Ein Album wie aus einem Guss und ich sollte dort auch mal wieder reinlauschen.Faltenrock hat geschrieben: ↑Mi 3. Sep 2025, 10:52 Mein heutiger musikalischer Start in den Tag
James Taylor - Sweet Baby James
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September 2025
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Re: September 2025
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Re: September 2025
Die Band mit den unterschiedlichsten Schreibweisen, jedoch ein sehr geschätztes Album für mich.
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Re: September 2025
Vorhin aus'm Briefkasten geholt...
Bjørn Berge – "Mad Fingers Ball" (2013)
...und was bin ich begeistert!! Irre guter Sound und geile Tracks. Gespielt alleine mit einer Akustik-Gitarre und seiner markanten Stimme. Begleitet nur von einem Drummer, der aber nichts zutrommelt. Er schmückt die Songs dezent aus.
Hatte ursprünglich die LP bestellt, die aber dann nicht mehr lieferbar war. Kann von Glück reden, dass ich die CD noch zu einem fairen Preis ergattern konnte.

Bjørn Berge – "Mad Fingers Ball" (2013)
...und was bin ich begeistert!! Irre guter Sound und geile Tracks. Gespielt alleine mit einer Akustik-Gitarre und seiner markanten Stimme. Begleitet nur von einem Drummer, der aber nichts zutrommelt. Er schmückt die Songs dezent aus.
Hatte ursprünglich die LP bestellt, die aber dann nicht mehr lieferbar war. Kann von Glück reden, dass ich die CD noch zu einem fairen Preis ergattern konnte.

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Re: September 2025
Ozzy Osbourne "Blizzard Of Ozz" -1980-
Musste mal wieder herausgekramt und gehört werden ....

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Re: September 2025
Ganz ganz stark und auch die Produktion kommt für mich auf den Punkt rüber.Maranx hat geschrieben: ↑Mi 3. Sep 2025, 16:26 Vorhin aus'm Briefkasten geholt...
Bjørn Berge – "Mad Fingers Ball" (2013)
...und was bin ich begeistert!! Irre guter Sound und geile Tracks. Gespielt alleine mit einer Akustik-Gitarre und seiner markanten Stimme. Begleitet nur von einem Drummer, der aber nichts zutrommelt. Er schmückt die Songs dezent aus.
Hatte ursprünglich die LP bestellt, die aber dann nicht mehr lieferbar war. Kann von Glück reden, dass ich die CD noch zu einem fairen Preis ergattern konnte.
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Re: September 2025
Eine meiner Favoritenbands aus den 90er Jahren. Schade, dass diese feinen musikalischen Romantiker nicht so viel veröffentlicht haben. Aetherischer Folk-Poprock, sehr cool und sehr melodiös. Die CD ist auch klanglich ein echter Genuss. Toll.
The Devlins • Waiting (1997)

The Devlins • Waiting (1997)

Der Wecker ist das Frühwarnsystem des kleinen Mannes, das Fahrwasser das Element der Meinungslosen und die Fußstapfen die Wegweiser für Mitläufer.
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
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Re: September 2025
Da bin ich dir etwas voraus. 1988 habe ich ihn mit meinem Freund Manfred in Münster live erlebt. Er spielte bombastisch gut. Nach einer Stunde verließ er die Bühne. Wir dachten, dass nun die Pause beginnt. Von wegen. Johnny kam nicht wieder und spielte auch keine Zugabe. Das Publikum war hierüber so aufgebracht und wollte die Bühne stürmen, was aber verhindert wurde. Aber das was Johnny gespielt hatte war umwerfend gut. Anschließend kaufte ich mir das Album zur Tour. Es heißt "The Winter Of '88". Kann ich nur wärmstens empfehlen.Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Mi 3. Sep 2025, 16:16 Johnny Winter And "Live" -1971-
Leider habe ich ihn nie live erlebt ....
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Re: September 2025
Weiter mit einem melodischen Prog Album, das ich mir auch immer wieder gerne auflege, es nutzt sich überhaupt nicht ab. Auch beim Prog ist mir persönlich halt wichtig, dass mir Melodien im Kopf hängen bleiben - dieses verkopfte Zeugs mag ich mit zunehmendem Alter immer weniger. Sowas wie die Lee Abraham Alben sind da eine echte Bereicherung. Verwöhn-Prog für mich.
Lee Abraham • Only Human (2021)

