![Bild](https://rock-planet.de/ext/dmzx/imageupload/files/e8f6362fa91e90e04da90a3bb9015def.jpg)
Loti Pohl – Einer von uns
Heute sollte mal etwas deutscher Rock auf den Plattenteller. Hängen blieb ich bei Loti Pohl oder besser bei den Crackers, denn Loti Pohl´s Solo-LP steht ebenfalls dort. Doch die sollte es heute sein, da sie schon richtig wunderbar mit „Alles oder nix“ in die Vollen geht, mit „Heja“ einen Kracher zu bieten hat und „Nehmt Abschied, Brüder“ auch daran erinnert, dass Loti Pohl im vergangenen Herbst viel zu früh von uns ging.
Loti Pohl gehörte in den 70er Jahren mit den Crackers zu einer Deutschrockband, deren Bekanntheitsgrad deutlich über Hessen hinaus ging. Damals lebte ich noch in Nordrhein-Westfalen und auch dort durfte ihre „Klassenfahrt zum Titisee“ ab 1983 auf keiner Fete fehlen.
Als der Stern der Crackers nicht mehr ganz so leuchtend strahlte, brachte Loti Pohl 1988 seine Solo-LP „Einer von uns“ heraus. Es ist eine LP die in der Gesamtmengenlage des damaligen sozialkritischen deutschen Wohlfühl-Rock betrachtet werden muss. Gesangliche Unterstützung erhielt Loti Pohl von Annette Humpe, Dolly Dollar und (man höre und staune) Ian Dury. Obwohl die Songs damals wie heute gut ins Ohr gehen, floppte die LP. Leider! Heute 36 Jahre später frage ich mich, warum starteten Herbert Grönemeyer mit „Gemischte Gefühle“ und „4630 Bochum“ oder Klaus Lage mit „Stadtstreicher“ und „Schweißperlen“ voll durch, während Loti Pohls „Einer von uns“ komplett auf der Strecke blieb. Wie gesagt, die LP hat alles, sozialkritische Texte, einen schönen, humoristischen Lovesong und einen guten Coversong. Eine Antwort auf meine Frage wird es heute nicht mehr geben. Loti Pohl unternahm jedenfalls keinen weiteren Solo-Exkurs. Irgendwie schade!