[REVIEW] Passport - Ataraxia

Antworten
Benutzeravatar

Topic author
Lavender
Beiträge: 2919
Registriert: Fr 21. Apr 2023, 11:32
Has thanked: 3263 times
Been thanked: 4058 times

[REVIEW] Passport - Ataraxia

Beitrag von Lavender »

Passport - Ataraxia

51rWZJMyYFL._UF894,1000_QL80_.jpg


Nach Durchstöbern meiner Langspielplattensammlung stieß mal wieder auf Ataraxia von Passport. Das Album erschien 1978. Damals war ich zwanzig Jahre jung. Doldinger war damals bei mir mit seinen Passport ähnlich angesagt wie Weather Report. Das Album hat für mich seinen musikalischen Reiz in all den zurückliegenden Jahren nie verloren.
Doldinger gelingt es auf Ataraxia eine sehr wonnige und harmonische Atmosphäre zu schaffen. In späteren Jahren legte ich mir auch die CD zu, um sie auch im Auto hören zu können. So warm und einfühlsam wie die Vinyl Ausgabe klingt die CD Produktion allerdings nicht.
Nach dem griechischen Philosophen Epikur bedeutet Ataraxie Seelenruhe. Und die ist sicherlich beim Hören dieses Albums programmatisch. Jeder Song auf Ataraxia schafft es meine Seele ein klein bisschen entspannter werden zu lassen. Das alles hat aber absolut nichts mit langweiliger Musik zu tun. Die beiden Titelsongs Ataraxia Part I & Part II weisen zwar thematisch eine gewisse Monotonie auf, die jedoch gekonnt musikalisch von Doldingers Saxophon gefüllt wird. Flotter wird der Sound bei den Stücken „Mandrake“ und „Loco-Motive“. Besonders der letztgenannte Song mit seiner eingangs dampfenden Eisenbahnpfeife bereitet mir immer noch ungemein viel Spaß. Verspielt und mit Synthesizer-Improvisationen kommt „Reng Ding Dang Dong“ daher. Besonders das Stück „The Secret“ erinnert mich stark an Weather Report. Hier wird Jazz Rock auf sehr hohem Niveau zelebriert. Bei „Louisiana“ ist das Saxophon des Meisters zunächst dominant. Es folgt ein Gitarren Solo von Roy Louis. Ein wunderbares Stück! Fast jeden Ton möchte ich am liebsten Festhalten. Das abschließende „Alegria (Ataraxia)“ fetzt richtig mit südamerikanischen Rhythmen. Da werden die Beine zum Mitmachen beim Hören animiert.
Mein Fazit: Ataraxia ist zeitlos gut!
Abschließend möchte ich noch auf das sehr schöne und ansprechende Cover mit der in der Hand ruhenden Oase hinweisen. Es stammt von dem schwedischen Bengt Böckmann.


Toleranz bedeutet, dass man auch andere Meinungen, Anschauungen oder Haltungen neben seiner eigenen gelten lässt.
Benutzeravatar

Louder Than Hell
Beiträge: 5361
Registriert: So 16. Apr 2023, 18:01
Wohnort: Norddeutschland
Has thanked: 6376 times
Been thanked: 6284 times

Re: Passport - Ataraxia

Beitrag von Louder Than Hell »

Ich hatte das Glück Passport im Zeitfenster 1977 und 1978 zweimal live sehen zu können und es waren jeweils zwei wunderbare musikalische Abende gewesen. Es ist schon spannend gewesen, welch wunderbare Musiker Klaus Doldinger an sich binden konnte. Und dieses kommt bestens auf diesen Alben rüber. Was ich leider nie live gesehen habe, waren seine "Doldinger Jubilee Concerte", was ich sehr schade finde. Naja, man kann nicht alles haben ....
Antworten

Zurück zu „Reviews“