[Rating] Emerson Lake & Palmer

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Lavender
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[Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Lavender »

Emerson, Lake & Palmer

emerson-lake-palmer-172087.jpg

Emerson, Lake & Palmer war eine sogenannte Supergroup. Keith Emerson, Keyboarder, war zuvor mit "The Nice" erfolgreich. Ferner wirkten noch Greg Lake (King Crimson), Bass, Gitarre, Gesang und Carl Palmer (The Crazy World of Arthur Brown und Atomic Rooster) am Schlagzeug mit. Gegründet wurde die Band 1970. Bis 1973 brachten sie vier sehr gute Alben heraus. Mit "Pictures at an Exhibition" (1971) und "Welcome Back My Friends to the Show That Never Ends" (1971) gab es zwei hervorragende Livealben. Die später erschienenen Alben wussten, gelinde gesagt, nicht mehr so zu überzeugen. Am 18. Oktober 1992 habe ich Emerson, Lake & Palmer in der Grugahalle zu Essen live erlebt. Auch wenn die Band da bereits ihren Zenit überschritten hatte, war es ein tolles Konzert. Mit dieser Tour promoteten sie ihr damals herausgebrachtes Studioalbum "Black Moon". Dieses Album mag ich sehr. Vielleicht liegt es daran, weil ich u.a. diese Songs damals live zu hören bekam. Deshalb höre ich auch das 1993 herausgegebene Album "Live At The Royal Albert Hall" gerne. Es hängen einfach schöne Erinnerungen daran. Ich denke, dass ich mit der Einschätzung von "Black Moon" hier wohl alleine dastehen werde. Wie dem auch sei, Emerson, Lake & Palmer haben mit ihrer klassisch orientierten und beeinflussten Musik kulturelle Maßstäbe gesetzt. Mit dem Album "Pictures At An Exhibition", das 1971 erschien, lernte ich die Band erstmals kennen. Damals war mir der Zusammenhang von Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" noch nicht bekannt. Das kam erst später. Mussorgskis Werk befindet sich auch in meiner Sammlung. U.a. hiermit wurde mir die Tür zur Klassik einen Spalt geöffnet. Heute höre ich auch gerne Klassik. Aber das ist ein anderes Kapitel und wird meinem "Mitgliederblog" bestimmt noch Erwähnung finden.
Nun aber zur Bewertung der Alben von Emerson, Lake & Palmer.


Studioalben
-5 Emerson, Lake & Palmer (1970)
-4 Tarkus (1971)
-4.5 Trilogy (1972)
-5 Brain Salad Surgery (1973)
-4 Works Volume I (1977)
-1.5 Love Beach (1978)
-4.5 Black Moon (1992)
-3 In the Hot Seat (1994)

Livealben
-5 Pictures at an Exhibition (1971)
-5 Welcome Back My Friends to the Show That Never Ends (1974)
-3.5 Emerson, Lake & Palmer in Concert (1979)
-4.5 Live at the Royal Albert Hall (1993)
-3 Rare Broadcasts (CD/DVD 2007)

Kompilation
-5 From The Beginning (5 CD Box 2012)

-3 Emerson, Lake & Powell (1986
-4 Keith Emerson Band Featuring Marc Bonilla

-2 Live In Concert (DVD 2004)
-3.5 Live At Montreux (DVD 2005)
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Emma Peel
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Re: Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Emma Peel »

-4 Tarkus (1971)

Mehr sind es nicht bei mir.
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BRAIN
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Re: Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

@ Lavender, so alleine stehst du mit deiner Einschätzung von Black Moon nicht da.
Ich mag die Phase 1992/93 und habe auch ein super Konzert in der Heidelberger Stadthalle erlebt. :yes:


Studio:
Emerson, Lake & Palmer (1970) -4

Tarkus (1971) -4

Trilogy (1972) -4

Brain Salad Surgery (1973) -5

Works Volume 1 (1977) -4

Works Volume 2 (1977) -3

Love Beach (1978) -3

Black Moon (1992) -4

In the Hot Seat (1994) -3

Live:
Pictures at an Exhibition (1971) -5

Welcome Back, My Friends, to the Show That Never Ends... Ladies and Gentlemen, Emerson, Lake & Palmer (1974) -5

Emerson, Lake and Palmer in Concert (1979) -5

Live at the Royal Albert Hall (1993) -4.5

Live at the Isle of Wight Festival 1970 (1997) -5
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Louder Than Hell
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Louder Than Hell »