Lee Abraham • Only Human (2021)

Der Wecker ist das Frühwarnsystem des kleinen Mannes, das Fahrwasser das Element der Meinungslosen und die Fußstapfen die Wegweiser für Mitläufer.
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Re: September 2025
Donovan "Open Road" -1970-
Ein flockiges Folkalbum, aufgenommen in einer Viererbesetzung

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Re: September 2025
Melodiös und auch atomosphärisch schöner Rock, der damals an mir total vorbei geschrammt ist.Beatnik hat geschrieben: ↑Mi 3. Sep 2025, 16:58 Eine meiner Favoritenbands aus den 90er Jahren. Schade, dass diese feinen musikalischen Romantiker nicht so viel veröffentlicht haben. Aetherischer Folk-Poprock, sehr cool und sehr melodiös. Die CD ist auch klanglich ein echter Genuss. Toll.![]()
The Devlins • Waiting (1997)
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Re: September 2025
Muddy Waters / Otis Spann / Mike Bloomfield / Paul Butterfield / Donald "Duck" Dunn / Sam Lay / Buddy Miles – Fathers And Sons (1969)


Ich will nicht der alte Typ sein, der sich über neue Musik beschwert, aber sie ist scheiße.
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Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig.
(John Steinbeck)
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Re: September 2025
Und jetzt noch ein bisschen Schweinerock. Tja, dieses Plattencover war damals für mich natürlich eine Steilvorlage: Sowas kann man schlicht nicht im Plattenregal im Laden einfach liegen lassen. Kaum draufgeschaut, war gleich die Assoziation mit Paul Newman da. Klar, und auch ein James Dean ging mir durch den Kopf. Und eigentlich erst zuletzt auch noch die begleitende Frage: Was wird hier gespielt ? Als hätte man es sich nicht denken können: Bikerrock. Bikerrock ? Bikerrock. Aha, okay, das musste ich mir damals aber erst einmal irgendwie vorstellen, denn 1978 war ich inmittten einer Punk-Euphorie gefangen. Das hat mich allerdings nie davon abhalten lassen, stets nach neuen Sounds Ausschau zu halten, und ich bin heute noch froh, dass mein damaliger Plattenhändler des Vertrauens eigentlich immer sehr genau wusste, was mich interessieren könnte. Jedenfalls legte er mir diese Platte sehr ans Herz, die ich zugegebenermassen auch bloss des Covers wegen gekauft hätte. Das erstemal angehört, wusste ich sofort: Ja, das packt mich. Das packt mich fast genauso wie die erste AC/DC-Platte etwas mehr als zwei Jahre zuvor. Man muss wissen, dass es zwischen Mitte und Ende der 70er Jahre nicht gerade leicht war, an gute Rock-Platten heranzukommen. Die Gazetten waren kommerziell ausgerichtet, Punk und die bald einsetzende New Wave dominierten die musikalische Berichterstattung. Da war auch der amerikanische Rock, zumindest wenn er aufgebläht genug war, und es erstaunt nicht, dass vor allem die grossen Poprock-Namen viel Gutes schlicht unter den Teppich kehrten. Vor lauter Meat Loaf ("Bat Out Of Hell"), Fleetwood Mac ("Rumours") und Eagles ("Hotel California") liefen selbst allerfeinste Rock-Acts lediglich unter ferner liefen.
The Boyzz, diese rockenden Spassmacher, boten einen kernigen, sehr erdigen und bodenständigen Hardrock, der wenig bluesgetränkt, dafür umso mehr Southern Rock-inspiriert war. Gegründet im Jahre 1977 in Chicago, gereichte es der Truppe schon nach dem ersten Demo-Tape, einen Plattenvertrag mit Epic Records, dem Unterlabel von Columbia Records, zu ergattern. Noch im selber Jahr erschien ihr erstes Album "Too Wild To Tame", das jedoch wider Erwartens kein Hit wurde. Die Platte wurde im Gegenteil sogar fast kaum verkauft. Jedenfalls hätte das musikalische Konzept, die geniale Verpackung und vor allem das gebotene Songmaterial unbedingt punkten müssen. Die Arrangements all ihrer Songs waren sehr opulent ausgefallen. Ein bisschen konnte man durchaus den Pomp etwa von Meat Loaf heraushören. Pomp Rock gab es damals tatsächlich auch als Musikstil, dem die Boyzz allerdings nicht angehörten. Pomp Rock, das war beispielsweise die Musik, welche Bands wie Aviary, Styx, Kansas oder ansatzweise auch Queen gespielt hatten. Den typischen Mid 70's Biker Bands haftete indes immer ein