Ich verstehe es nicht, warum viele Alben, egal ob auf LP oder CD, absolut miserabel klingen!
Ich habe schon lange Zeit an meinen Ohren und meiner Anlage gezweifelt!
Ich würde mal sagen, dass ein Drittel meiner Tracks ausgezeichnet klingen! Das hat auch nichts mit dem x-ten remastering zu tun!
Ich habe Erstausgaben von diversen CDs aus der Anfangszeit dieses Mediums, die sich einfach nur göttlich anhören!
Ich habe Live - Aufnahmen meiner - nicht mehr existenten - band und von denen einiger Musikerfreunde, die sich alle umwerfend anhören.
Auch diverse Aufnahmen von Ray Charles, Elvis oder Johnny Cash aus den 50ern hauen mir den Vogel raus.
Und dann frage ich mich, warum manche Aufnahmen so schlecht klingen??
Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht?
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Re: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht?
Tja, warum klingen manche Alben so schlecht ? Weil sie schlecht produziert wurden, schlecht abgemischt, schlecht gemastert oder minderwertig hergestellt. Da gibt es sehr viele Ursachen dafür. Für mich die Schlüssigste war immer: Schlechter Toningenieur in einem schlechten Tonstudio. Dies kann ich so definieren, weil ich auch viele viele Stunden in den verschiedensten Tonstudios gearbeitet habe. Dabei war es durchaus nicht so, dass ein eher rudimentär ausgestattetes Tonstudio einen schlechten Klang hatte, ganz im Gegenteil: Das Schlimmste sind topausgestattete Studios, in welchen es an nichts mangelt in punkto Technik, doch ein Ergebnis durchaus ins Wasser fallen kann, wenn der Toningenieur überfordert ist. Aber eben: Die genauen Umstände lassen sich bei den verschieden schlecht klingenden Aufnahmen meist nicht eruieren. Ich denke aber, dass die meisten Fehler bereits bei den "Basic Tracks", also den Grundaufnahmen, gemacht werden. Es gibt für mich eine Faustregel nach vielen Jahren Produktionen fahren: Lege nie irgendwelche Effekte auf Grundaufnahmen. Es muss erst einmal alles völlig effektlos und "trocken" aufgenommen werden. Erst beim ersten Hör-Mix versucht man dann, mit Effekten zu arbeiten, Instrumente genau zu platzieren und die Musik "fühlbar" zu machen. Danach folgen die Studiogimmicks, sofern nötig, der Abmisch der gesamten Tonspuren und schlussendlich das Mastering, welches NIE der Toningenieur erstellen sollte, der die Musik aufgenommen hat. Dazu braucht es unbelastete Ohren, die sich zum erstenmal mit dem fertigen Mix auseinandersetzen. Meine Musik wurde zuletzt beispielsweise von Eroc (Grobschnitt) gemastert. Das war zwar nicht billig, doch der fand zig "Fehler" auf den Mix Tapes, die da nicht hingehörten und konnte sie alle eliminieren. Das soweit mal meine Erfahrungen.
Nun zu anderen Produktionen, bei denen es mir manchmal auch kalt den Rücken runterläuft. Heute wird Musik totkomprimiert, alles muss gleich laut sein, die volle Faust ins Gesicht. Wehe dem, der keine Ohren hat und nicht weiss, was ein differenziertes Klangbild ist. Du sprichst die ersten CDs an, da kann man gut ansetzen, weil diese damals alle noch die AAD Bezeichnung erhielten: Analoge Aufnahme, Analoger Mix, Digitales Master. Das mutet zwar professionell an, bedeutet aber überhaupt nichts. Es sagt nämlich eigentlich nur aus: Die originalen Analogbänder wurden digitalisiert und 1:1 digital überspielt, ohne zusätzliche Veränderung. Diese CDs sollten imgrunde genau gleich klingen wie die Schallplatten, doch das geht natürlich nicht. Die Schallplatte ist ein analoger Tonträger aus einem Material, das per se Fremdgeräusche produziert. Die CD hingegen gibt lediglich digitalisierte Analog-Signale an die Lautsprecher weiter. Eigentlich ist eine AAD-CD nichts anderes als ein auf CD überspieltes Tonband der ursprünglichen Vinyl-Vorlage.