-4.5 Emerson, Lake & Palmer (1970)
-5 Tarkus (1971)
-4.5 Trilogy (1972)
-5 Brain Salad Surgery (1973)

-4.5 Pictures at an Exhibition (1971)
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BRAIN
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

@Louder, ich hätte nicht gedacht, dass du als Punk-Hörer eine so große Leidenschaft für ELP hast. :yes:
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Louder Than Hell
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Louder Than Hell »

BRAIN hat geschrieben: Fr 7. Jul 2023, 22:34 @Louder, ich hätte nicht gedacht, dass du als Punk-Hörer eine so große Leidenschaft für ELP hast. :yes:
Ich will es mal so beschreiben, weil ich als Jahrgang 1956 mit derartigen Klängen aufgewachsen bin. Man hörte diese Art von Musik nicht nur im Radio, sondern im Austausch mit seinen Mitschülern bzw. seiner Clique, deren Mitglieder in der Regel älter waren als ich. Somit ist Prog für mich eine vertraute und gern gehörte Stilart. Nur das Wort Prog gab es ja noch gar nicht Anfang der 70er, deshalb umschrieben wir diese Musik mit Underground. Was ich allerdings kaum bis gar nicht höre ist der heutige Neoprog. Der berührt mich nicht mehr so .....
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Beatnik
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Beatnik »

Für Jemanden, der ELP eigentlich nicht mag, steht doch auffallend viel bei mir im Regal. Ich hatte ja erst vor kurzem noch ein paar remasterte CDs der Band zum Tiefpreis ergattert, weil es mich halt dann doch immer interessiert, was Andere hören (und entsprechend begeistert sind), was mir offenbar verborgen bleibt. Ich gelange auf jeden Fall zu der Erkenntnis, dass ELP qualitativ eine herausragende Band war, die ihrer Zeit zumindest in der Anfangsphase weit voraus war. Der Keyboarder Keith Emerson war zu jener Zeit, das weiss ich noch, als wäre es gestern gewesen, in meiner Jugend ein grosses Idol, wurde auch immer wieder in den Zeitschriften porträtiert, zusammen mit Rick Wakeman übrigens, die beide als die weltbesten Rock-Keyboarder galten, auch, weil sie mit den ersten Synthesizern Sounds erzeugen konnten, die den Hörer sprachlos machten. Beiden gemeinsam war übrigens auch, dass sie einen wesentlichen Anteil an Klassischer Musik in den Rock trugen: Musizierten Bands wie Procol Harum, die Moody Blues oder Deep Purple noch mit Sinfonie-Orchestern nebeneinander oder miteinander, so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied. Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert. Da ich eigentlich immer offen bin für Alles, habe ich mich natürlich mit ELP auch immer wieder mal auseinandergesetzt und habe tatsächlich sogar mit den eingefleischten ELP-Fans eines gemeinsam: Ich halte "Love Beach" für ein miserables Album. :lol:

Das steht hier im Regal:

-3.5 Emerson Lake And Palmer (1970)
-3 Tarkus (1971)
-3 Pictures At An Exhibition (1971)
-3 Brian Salad Surgery (1973)
-2.5 The Best Of Emerson Lake And Palmer (1980)
-2 Black Moon (1992)
Es müssen nicht immer neue Wege sein.
Man kann auch alte neu entdecken.

Das Leben ist zu kurz für Fragezeichen.

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BRAIN
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

Louder Than Hell hat geschrieben: Fr 7. Jul 2023, 23:11
BRAIN hat geschrieben: Fr 7. Jul 2023, 22:34 @Louder, ich hätte nicht gedacht, dass du als Punk-Hörer eine so große Leidenschaft für ELP hast. :yes:
Ich will es mal so beschreiben, weil ich als Jahrgang 1956 mit derartigen Klängen aufgewachsen bin. Man hörte diese Art von Musik nicht nur im Radio, sondern im Austausch mit seinen Mitschülern bzw. seiner Clique, deren Mitglieder in der Regel älter waren als ich. Somit ist Prog für mich eine vertraute und gern gehörte Stilart. Nur das Wort Prog gab es ja noch gar nicht Anfang der 70er, deshalb umschrieben wir diese Musik mit Underground. Was ich allerdings kaum bis gar nicht höre ist der heutige Neoprog. Der berührt mich nicht mehr so .....
Ich gehöre zur zweiten Rockgeneration und lernte die 70er Heroen mit Songs wie Mama, Owner of a lonely Heart, Learning to fly etc. in den 80ern kennen.
Selbst die Grateful Dead habe ich mit In the Dark Ende der 80er entdeckt.
Genrebegriffe hatten wir damals auch keine für die Musik, das waren Klassikerbands die eine zweite Karriere begonnen hatten.
Erst 1992 hatte ich das Fanzine SI (Silly Insects) entdeckt und da war von Prog die Rede, obwohl es um Neoprog ging.
Ab da ging es dann auch mit dem Rückwärtssammeln richtig los.
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BRAIN
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert.
Gilt das auch für Emerson mit The Nice?
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Lavender
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Lavender »

Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Für Jemanden, der ELP eigentlich nicht mag, steht doch auffallend viel bei mir im Regal. Ich hatte ja erst vor kurzem noch ein paar remasterte CDs der Band zum Tiefpreis ergattert, weil es mich halt dann doch immer interessiert, was Andere hören (und entsprechend begeistert sind), was mir offenbar verborgen bleibt. Ich gelange auf jeden Fall zu der Erkenntnis, dass ELP qualitativ eine herausragende Band war, die ihrer Zeit zumindest in der Anfangsphase weit voraus war. Der Keyboarder Keith Emerson war zu jener Zeit, das weiss ich noch, als wäre es gestern gewesen, in meiner Jugend ein grosses Idol, wurde auch immer wieder in den Zeitschriften porträtiert, zusammen mit Rick Wakeman übrigens, die beide als die weltbesten Rock-Keyboarder galten, auch, weil sie mit den ersten Synthesizern Sounds erzeugen konnten, die den Hörer sprachlos machten. Beiden gemeinsam war übrigens auch, dass sie einen wesentlichen Anteil an Klassischer Musik in den Rock trugen: Musizierten Bands wie Procol Harum, die Moody Blues oder Deep Purple noch mit Sinfonie-Orchestern nebeneinander oder miteinander, so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied. Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert. Da ich eigentlich immer offen bin für Alles, habe ich mich natürlich mit ELP auch immer wieder mal auseinandergesetzt und habe tatsächlich sogar mit den eingefleischten ELP-Fans eines gemeinsam: Ich halte "Love Beach" für ein miserables Album. :lol:

Das steht hier im Regal:

-3.5 Emerson Lake And Palmer (1970)
-3 Tarkus (1971)
-3 Pictures At An Exhibition (1971)
-3 Brian Salad Surgery (1973)
-2.5 The Best Of Emerson Lake And Palmer (1980)
-2 Black Moon (1992)
Hallo @Beatnik !

"so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied."

Hier würde ich gerne noch Ekseption mit ins Boot nehmen.

"Bauch und Herz" werden meiner Meinung nach bei ELP durchaus bedient. Als Beispiele nenne ich hier mal Lucky Man, Take A Pebble, Jerusalem, Still...You Turn Me On, C' est La Vie und From The Beginning. Da höre ich ganz viel Gefühl und zumindest mein Herz wird zufriedengestellt.
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Beatnik
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Beatnik »

BRAIN hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 00:01
Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert.
Gilt das auch für Emerson mit The Nice?
The Nice kenne ich leider fast gar nicht. Ich bin aber über jedes ihrer Alben mal gestrauchelt, blieb aber wohl nichts hängen. Da müsste ich mich erst mal wieder reinhören. An "Ars Longa Vita Brevis" kann ich mich erinnern, und ich meine, die "Elegy" hätte ich auch mal gehabt damals.

Es gibt aber ein Album aus dem Dunstkreis von The Nice, das ich habe und das mir extrem gut gefällt: Brian Davison's Every Which Way. Da habe ich die remasterte CD von Longhair Music im Regal stehen - allerschönster Hippie Folkrock. 👍
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Beatnik »