bisschen das Stigma der Schmuddligkeit an, Bikerrock galt auch nicht unbedingt als "really fashionable". Auch deswegen passt letztlich auch der Begriff Biker Rock nicht zu The Boyzz, auch wenn das Plattencover dies vielleicht schon zu auffällig proklamieren mochte. Letztlich war die Plattenhülle einfach extrem gut passend zum gebotenen Rock der Gruppe, die mit "Dirty" Dan Buck's powervollem und kratzbürstigen Gesang, den schwerblütigen Keyboard-Sounds von Anatole Halinkovich, Mike Tafoya's und Gil Pini's mächtigen und erdigen Gitarrenriffs und der grundsoliden und knochentrocken rockenden und konsequent vorwärtstreibenden Rhythmussektion, bestehend aus dem Bassisten Dave Angel und dem Schlagzeuger Kent Cooper jederzeit absolut überzeugen konnte. Schweinerock war das, und zwar nicht nur so gespielt und wie meistens in solchen Fällen eher von begrenzten Songschreiber-Qualitäten zeugend, sonder ndurchaus klasse geschrieben und umgesetzt.
The Boyzz waren vor allem auch eine hervorragende Live-Band, die mit ihrem mächtigen Party-Rock so manche Location zum Beben brachte. Viele Fans der Gruppe bescherten ihr das Prädikat "Best Hard Core Biker Rock & Roll Band". Es finden sich auf dem Album "Too Wild To Tame" etliche musikalische Glanzlichter, so etwa das sich über 7 Minuten erstreckende "Destined To Die", das wie ein Amalgam aus einem Nazareth-Riff ("This Flight Tonight"), einer erdigen Bluesrock-Thematik (im Stil von Foghat) und einer solistischen Meisterleistung sowohl der Keyboards, als auch der Leadgitarre wirkt. Der Titel erinnert an Lynyrd Skynyrd's härteste Momente ebenso wie an etliche Foghat-Titel der Mid 70er Phase. "Wake It Up Shake It Up" ist ein bärenstarker Hard Rock'n'Roll Titel, der nahe an Cheap Trick und UFO angesiedelt ist und durch Dan Buck's tollem bellenden Gesang durchaus auch an die Live-Momente einer J. Geils Band erinnert. Im Titel "Back To Kansas" oder dem ebenfalls kernigen Titelstück "Too Wild To Tame" kann man auch die Gruppe Black Oak Arkansas heraushören. Auch sie waren keine typische Southern Rock Band, sondern kombinierten eigentlich Elemente des klassischen amerikanischen Hard Rocks mit Elementen des Südstaatenrocks.
Leider wurde das bereits komplett eingespielte zweite Album der Gruppe mit dem Arbeitstitel "Midwest Kids" 1979 nicht mehr veröffentlicht, weil die Gruppe von ihrem Debutalbum einfach zu wenige Stückzahlen hat absetzen können, dass Epic Records an einer Weiterführung des Vertrags noch interessiert gewesen wäre. Das ist jammerschade, denn ihre Musik war live sehr begehrt, und so tourten The Boyzz beispielsweise mit Aerosmith, der J. Geils Band, Meat Loaf, UFO, Cheap Trick, Rush, Judas Priest und REO Speedwagon quer durch die Staaten. 1980 trennte sich die Band schliesslich, da keine Hoffnung mehr bestand, bei einer anderen Plattenfirma unterzukommen. Mike Tafoya, Anotole Halinkovitch, der sich ab nun Tony Hall nannte und David Angel gründeten später die Gruppe The B'zz, welche ein Album mitt dem Titel "Get Up" veröffentlichte und bekannt wurde, weil sie die erste Gruppe ohne Plattenvertrag war, die den Song Contest "American Bandstand" bestreiten konnte. Tafoya wechselte danach zu den Raw Dogs und rief schliesslich im Jahre 2002 eine letzte Inkarnation der Boyzz ins Leben unter dem Namen The Lost Boyzz.
Dirty Dan Buck formierte die Band Dirt's Raiders und veröffentlichte unter diesem Namen im Jahre 1982 ein Album auf dem Atlantic Label. Seine nächsten musikalischen Stationen waren The Original Sinners und Dan Buck's Small Change, mit denen er jeweils Platten auf Down & Dirty Records veröffentlichte, einem privaten Plattenlabel, das Dan Buck selbst ins Leben rief. Danach sang er bei den Cool Rockin' Daddies, einer typischen Roadhouse-Style Band, die sich aus Vätern und Grossvätern des Musikbusiness zusammensetzte. Dave Angel wiederum wechselte ins Musikbusiness und wurde Chef des Labels Rave Song Records und dem dazugehörigen Tonstudio. Das Album "Too Wild To Tame" würde ich jedem Fan der Gruppen The Four Horsemen, Raging Slab, Little Caesar, American Dog oder Nashville Pussy wärmstens empfehlen.
The Boyzz • Too Wild To Tame (1978)