Damit wären wir beim Preis für eine Aufnahme. Hier meine ich, findet man auch viele Gründe für schlechten Klang: Wer bei der Aufnahme, also eigentlich bei der Technik im Tonstudio, spart, verliert schlussendlich auch beim fertigen Produkt: Es klingt genauso schlecht, wie es aufgenommen wurde, oder eben genauso billig, wie die Kosten dafür waren. Ich kann zum Vergleich vielleicht meine eigenen Kosten anmerken: Meine eigenen Platten hatte ich immer in hervorragenden Studios aufgenommen, sie selber mit einem Toningenieur der SAE abgemischt und von einem Spitzen-Mastering Ingenieur (zuletzt eben Eroc) veredeln lassen. Eine solche Aufnahme kostete mich immer im Schnitt 20'000 bis 25'000 Euro. Nicht viel eigentlich, wenn man die Budgets grosser Künstler anschaut, bei denen die Produktionskosten schon mal in die Millionen gehen, aber im Endeffekt auch nicht viel besser klingen.
Ein weiteres Problem ist natürlich auch die Pressung der LP. Auch hier kann man wählen zwischen günstig aus Russland und teuer aus Germany. Das Vinylmaterial ist das eine, die Pressmaschinen das andere. Es gibt ja keine neuen Pressmaschinen mehr, nur noch die alten, die seit Jahren verwendet werden. Hier wird die Vinylbranche irgendwann an eine Grenze stossen, das ist so klar wie Klossbrühe. Die CD wiederum als rein digitales Medium wurde schon oft totgesagt, lebt aber eigentlich immer noch, doch auch ihr Ende ist absehbar - nicht wegen der Qualität, sondern wegen veränderter Hörgewohnheiten der Konsumenten und ja: auch wegen des Faktors Umwelt. Das führt irgendwann zu etwas aus meiner Sicht ziemlich Negativem in der sogenannten "Zielgruppen"-Entwicklung: Die klassischen Musikhörer verschwinden allmählich, es wird bald nur noch Berieselungs-Konsumenten geben. Der Markt tendiert schon seit langem dahin, dass Künstler kaum noch entschädigt zu werden brauchen, weil für Streaming und Downloads viel weniger an die Urheber ausgezahlt werden muss. Ich zum Beispiel war als Musiker immer sehr dankbar dafür, wenn mir Jemand 20 Euro für eine meiner Platten gegeben hat. Dadurch kam wenigstens mal wieder was rein. Aber natürlich kann man Herzblut, ausgelegtes Geld, Lebensgefühl oder wie man es nennen mag, sowieso nicht mit Geld aufwiegen oder gar verkaufen, jedenfalls nicht als Künstler, dazu müsste ich Manager oder Verkäufer sein, aber das war ich nie. Und auch mit Polygram (der früheren Polydor/Phonogram) hatte ich mich schon mit 19 Jahren überworfen und quittierte einen recht lukrativen Plattenvertrag. Wohin mich der gebracht hätte, brauchte mich nie zu interessieren, denn mir war künstlerische Freiheit immer wichtiger als die Marionette einer Plattenfirma zu sein, die mir sagt, was ich zu singen hätte und was nicht.
Nochmal zurück zur Klangqualität: Was man oft falsch versteht ist, dass die eigene Abhöre nicht gut ist. Das Gegenteil ist der Fall: Wir sind mittlerweile schon soweit, dass selbst ein paar archaische PC-Brüllwürfel schon Defizite im Klang einer Aufnahme entlarven können. Da braucht's nicht mal eine teure Stereoanlage, um das festzustellen. Aber auch hier gilt: Ein originale LP von 1975 klingt eindeutig am besten über einen Verstärker der 70er Jahre und Lautsprecherboxen aus derselben Zeit. Jene Hi-Fi Komponenten waren damals auf diese Art von Klang und Musikübertragung ausgelegt für bestmögliche Uebertragung der originalen Klangquelle an die Lautsprecher. Das beste Beispiel hierfür ist eine Spulentonband-Maschine. Das ist noch immer State of the Art dafür, was damals klanglich möglich war, besonders, als es sogar Hifi-Maschinen gab, die mit den Geschwindigkeiten 19m/sec und 38 m/sec liefen. Da ich mir auch so eine Toband-Maschine zugelegt habe, höre ich diesen Unterschied. Die tollsten Ergebnisse erreiche ich mit Musik ab Schallplatte, aufgenommen mit 38 m/sec auf dem Spulentonband.