Lavender hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 06:50
Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Für Jemanden, der ELP eigentlich nicht mag, steht doch auffallend viel bei mir im Regal. Ich hatte ja erst vor kurzem noch ein paar remasterte CDs der Band zum Tiefpreis ergattert, weil es mich halt dann doch immer interessiert, was Andere hören (und entsprechend begeistert sind), was mir offenbar verborgen bleibt. Ich gelange auf jeden Fall zu der Erkenntnis, dass ELP qualitativ eine herausragende Band war, die ihrer Zeit zumindest in der Anfangsphase weit voraus war. Der Keyboarder Keith Emerson war zu jener Zeit, das weiss ich noch, als wäre es gestern gewesen, in meiner Jugend ein grosses Idol, wurde auch immer wieder in den Zeitschriften porträtiert, zusammen mit Rick Wakeman übrigens, die beide als die weltbesten Rock-Keyboarder galten, auch, weil sie mit den ersten Synthesizern Sounds erzeugen konnten, die den Hörer sprachlos machten. Beiden gemeinsam war übrigens auch, dass sie einen wesentlichen Anteil an Klassischer Musik in den Rock trugen: Musizierten Bands wie Procol Harum, die Moody Blues oder Deep Purple noch mit Sinfonie-Orchestern nebeneinander oder miteinander, so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied. Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert. Da ich eigentlich immer offen bin für Alles, habe ich mich natürlich mit ELP auch immer wieder mal auseinandergesetzt und habe tatsächlich sogar mit den eingefleischten ELP-Fans eines gemeinsam: Ich halte "Love Beach" für ein miserables Album. :lol:

Das steht hier im Regal:

-3.5 Emerson Lake And Palmer (1970)
-3 Tarkus (1971)
-3 Pictures At An Exhibition (1971)
-3 Brian Salad Surgery (1973)
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"so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied."

Hier würde ich gerne noch Ekseption mit ins Boot nehmen.

"Bauch und Herz" werden meiner Meinung nach bei ELP durchaus bedient. Als Beispiele nenne ich hier mal Lucky Man, Take A Pebble, Jerusalem, Still...You Turn Me On, "C' est
La Vie und From The Beginning. Da höre ich ganz viel Gefühl und zumindest mein Herz wird zufrieden gestellt.
Bis auf Lucky Man habe ich keine andere Melodie von ELP je im Kopf gehabt. In die Songs muss ich erst reinhören. Und ja: Ekseption gab's auch noch. Hab ich nie was gehabt, denn die gefielen mir nicht. Auch da müsste ich erstmal wieder reinhören. 🤔
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

Beatnik hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 07:02
BRAIN hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 00:01
Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert.
Gilt das auch für Emerson mit The Nice?
The Nice kenne ich leider fast gar nicht. Ich bin aber über jedes ihrer Alben mal gestrauchelt, blieb aber wohl nichts hängen. Da müsste ich mich erst mal wieder reinhören. An "Ars Longa Vita Brevis" kann ich mich erinnern, und ich meine, die "Elegy" hätte ich auch mal gehabt damals.

Es gibt aber ein Album aus dem Dunstkreis von The Nice, das ich habe und das mir extrem gut gefällt: Brian Davison's Every Which Way. Da habe ich die remasterte CD von Longhair Music im Regal stehen - allerschönster Hippie Folkrock. 👍
die Brian Davison's Every Which Way ist ein toller Geheimtipp, den ich sogar auf dem Original UK Pink Scroll Label habe.
Musikalisch ist das aber auch weit weg von den symphonischen Nice/ELP-Sachen.
Genau genommen handelt es sich bei dieser Scheibe nicht einmal um ein Soloprojekt von Davison, sondern um ein Post-Nice-Projekt mit dem ehemaligen Skip Bifferty-Sänger/Keyboarder Graham Bell, dem Bassisten Alan Cartwright, dem Leadgitarristen John Hedley und dem Multiinstrumentalisten Geoff Peach.
Die Gruppe, die unter dem Namen Every Which Way bekannt ist, gehörte zu den ersten, die beim neu gegründeten Charisma-Label des Nice-Managers Tony Stratton-Smith unter Vertrag genommen wurden.
Obwohl Davison als Produzent von "Every Which Way" genannt wurde, ist meines Erachtens Graham Bell die wichtigste kreative Kraft der Band.
Er war nicht nur für den Gesang und die Keyboards verantwortlich, sondern auch für die meisten der sechs Songs des Albums.
Mit der Mischung aus englischem Folk, Jazz und progressiven Elementen erinnern Stücke wie "Castle Sand" und "Go Placidly" mehr als nur ein wenig an Steve Winwood und Traffic aus den 70er Jahren.
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BRAIN
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von BRAIN »

Beatnik hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 07:06
Lavender hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 06:50
Hallo @Beatnik !

