicher Herkunft bereicherte, wobei die Einzigartigkeit ihres Sounds auf der Verwendung von Instrumenten ethnischer Natur beruht, wie in "Egyptian Gardens" zu hören ist, einem Stück, in dem sie orientalische Klänge mit dem Garage/Psych der Seeds zu mischen scheinen.
Diese instrumentalen Fähigkeiten sind auf die Tatsache zurückzuführen, dass alle Mitglieder erfahrene Multiinstrumentalisten waren, so dass wir die klassischen Rockinstrumente ebenso hören wie sie uns plötzlich mit dem Einsatz von Banjo, Fiddle oder Viola überraschen.

David Lindley ihr bekanntestes Mitglied war, ein erfahrener Spieler nordamerikanischer Folkinstrumente und ein Studiomusiker, der später als Instrumentalist für bekannte Namen wie Jackson Browne, James Taylor oder Graham Nash dienen sollte, der überraschendste Musiker der Gruppe ist allerding Solomon Feldthouse, der während des gesamten Albums mit seinem Können auf mehreren Instrumenten brilliert, sei es auf der Dobro oder der Vina, der Saz oder dem Hackbrett.

Feldthouse, der Komponist und Sänger von "Egyptian Gardens", kann das Register komplett wechseln und Songs wie die Single "Please" schreiben, einen Folk-Rock-Song mit großartigen Gesangsharmonien im Stil der Byrds, einer Gruppe, die sie auch in dem großartigen "Pulsating Dream" beeinflusst hat, ein Song, komponiert von Bassist Chris Darrow, der uns auch ein schätzenswertes Psychedelic-Pop-Stück mit dem Titel "If The Night" und das sensationelle "Keep Your Mind Open" bietet, ein psychedelisches Juwel, in dem eine Kritik am Vietnam-Krieg mit Kampfgeräuschen unterlegt ist.

David Lindley schrieb "Why Try", ein interessantes Stück, die zweite Single der LP, die den Reiz der Verschmelzung von Klängen unterschiedlicher Herkunft (wieder Rock mit orientalischer Musik) zeigt.

Als Cover gibt es einen alten Charlie Poole-Song, den schönen "Hesitation Blues", und das traditionelle "Oh Dead", dass mit seinem tödlichen Rhythmus und seiner Gothic-Atmosphäre erneut ihren Protest gegen den Vietnam-Konflikt zum Ausdruck bringt.

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badger
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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Beitrag von badger »

absolut korrekte vorstellung eines meilensteins, egal unter welchem genre man ihn einreiht: west coast; psychedelia; folk rock....
hervorragende musiker, nicht nur David Lindley alleine, wie du schon schreibst.

der erste von drei vinyl-volltreffern, der von mir und vielen freunden allerdings erst mit jahrelanger verspätung wahrgenommen wurde;
einfach deshalb, weil man diese scheiben zum zeitpunkt der originalveröffentlichung nicht oder nur schwer kaufen konnte und auch die
medien sich etwas zurückhielten.

aber die musik war auch anfang der 80er noch frisch, als sich Line Recs mit wiederveröffentlichungen unentbehrlich machten.

nach Sidetrips gabs ja mit Incredible! und A Beacon From Mars noch zwei weitere zwingende werke, bevor Bernice dann doch ziemlich
enttäuschte. egal, die ersten drei sind es, die zählen.
und David Lindley wurde anschließend mit seinen solo-werken sogar nochmal einen zacken besser!
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BRAIN
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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Beitrag von BRAIN »

The Baroques - s/t (1967)

Die Baroques sind trotz ihres Namens weit entfernt von den für die Barockmusik typischen Affektiertheiten und Preziosen.
Das Cover präsentiert das Quartett in einem typischen Garagenband-Image, wäre da nicht das Detail der blinden Puppe, die herausguckt und die Anwesenheit von etwas Geheimnisvollem andeutet.
Und in der Tat hat die gebotene Musik etwas Nächtliches, Unheimliches und extrem Psychedelisches an sich.
Auf stilistischer Ebene ist die direkte Referenz das Debut der Electric Prunes, eine Platte, die im August 1967 veröffentlicht wurde (während die von Baroques zwei Monate früher erschien).
Ich verstehe nicht, warum das Album nicht bekannter ist, denn es hat etwas Schockierendes... Originalität - etwas, dass unter vielen "Lost Gems" schwer zu finden ist.
Es ist merkwürdig, dass diese psychedelische Garage-Platte von Chess Records veröffentlicht wurde, einem Label, dass für ein ganz anderes Genre bekannt ist.
Das Ergebnis ist eine Platte voller Verzerrung, Fuzz, Düsternis und Lysergie.
Meiner Meinung nach eine unverzichtbare Anschaffung in jeder Psychedelic-Rock-Sammlung.
Keine Flower-Power. Kein Haufen dummer Effekte. Einfach eine Platte voller Verzerrung, Fuzz, Düsternis und seltsam, unorthodoxem Psych-Garage-Pop.
Ich zögere zwar, das Wort Meisterwerk zu benutzen, aber wenn du die Doors oder die düstere Seite der Psyxies magst, dann ist es etwas für dich.

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