Und damit zurück zu Deiner Eingangsfrage: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht ? Ich denke, wenn Du sogar die 50er Jahre zitierst (Elvis, Ray Charles, Johnny Cash), dann waren es vor allem die Open Room Aufnahmen mit Richt-, resp. Raum-Mikrophonen. Damals wurde mit hervorragenden dynamischen Mikrophonen, welche im akustisch perfekt ausstaffierten Aufnahmeraum richtig platziert wurden, quasi live aufgenommen. Damit war schon der natürliche Raumklang gegeben, etwas, von dem bis heute immer noch so einige Toningenieure kaum Ahnung haben, resp. sich dieses enorm wichtigen echten Raumklangs nicht bewusst genug sind. Dass eine Aufnahme plastisch klingt und "lebt", ist genau deswegen, weil der natürliche Raumklang mit eingefangen wird, wenn die Musiker spielen. Darum klingen auch Live-Aufnahmen viel lebendiger und natürlicher als Studioaufnahmen. Ich würde mutmassen, dass die Live-Aufnahmen Deiner damaligen Band auch mit Richtmikrophonen gemacht wurden. Am besten sind Live-Aufnahmen übrigens, wenn man alle Spuren separat aufnimmt und gleichzeitig Raum-Mikrophone aufstellt. Dadurch hat man später beim Mixdown die Möglichkeit, jedes einzelne Instrument perfekt im Gesamtklangbild zu platzieren und kann die Aufnahmen der Richtmokrophone hinzumischen, was diesen "Hallen-Charakter" dazu gibt, welcher eine Live-Aufnahme authentischer klingen lässt.
Und schliesslich noch die Knete. Entweder man hat genug und fährt eine sogenannte Hochglanz-Produktion, oder man hat nur ein schmales Budget und nimmt halt unter entsprechend weniger guten Bedingungen auf. Beides kann reizvoll sein, es kommt immer darauf an, was man von einer Aufnahme erwartet. Die beste Punkband veröffentlicht keine CDs und auch keine LPs, sondern Singles. Für die zwei Songs von A und B Seite sollte man nicht länger als 15 Minuten Aufnahmezeit einplanen, denn der erste Take, der hässlich wie die Nacht klingt, bleibt der beste. Schon beim zweiten und dritten Versuch ist der Punch weg und der Kopf nicht mehr frei. Das Ganze bitte in ein primitiv gestaltetes schwarz/weiss Papiercover stecken und Hundert Exemplare pressen lassen. Zehn Jahre warten und dann als ultrarare Punk Single teuer verkaufen.
Nun zu anderen Produktionen, bei denen es mir manchmal auch kalt den Rücken runterläuft. Heute wird Musik totkomprimiert, alles muss gleich laut sein, die volle Faust ins Gesicht. Wehe dem, der keine Ohren hat und nicht weiss, was ein differenziertes Klangbild ist. Du sprichst die ersten CDs an, da kann man gut ansetzen, weil diese damals alle noch die AAD Bezeichnung erhielten: Analoge Aufnahme, Analoger Mix, Digitales Master. Das mutet zwar professionell an, bedeutet aber überhaupt nichts. Es sagt nämlich eigentlich nur aus: Die originalen Analogbänder wurden digitalisiert und 1:1 digital überspielt, ohne zusätzliche Veränderung. Diese CDs sollten imgrunde genau gleich klingen wie die Schallplatten, doch das geht natürlich nicht. Die Schallplatte ist ein analoger Tonträger aus einem Material, das per se Fremdgeräusche produziert. Die CD hingegen gibt lediglich digitalisierte Analog-Signale an die Lautsprecher weiter. Eigentlich ist eine AAD-CD nichts anderes als ein auf CD überspieltes Tonband der ursprünglichen Vinyl-Vorlage.