"so verwoben Keith Emerson und Rick Wakeman tatsächlich als meiner Meinung nach erste Rockmusiker klassische Themen direkt in die Rockmusik ein, was sie natürlich auch qualitativ von anderen damaligen Bands unterschied."

Hier würde ich gerne noch Ekseption mit ins Boot nehmen.

"Bauch und Herz" werden meiner Meinung nach bei ELP durchaus bedient. Als Beispiele nenne ich hier mal Lucky Man, Take A Pebble, Jerusalem, Still...You Turn Me On, "C' est
La Vie und From The Beginning. Da höre ich ganz viel Gefühl und zumindest mein Herz wird zufrieden gestellt.
Bis auf Lucky Man habe ich keine andere Melodie von ELP je im Kopf gehabt. In die Songs muss ich erst reinhören.
Ich halte Greg Lake für einen begnadeten Songwriter der sowohl Akustikballaden als auch rockige Songs mit memorablen Melodien schreiben kann.
Neben Lucky Man sind Still … You Turn Me On und From the Beginning absolute Klassiker die außerhalb des Proggenre stehen.
Genauso gibt es Rock'n'Roll mit Are you ready Eddy! oder Jeremy Bender, The Sheriff und Benny the Bouncer die im Western-Boogie-Woogie-Stil angesiedelt sind.
ELP haben musikalisch außerordentlich viel zu bieten und transportieren auch sehr viel Rockenergie was ja dem Genre häufig abgesprochen wird.
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Alexboy »

The Nice hatten 1968 zwei positiv auffällige Stücke am Start, welche im Radio und im Beat-Club ertönten. Diese Musik war damals in meinen Ohren - u.a. :twisted: - richtungsweisend. Einige Alben von The Nice und viele von Emerson, Lake & Palmer wanderten ins Regal. Wie üblich, nahm damals kaum jemand Notiz von dieser Musik, die mich von Anfang an faszinierte.
Love Beach und Works 2 finde ich unnötig, alles andere :yes: -5
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Beatnik
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Re: [Rating] Emerson Lake & Palmer

Beitrag von Beatnik »

BRAIN hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 11:03
Beatnik hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 07:02
BRAIN hat geschrieben: So 9. Jul 2023, 00:01
Beatnik hat geschrieben: Sa 8. Jul 2023, 08:22 Mein persönlicher Geschmack war und ist im Falle von Yes dabei immer gut getroffen worden, bei ELP jedoch überwog der Kopf, und das ist bei mir immer so eine Sache: für mich sind innerhalb der Rockmusik Bauch, Herz und Bein die entscheidenden Rezeptoren, was die Qualität von ELP natürlich keineswegs schmälert.
Gilt das auch für Emerson mit The Nice?
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Es gibt aber ein Album aus dem Dunstkreis von The Nice, das ich habe und das mir extrem gut gefällt: Brian Davison's Every Which Way. Da habe ich die remasterte CD von Longhair Music im Regal stehen - allerschönster Hippie Folkrock. 👍
die Brian Davison's Every Which Way ist ein toller Geheimtipp, den ich sogar auf dem Original UK Pink Scroll Label habe.
Musikalisch ist das aber auch weit weg von den symphonischen Nice/ELP-Sachen.
Genau genommen handelt es sich bei dieser Scheibe nicht einmal um ein Soloprojekt von Davison, sondern um ein Post-Nice-Projekt mit dem ehemaligen Skip Bifferty-Sänger/Keyboarder Graham Bell, dem Bassisten Alan Cartwright, dem Leadgitarristen John Hedley und dem Multiinstrumentalisten Geoff Peach.
Die Gruppe, die unter dem Namen Every Which Way bekannt ist, gehörte zu den ersten, die beim neu gegründeten Charisma-Label des Nice-Managers Tony Stratton-Smith unter Vertrag genommen wurden.
Obwohl Davison als Produzent von "Every Which Way" genannt wurde, ist meines Erachtens Graham Bell die wichtigste kreative Kraft der Band.
Er war nicht nur für den Gesang und die Keyboards verantwortlich, sondern auch für die meisten der sechs Songs des Albums.
Mit der Mischung aus englischem Folk, Jazz und progressiven Elementen erinnern Stücke wie "Castle Sand" und "Go Placidly" mehr als nur ein wenig an Steve Winwood und Traffic aus den 70er Jahren.
Du kennst dann bestimmt auch die beiden Bell & Arc Alben, oder ? Die finde ich auch sehr sehr schön. 😉
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