[REVIEW] Mapache - Swinging Stars (2023)

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BRAIN
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[REVIEW] Mapache - Swinging Stars (2023)

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Die Musik von Mapache ist der Herzschlag des kalifornischen Sounds.
In der kurzen Zeit ihres Bestehens hat sich die Band allmählich von einem bescheidenen Harmony-Duo zu vollwertigen Cowboys des kosmischen Folkrocks entwickelt.
Der ehrliche und entspannte Stil der Band um die Songwriter Clay Finch und Sam Blasucci ist mit der Zeit immer liebenswerter geworden, und die Symbiose zwischen den beiden Kernmitgliedern macht jede Veröffentlichung so liebenswert wie die vorherige.

Als es an der Zeit war, ihre neuesten Songs aufzunehmen, entschieden sich Finch und Blasucci, die Enge ihrer Heimatstadt Los Angeles zu verlassen und an einen abgelegeneren Ort zu ziehen, der sich besser für die Musik eignet, die sie in petto hatten.
Dieser Ort war das Panoramic House in Stinson Beach, ein abgelegener Außenposten mit Blick auf den Pazifik in den Hügeln des südwestlichen Marin County.
Früher fanden hier Sessions für My Morning Jacket, Cate Le Bon und die Labelkollegen von Allah-Las statt.
Die Umgebung bietet eine lebendige Kulisse mit schattigen Sträuchern, herumstreunenden Tieren und rieselnden Bächen, die sich ihren Weg zum Meer bahnen - Bilder, die seit langem einen Platz im Mapache-Songbook haben.
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Swinging Stars, das Ergebnis der Stinson Beach-Sessions, ist das bisher kühnste Mapache-Album.
Mit 14 Tracks und fast einer Stunde Spielzeit bietet die LP einen umfassenden Einblick in die reiche Songkunst der schnell wachsenden Diskografie der Band.
Wie der Rest ihrer Arbeit ist es ein Album, dass am besten in der Sonne klingt, eine bekiffte Symphonie aus sorglosem Küsten-Choogle und Canyon-Songs, durchdrungen von subtiler Psychedelic und einem unverkennbaren Angeleno-Einfluss.

Aufbauend auf dem elektrischen Sound, der erstmals auf dem letztjährigen Album Roscoe's Dream zu hören war, ist die auf Swinging Stars eingefangene Energie rustikal und rau.
Finch und Blasucci verzichten auf die luftdichten Arrangements ihrer früheren Werke und setzen stattdessen auf ausgelassene Grooves und eine ungeschminkte Ästhetik, die ihr Können als Live-Band widerspiegelt, in der sie manchmal mehr einer Jam-Band ähneln.
Das Endprodukt ist alles andere als ausgefeilt, aber dennoch mitreißend und erinnert eher an Crazy Horse als an die Everly Brothers oder CSN.
Die Leadsingle "People Please" gehört zu den bisher schwungvollsten Mapache-Songs.
"French Kiss" duscht über eine klassische R&B-Melodie mit Wellen von kaskadierenden Gitarren und Klavier.

Auffallend auf dem Album sind auch die Unterschiede zwischen Finchs und Blasuccis Songwriting-Stilen, die sich daraus ergeben, dass sie zum ersten Mal seit mehreren Jahren getrennt leben.
Blasuccis Pop-Sensibilität kommt auf dem sinnlichen Opener "Sentir", der dramatischen, Harrison-esken Ballade "Ghosts" und "Amazing" zum Tragen, wo sein Klavier die düstere Untermalung liefert.

Wie schon bei früheren Projekten scheut sich das Tandem nicht, auch außerhalb seines eigenen Arsenals nach Inspiration zu suchen.
"Reflecting Everything" ist die erste Originalkomposition des Schlagzeugers Steve Didelot auf einem Mapache-Album, dessen Spiel auch auf jedem Track zu hören ist.
Seine Melodie erhält die volle kosmische Behandlung, unterstützt durch die erhabene Steel von Produzent Dan Horne und die Harmonien von Finch und Blasucci. Eine getreue Coverversion von Pacific Ranges "Rainbow Song" hält die verträumte Atmosphäre aufrecht, wobei Horne's Crescendos in pure Euphorie umschlagen. Where'd You Go", eines der ruhigsten Stücke des Albums, enthält den vielleicht bedeutendsten Beitrag eines Gastes: eine Akustikgitarreneinlage des verehrten Country-Folk-Künstlers David Rawlings, der neben dem wohltuenden Twang der Band klingt.

Nach fünf Alben ist Mapache immer noch vieles: ein hervorragendes Gespann von Duo-Harmonys, eine kraftvolle und wandlungsfähige Songwriting-Partnerschaft und eine Hochburg für authentischen Westcoastrock.
Swinging Stars ist vielleicht ihr größtes Werk bis dato - eine Feier der aktuell besten kalifornischen Band.

✧01 - Sentir (03:39)
✧ 02 - French Kiss (04:15)
✧ 03 - What A Summer (02:52)
✧ 04 - Hey (00:02:29)
✧ 05 - Reflecting Everything (02:49)
✧ 06 - Sammy Boy (00:03:27)
✧ 07 - Home Among The Swinging Stars (03:42)
✧ 08 - Midnight (03:32)
✧ 09 - Encinal Canyon (03:26)
✧ 10 - Ghosts (04:26)
✧ 11 - Amazing (05:20)
✧ 12 - People Please (03:41)
✧ 13 - Rainbow Song (05:17)
✧ 14 - Where'd You Go_ (03:56)

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BRAIN
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