Damit wären wir beim Preis für eine Aufnahme. Hier meine ich, findet man auch viele Gründe für schlechten Klang: Wer bei der Aufnahme, also eigentlich bei der Technik im Tonstudio, spart, verliert schlussendlich auch beim fertigen Produkt: Es klingt genauso schlecht, wie es aufgenommen wurde, oder eben genauso billig, wie die Kosten dafür waren. Ich kann zum Vergleich vielleicht meine eigenen Kosten anmerken: Meine eigenen Platten hatte ich immer in hervorragenden Studios aufgenommen, sie selber mit einem Toningenieur der SAE abgemischt und von einem Spitzen-Mastering Ingenieur (zuletzt eben Eroc) veredeln lassen. Eine solche Aufnahme kostete mich immer im Schnitt 20'000 bis 25'000 Euro. Nicht viel eigentlich, wenn man die Budgets grosser Künstler anschaut, bei denen die Produktionskosten schon mal in die Millionen gehen, aber im Endeffekt auch nicht viel besser klingen.
Ein weiteres Problem ist natürlich auch die Pressung der LP. Auch hier kann man wählen zwischen günstig aus Russland und teuer aus Germany. Das Vinylmaterial ist das eine, die Pressmaschinen das andere. Es gibt ja keine neuen Pressmaschinen mehr, nur noch die alten, die seit Jahren verwendet werden. Hier wird die Vinylbranche irgendwann an eine Grenze stossen, das ist so klar wie Klossbrühe. Die CD wiederum als rein digitales Medium wurde schon oft totgesagt, lebt aber eigentlich immer noch, doch auch ihr Ende ist absehbar - nicht wegen der Qualität, sondern wegen veränderter Hörgewohnheiten der Konsumenten und ja: auch wegen des Faktors Umwelt. Das führt irgendwann zu etwas aus meiner Sicht ziemlich Negativem in der sogenannten "Zielgruppen"-Entwicklung: Die klassischen Musikhörer verschwinden allmählich, es wird bald nur noch Berieselungs-Konsumenten geben. Der Markt tendiert schon seit langem dahin, dass Künstler kaum noch entschädigt zu werden brauchen, weil für Streaming und Downloads viel weniger an die Urheber ausgezahlt werden muss. Ich zum Beispiel war als Musiker immer sehr dankbar dafür, wenn mir Jemand 20 Euro für eine meiner Platten gegeben hat. Dadurch kam wenigstens mal wieder was rein. Aber natürlich kann man Herzblut, ausgelegtes Geld, Lebensgefühl oder wie man es nennen mag, sowieso nicht mit Geld aufwiegen oder gar verkaufen, jedenfalls nicht als Künstler, dazu müsste ich Manager oder Verkäufer sein, aber das war ich nie. Und auch mit Polygram (der früheren Polydor/Phonogram) hatte ich mich schon mit 19 Jahren überworfen und quittierte einen recht lukrativen Plattenvertrag. Wohin mich der gebracht hätte, brauchte mich nie zu interessieren, denn mir war künstlerische Freiheit immer wichtiger als die Marionette einer Plattenfirma zu sein, die mir sagt, was ich zu singen hätte und was nicht.
Nochmal zurück zur Klangqualität: Was man oft falsch versteht ist, dass die eigene Abhöre nicht gut ist. Das Gegenteil ist der Fall: Wir sind mittlerweile schon soweit, dass selbst ein paar archaische PC-Brüllwürfel schon Defizite im Klang einer Aufnahme entlarven können. Da braucht's nicht mal eine teure Stereoanlage, um das festzustellen. Aber auch hier gilt: Ein originale LP von 1975 klingt eindeutig am besten über einen Verstärker der 70er Jahre und Lautsprecherboxen aus derselben Zeit. Jene Hi-Fi Komponenten waren damals auf diese Art von Klang und Musikübertragung ausgelegt für bestmögliche Uebertragung der originalen Klangquelle an die Lautsprecher. Das beste Beispiel hierfür ist eine Spulentonband-Maschine. Das ist noch immer State of the Art dafür, was damals klanglich möglich war, besonders, als es sogar Hifi-Maschinen gab, die mit den Geschwindigkeiten 19m/sec und 38 m/sec liefen. Da ich mir auch so eine Toband-Maschine zugelegt habe, höre ich diesen Unterschied. Die tollsten Ergebnisse erreiche ich mit Musik ab Schallplatte, aufgenommen mit 38 m/sec auf dem Spulentonband.