The Boyzz, diese rockenden Spassmacher, boten einen kernigen, sehr erdigen und bodenständigen Hardrock, der wenig bluesgetränkt, dafür umso mehr Southern Rock-inspiriert war. Gegründet im Jahre 1977 in Chicago, gereichte es der Truppe schon nach dem ersten Demo-Tape, einen Plattenvertrag mit Epic Records, dem Unterlabel von Columbia Records, zu ergattern. Noch im selber Jahr erschien ihr erstes Album "Too Wild To Tame", das jedoch wider Erwartens kein Hit wurde. Die Platte wurde im Gegenteil sogar fast kaum verkauft. Jedenfalls hätte das musikalische Konzept, die geniale Verpackung und vor allem das gebotene Songmaterial unbedingt punkten müssen. Die Arrangements all ihrer Songs waren sehr opulent ausgefallen. Ein bisschen konnte man durchaus den Pomp etwa von Meat Loaf heraushören. Pomp Rock gab es damals tatsächlich auch als Musikstil, dem die Boyzz allerdings nicht angehörten. Pomp Rock, das war beispielsweise die Musik, welche Bands wie Aviary, Styx, Kansas oder ansatzweise auch Queen gespielt hatten. Den typischen Mid 70's Biker Bands haftete indes immer ein bisschen das Stigma der Schmuddligkeit an, Bikerrock galt auch nicht unbedingt als "really fashionable". Auch deswegen passt letztlich auch der Begriff Biker Rock nicht zu The Boyzz, auch wenn das Plattencover dies vielleicht schon zu auffällig proklamieren mochte. Letztlich war die Plattenhülle einfach extrem gut passend zum gebotenen Rock der Gruppe, die mit "Dirty" Dan Buck's powervollem und kratzbürstigen Gesang, den schwerblütigen Keyboard-Sounds von Anatole Halinkovich, Mike Tafoya's und Gil Pini's mächtigen und erdigen Gitarrenriffs und der grundsoliden und knochentrocken rockenden und konsequent vorwärtstreibenden Rhythmussektion, bestehend aus dem Bassisten Dave Angel und dem Schlagzeuger Kent Cooper jederzeit absolut überzeugen konnte. Schweinerock war das, und zwar nicht nur so gespielt und wie meistens in solchen Fällen eher von begrenzten Songschreiber-Qualitäten zeugend, sonder ndurchaus klasse geschrieben und umgesetzt.
The Boyzz waren vor allem auch eine hervorragende Live-Band, die mit ihrem mächtigen Party-Rock so manche Location zum Beben brachte. Viele Fans der Gruppe bescherten ihr das Prädikat "Best Hard Core Biker Rock & Roll Band". Es finden sich auf dem Album "Too Wild To Tame" etliche musikalische Glanzlichter, so etwa das sich über 7 Minuten erstreckende "Destined To Die", das wie ein Amalgam aus einem Nazareth-Riff ("This Flight Tonight"), einer erdigen Bluesrock-Thematik (im Stil von Foghat) und einer solistischen Meisterleistung sowohl der Keyboards, als auch der Leadgitarre wirkt. Der Titel erinnert an Lynyrd Skynyrd's härteste Momente ebenso wie an etliche Foghat-Titel der Mid 70er Phase. "Wake It Up Shake It Up" ist ein bärenstarker Hard Rock'n'Roll Titel, der nahe an Cheap Trick und UFO angesiedelt ist und durch Dan Buck's tollem bellenden Gesang durchaus auch an die Live-Momente einer J. Geils Band erinnert. Im Titel "Back To Kansas" oder dem ebenfalls kernigen Titelstück "Too Wild To Tame" kann man auch die Gruppe Black Oak Arkansas heraushören. Auch sie waren keine typische Southern Rock Band, sondern kombinierten eigentlich Elemente des klassischen amerikanischen Hard Rocks mit Elementen des Südstaatenrocks.
