[REVIEW] Beatnik - Kaleidoscopia

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Lavender
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[REVIEW] Beatnik - Kaleidoscopia

Beitrag von Lavender »

Beatnik - Kaleidoscopia

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Beatnik: Dahinter verbergen sich der gute und uns hier bekannte Beatnik – Gesang, Alex Conti – Lead & Rhythm Guitar (bekannt durch Curly Curve, Atlantis, Inga Rumpf, Lake, der Hamburger Blues Band und 2008 eben bei Beatnik), El Vagabundo – Lead & Rhythm Guitar, Mathias Ulmer – Keyboard (bekannt durch Anyone’s Daughter), Raoul Walton – Bass Guitar (bekannt durch Anyone’s Daughter), Peter Kumpf (bekannt durch Anyone’s Daughter), Bryan Grob – French Horn und Mario Anastasini – Fretless Bass Guitar. Sicher, Catabolic könnte hier wesentlich besser und genauer Auskunft über das Projekt geben als ich. Würde mich freuen seinen „Erfahrungsbericht“ zu den Aufnahmen zu lesen. Also hochkarätige Musiker laden auf diesem Album ein, um uns durch ihr Kaleidoskop schauen bzw. hören zu lassen. Bunte musikalische Bilder werden dem Zuhörer reichlich angeboten. Er muss sich nur die Zeit nehmen, um sie auf sich wirken zu lassen.

Nun halte ich dieses Album in meinen Händen und es zieht mich von einem Song zum anderen in seinen Bann. Floydige Klänge begegnen mich bereits im Intro „Unlock The Gate“ und fließen leise mit dem Piano in den nächsten Track „Art Is“. Ein Instrumentalsong, dem noch im Verlauf des Albums weitere folgen werden, steigert sich vom ersten Ton an hin zu einem packenden Gitarrensolo. Aber es ist nicht allein das Solo, sondern das harmonische Zusammenspiel der gesamten Band. Ich staune, wie kurzweilig neun Minuten sein können. Es folgt „The Sea“. Nach einem leisen Intro setzt der melodisch weich angelegte Gesang ein. Hier begegnet mir der schöne Refrain „My Love Is Like A Sea That has No Shore“. Bei Minute 6:48 ist ein jazzig angehauchtes E-Piano Solo zu vernehmen und wird von einem weiteren zum Dahinschmelzen schönen Gitarrensolo abgelöst und endet mit dem Gesang von Beatnik. Aber wer meint, da kann es keine Steigerung mehr geben, der hat sich geirrt. Denn das Album hat keine Ausfälle. „Spectral Voyager“, ein weiteres Instrumentalstück, wird mit einem French Horn eingeleitet. Hinzu gesellt sich eine unaufdringliche Mundharmonika. Unterlegt wird dies alles mit einem Sound, der mich ganz stark an „On The Run“ von Pink Floyd erinnert. „Celestial Moog“ startet mit dezenten Pianoläufen bevor ein, vermutlich, Synthesizer hinzukommt. Klänge, um die Augen zu schließen und zu träumen. Das anschließende „Restrain And Release“ begrüßt uns wieder mit ruhigen floydigen Klängen. Der ruhige, fasst laszive Gesang setzt ein und nimmt uns in den Song eines Liebenden mit. Ein kleines Trommel Intro leitet „Dark Crystal“ ein und gibt Gelegenheit seinen Gedanken in Ruhe nachzugehen, denn ein weicher Keyboard- und Piano Teppich erzeugt eine meditative Stimmung. Wie vielfältig hier musiziert wird beweist „Bassaman Vibration“. Bass und Horn haben hier Gelegenheit sich jazzig zu präsentieren. Das folgende kurze sakral anmutende „Spirit Flow“ leitet den mit über 12 Minuten längsten Song von „Kaleidoscopia“ ein. Bei „Goodbye Blues Cry“ kommt der Blues auf seine Kosten. Ein ganz, ganz starker Song, der auch mein Anspieltipp sein soll. Die letzten Töne des Albums bleiben dem Bläser vorbehalten. Hier ist eine kurze Improvisation der amerikanischen Nationalhymne zu hören.

Abschließend möchte ich deutlich machen, dass ich glücklich bin, dieses tolle Album nunmehr in meiner Sammlung begrüßen zu dürfen. Es ist abwechslungsreich und bedient in allen Belangen meinen musikalischen Geschmack. So ein Album hat mehr Aufmerksamkeit verdient.



Toleranz bedeutet, dass man auch andere Meinungen, Anschauungen oder Haltungen neben seiner eigenen gelten lässt.
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Emma Peel
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Re: Beatnik - Kaleidoscopia

Beitrag von Emma Peel »

Vielen Dank für deine mit viel Herzblut und Leidenschaft geschriebene Rezi über das Album "Kaleidoscopia". In farbenfrohen Beschreibungen führst du den Leser durch dieses wirklich hörenswerte Album, das über die verschiedensten Schattierungen verfügt. Sowohl die instrumentale Ausarbeitung, als auch der begleitende Gesang von Mäse wissen jeweils Glanzlichter zu setzen.

Es hat mir Spaß gemacht deinen Zeilen zu folgen. Wie du es bereits angemerkt hast, schade, dass das Album nicht einer größeren Hörerschaft zugänglich gemacht wurde.
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Louder Than Hell
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Re: Beatnik - Kaleidoscopia

Beitrag von Louder Than Hell »

Mit dem Album bin ich noch nicht so sehr vertraut, finde mich aber inhaltlich in deiner geschriebenen Rezi wieder.

Schön, dass du in diesem Forum angekommen bist und mit deiner Rezi die Musik von Mäse nicht nur auf den Punkt gebracht hast, sondern deine Freude hierüber zum Ausdruck bringst.

Schon erstaunlich, was Mäse im Laufe der Jahre musikalisch so alles eingespielt hat.
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Beatnik
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Re: Beatnik - Kaleidoscopia

Beitrag von Beatnik »

Menno, ich lauf schon rot an im Gesicht 😚

Gerne werde ich Euch ein paar Anekdoten erzählen, denn dieses CD-Projekt war in der Tat sehr aussergewöhnlich, was seine ursprüngliche Planung und spätere Umsetzung anbetrifft. 😉
Es müssen nicht immer neue Wege sein.
Man kann auch alte neu entdecken.

Das Leben ist zu kurz für Fragezeichen.

The only good System is a Sound System 8-)
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