Und damit zurück zu Deiner Eingangsfrage: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht ? Ich denke, wenn Du sogar die 50er Jahre zitierst (Elvis, Ray Charles, Johnny Cash), dann waren es vor allem die Open Room Aufnahmen mit Richt-, resp. Raum-Mikrophonen. Damals wurde mit hervorragenden dynamischen Mikrophonen, welche im akustisch perfekt ausstaffierten Aufnahmeraum richtig platziert wurden, quasi live aufgenommen. Damit war schon der natürliche Raumklang gegeben, etwas, von dem bis heute immer noch so einige Toningenieure kaum Ahnung haben, resp. sich dieses enorm wichtigen echten Raumklangs nicht bewusst genug sind. Dass eine Aufnahme plastisch klingt und "lebt", ist genau deswegen, weil der natürliche Raumklang mit eingefangen wird, wenn die Musiker spielen. Darum klingen auch Live-Aufnahmen viel lebendiger und natürlicher als Studioaufnahmen. Ich würde mutmassen, dass die Live-Aufnahmen Deiner damaligen Band auch mit Richtmikrophonen gemacht wurden. Am besten sind Live-Aufnahmen übrigens, wenn man alle Spuren separat aufnimmt und gleichzeitig Raum-Mikrophone aufstellt. Dadurch hat man später beim Mixdown die Möglichkeit, jedes einzelne Instrument perfekt im Gesamtklangbild zu platzieren und kann die Aufnahmen der Richtmokrophone hinzumischen, was diesen "Hallen-Charakter" dazu gibt, welcher eine Live-Aufnahme authentischer klingen lässt.
Und schliesslich noch die Knete. Entweder man hat genug und fährt eine sogenannte Hochglanz-Produktion, oder man hat nur ein schmales Budget und nimmt halt unter entsprechend weniger guten Bedingungen auf. Beides kann reizvoll sein, es kommt immer darauf an, was man von einer Aufnahme erwartet. Die beste Punkband veröffentlicht keine CDs und auch keine LPs, sondern Singles. Für die zwei Songs von A und B Seite sollte man nicht länger als 15 Minuten Aufnahmezeit einplanen, denn der erste Take, der hässlich wie die Nacht klingt, bleibt der beste. Schon beim zweiten und dritten Versuch ist der Punch weg und der Kopf nicht mehr frei. Das Ganze bitte in ein primitiv gestaltetes schwarz/weiss Papiercover stecken und Hundert Exemplare pressen lassen. Zehn Jahre warten und dann als ultrarare Punk Single teuer verkaufen.
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
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Re: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht?
Man wundert sich nur! Wenn ich in unserem Probenraum eine simplen Digital-Recorder mit 2 integrierten Micros aufgesteltellt und den Pegel richtig eingestellt habe, kam am Ende ein beglückendes Ergebniss raus.
Gern der Zeiten gedenk ich...
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Re: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht?
Ich frage mich, wie es möglich ist, dass so miserable Aufnahmen durchgewunken werden!
Ich habe diverse Konzerte erlebt, wo der Sound einfach nur grottenschlecht war!
Als meine "Cover-Band" ihren ersten und einzigen Live-Auftritt vor 120 Leuten hatte, war meine größte Angst, dass wir auch so miserabel wieder gegeben werden.
Aber unser Mixer hat sich uns vorher 4 Abende lang angehört, uns beim Soundcheck liebevoll und kompetent eingestellt, und danach hatte ich - nicht lachen - Tränen in den Augen, wie gut das geklungen hat. Also alles keine Wissenschaft und keine Frage von "Big Money".
Ich habe diverse Konzerte erlebt, wo der Sound einfach nur grottenschlecht war!
Als meine "Cover-Band" ihren ersten und einzigen Live-Auftritt vor 120 Leuten hatte, war meine größte Angst, dass wir auch so miserabel wieder gegeben werden.