Leider wurde das bereits komplett eingespielte zweite Album der Gruppe mit dem Arbeitstitel "Midwest Kids" 1979 nicht mehr veröffentlicht, weil die Gruppe von ihrem Debutalbum einfach zu wenige Stückzahlen hat absetzen können, dass Epic Records an einer Weiterführung des Vertrags noch interessiert gewesen wäre. Das ist jammerschade, denn ihre Musik war live sehr begehrt, und so tourten The Boyzz beispielsweise mit Aerosmith, der J. Geils Band, Meat Loaf, UFO, Cheap Trick, Rush, Judas Priest und REO Speedwagon quer durch die Staaten. 1980 trennte sich die Band schliesslich, da keine Hoffnung mehr bestand, bei einer anderen Plattenfirma unterzukommen. Mike Tafoya, Anotole Halinkovitch, der sich ab nun Tony Hall nannte und David Angel gründeten später die Gruppe The B'zz, welche ein Album mitt dem Titel "Get Up" veröffentlichte und bekannt wurde, weil sie die erste Gruppe ohne Plattenvertrag war, die den Song Contest "American Bandstand" bestreiten konnte. Tafoya wechselte danach zu den Raw Dogs und rief schliesslich im Jahre 2002 eine letzte Inkarnation der Boyzz ins Leben unter dem Namen The Lost Boyzz.
Dirty Dan Buck formierte die Band Dirt's Raiders und veröffentlichte unter diesem Namen im Jahre 1982 ein Album auf dem Atlantic Label. Seine nächsten musikalischen Stationen waren The Original Sinners und Dan Buck's Small Change, mit denen er jeweils Platten auf Down & Dirty Records veröffentlichte, einem privaten Plattenlabel, das Dan Buck selbst ins Leben rief. Danach sang er bei den Cool Rockin' Daddies, einer typischen Roadhouse-Style Band, die sich aus Vätern und Grossvätern des Musikbusiness zusammensetzte. Dave Angel wiederum wechselte ins Musikbusiness und wurde Chef des Labels Rave Song Records und dem dazugehörigen Tonstudio. Das Album "Too Wild To Tame" würde ich jedem Fan der Gruppen The Four Horsemen, Raging Slab, Little Caesar, American Dog oder Nashville Pussy wärmstens empfehlen.
The Boyzz • Too Wild To Tame (1978)

Der Wecker ist das Frühwarnsystem des kleinen Mannes, das Fahrwasser das Element der Meinungslosen und die Fußstapfen die Wegweiser für Mitläufer.
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
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Re: September 2025
Eddie Hazel ist für mich einer der besten Gitarristen. Leider hat auch er sehr früh das Zeitliche gesegnet.
Funkadelic - Maggot Brain

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Re: September 2025
Hab ich mir vor kurzem auf Vinyl geholt. Eddie Hazel war brilliant. Als er Maggot Brain spielte, war er gerade mal 20.Faltenrock hat geschrieben: ↑Mi 3. Sep 2025, 18:51 Eddie Hazel ist für mich einer der besten Gitarristen. Leider hat auch er sehr früh das Zeitliche gesegnet.
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Re: September 2025
Nach einer guten Portion Rock brauche ich jetzt noch ein bisschen was Ruhiges, sowas wie "Paranoid" zum Beispiel.
Gus Black • Uncivilized Love (2002)

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