Aber unser Mixer hat sich uns vorher 4 Abende lang angehört, uns beim Soundcheck liebevoll und kompetent eingestellt, und danach hatte ich - nicht lachen - Tränen in den Augen, wie gut das geklungen hat. Also alles keine Wissenschaft und keine Frage von "Big Money".
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Re: Warum klingen manche Aufnahmen so schlecht?
Ich denke da gibt es viele Einflüsse und Blickwinkel.
Die individuellen Hörgewohnheiten und den Sound wie man ihn gerne hören würde.
Vergleicht man die Never mind the Bullock mit Aja von Steely Dan kann man zu unterschiedlichen Meinungen kommen was besser klingt.
Denn für beide Scheiben hat man das entsprechende Klangbild produziert.
Die Musik würde jeweils nicht funktionieren, wenn man die Aufnahmeprodzedur umkehren würde.
Der häufigste Fall dürfte sein, dass man kein Wert auf Qualität bei der Umsetzung (mastering) von den Aufnahmebändern auf die Pressschablonen gibt.
Bei LPs wurde häufig nur der Frequenzbereich von 200Hz-12000Hz geschnitten.
Da fehlt dann viel Dynamik und auch Oberwellen.
Des weiteren wurden die Rillen nicht so tief geschnitten, um eine längere Spielzeit auf eine Seite zu bringen.
Deshalb ist nicht jede Originalscheibe gleich die bestklingenste.
Den Aufwand den heute audiophile Reissuelabel machen ist gigantisch.
Bei CDs wurde auch viel durch schlechtes Mastering versaut.
Was es auch häufig gab ist, dass man Songs auf guten Radioklang produzierte.
Insbesondere in den 50er und 60ern wollte man, dass die in Autoradios und Jukeboxes einen guten Sound haben.
Das ging meistens gegen die HiFi Norm und klang dann über richtig gute Lautsprecher sehr dünn.
Es gab mal ein Band namens Mudcrutch wo Tom Petty dabei war.
Von deren ersten Scheibe gab es eine LP-Veröffentlichung die auf größt mögliche Dynamik produziert wurde.
Eine CD von einem anderen Glasmaster, als der normalen CD Verson lag auch der LP bei.
Das war schon eine geile Sache.
Ein großer Teil von CDs die für die Chats gemacht sind, klingen scheisse und das war auch noch lange Zeit bei der CD.
Die individuellen Hörgewohnheiten und den Sound wie man ihn gerne hören würde.
Vergleicht man die Never mind the Bullock mit Aja von Steely Dan kann man zu unterschiedlichen Meinungen kommen was besser klingt.
Denn für beide Scheiben hat man das entsprechende Klangbild produziert.
Die Musik würde jeweils nicht funktionieren, wenn man die Aufnahmeprodzedur umkehren würde.
Der häufigste Fall dürfte sein, dass man kein Wert auf Qualität bei der Umsetzung (mastering) von den Aufnahmebändern auf die Pressschablonen gibt.
Bei LPs wurde häufig nur der Frequenzbereich von 200Hz-12000Hz geschnitten.
Da fehlt dann viel Dynamik und auch Oberwellen.
Des weiteren wurden die Rillen nicht so tief geschnitten, um eine längere Spielzeit auf eine Seite zu bringen.
Deshalb ist nicht jede Originalscheibe gleich die bestklingenste.
Den Aufwand den heute audiophile Reissuelabel machen ist gigantisch.
Bei CDs wurde auch viel durch schlechtes Mastering versaut.
Was es auch häufig gab ist, dass man Songs auf guten Radioklang produzierte.
Insbesondere in den 50er und 60ern wollte man, dass die in Autoradios und Jukeboxes einen guten Sound haben.
Das ging meistens gegen die HiFi Norm und klang dann über richtig gute Lautsprecher sehr dünn.
Es gab mal ein Band namens Mudcrutch wo Tom Petty dabei war.
Von deren ersten Scheibe gab es eine LP-Veröffentlichung die auf größt mögliche Dynamik produziert wurde.
Eine CD von einem anderen Glasmaster, als der normalen CD Verson lag auch der LP bei.
Das war schon eine geile Sache.
Ein großer Teil von CDs die für die Chats gemacht sind, klingen scheisse und das war auch noch lange Zeit bei der CD.