Label: Black Jazz Records

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BRAIN
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Label: Black Jazz Records

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Black Jazz Records war ein unabhängiges Plattenlabel, dass 1969 von dem Pianisten Gene Russell in Oakland, Kalifornien, gegründet wurde.
Das Label hatte die Vision, eine Plattform für innovative und experimentelle Jazzmusik zu schaffen, die von der afroamerikanischen Kultur und Geschichte inspiriert war.
Black Jazz Records wollte sich von den etablierten Jazzlabels abheben, die oft konservativ und kommerziell orientiert waren.
Das Label förderte einen kreativen und spirituellen Ausdruck, der die sozialen und politischen Veränderungen der späten 1960er und frühen 1970er Jahre widerspiegelte.
Obwohl das Label nur zwanzig Alben veröffentlichte, bevor es 1975 aufgelöst wurde, hinterließ es einen bleibenden Eindruck in der Jazzwelt.‎

Das Label hatte eine kurze, aber fruchtbare Existenz, die bis zum Tod von Russell im Jahr 1981 andauerte.
In dieser Zeit veröffentlichte es einige der bemerkenswertesten Alben des Genres, die verschiedene Stile wie Funk, Free Jazz und Soul Jazz umfassten.
Zu den Künstlern, die bei Black Jazz Records unter Vertrag standen, gehörten talentierte Musiker wie Jean Carn (Gesang), Kellee Paterson (Gesang), Rudolph Johnson (Saxophon), Calvin Keys (Gitarre), Walter Bishop Jr. (Klavier), Chester Thompson (Orgel), Henry Franklin (Bass), Doug Carn (Klavier, Orgel, Keyboards) und The Awakening.

‎Black Jazz Records war auch ein Pionier in der Aufnahmetechnik. Das Label nutzte die neuesten Stereo- und Quadraphonic-Systeme, um einen klaren und dynamischen Klang zu erzielen. Die Alben des Labels waren für audiophile Hörer konzipiert, die die Feinheiten und Nuancen der Musik schätzen konnten. Das Label legte auch Wert auf die visuelle Ästhetik seiner Alben, die oft mit auffälligen Cover-Fotos und informativen Liner Notes versehen waren.‎

New Direction von Gene Russell, war das erste Album für sein eigenes Label Black Jazz Records.
Das Cover war schlicht und ernst, mit einem Schwarz-Weiß-Foto von ihm in einem schwarzen Hut und einer Jeansjacke.
Er blickte selbstbewusst in die Kamera, als ob er seine künstlerische Vision verkünden wollte.
Das Logo zeigte einen Soul-Bruder-Handshake, ein Symbol für Solidarität und Unabhängigkeit.
Das erfolgreichste Duo des Labels war Doug und Jean Carn, die drei Alben aufnahmen, die für ihre virtuosen Gesangs- und Instrumentalarrangements bekannt waren.
Ihre Alben bei Black Jazz Records sind heute sehr gefragt bei Liebhabern von Groove-Music, DJs, Produzenten und Sammlern aus aller Welt.
Sie gelten als Meisterwerke des Spiritual Jazz.
Die Bandbreite der Aufnahmen ist außergewöhnlich; auch aus einer Zeit, in der musikalische Grenzen verschwimmen, ist der Black Records Sound ungewöhnlich vielfältig.
Es gibt klassische Klavier-Trio-Musik von Russell, innovative größere Gruppenarbeit von Bands wie The Awakening und atemberaubende Vokalalben von Newcomern wie Kellee Patterson.
Im Jahr 1974 berichtete das Billboard Magazine, dass Doug und Jean Carn die renommierten Jazzkünstler Dave Brubeck und Ramsey Lewis in den Charts übertraf.
Später wurde Jean Carn zu einer erfolgreichen R&B-Sängerin bei dem Label Philadelphia International Records.
Im Jahr 1975 wollte Russell seinen musikalischen Horizont erweitern und ging über den Jazz hinaus.
Er gründete ein neues Label namens Aquarican, dass sich auf Jazz-Rock spezialisierte, konnte aber nur ein Album herausbringen (Chyenne es Coming von Chyenne Flower, eine Band, die an Tower of Power angelehnt war) bevor er 1981 starb.
Obwohl einige seiner Künstler erfolgreich waren – wie Jean Carn, die später als Jean Carne eine beeindruckende Karriere als R&B-Sängerin machte – blieb die Musik von Russells Black Jazz Records Label im Verborgenen und war nur wenigen Kennern wie dem DJ und Produzenten Gilles Peterson bekannt.

Black Jazz Records war mehr als nur ein Plattenlabel.
Es war eine künstlerische Bewegung, die den Klang und das Gefühl einer Epoche einfing.
Das Label hat bis heute einen großen Einfluss auf die Jazzszene und wird von vielen zeitgenössischen Künstlern wie DJ Muro oder Theo Parrish geschätzt und zitiert.
Der afro-amerikanische Sound des Black Jazz findet sich bei zahlreichen Künstlern der heutigen Szene wieder: Kamasi Washington, Nubya Garcia, Shabaka Hutchings und viele mehr spiegeln sowohl die musikalische Vielfalt als auch spirituelle Aspekte der Black Jazz-Ästhetik wider.
‎Heute ist Black Jazz Records ein gesuchtes Sammlerstück unter Jazzliebhabern.
Die Alben des Labels sind schwer zu finden und oft teuer.
Zum Glück gibt es einige Wiederveröffentlichungen und Neuauflagen, die die Musik von Black Jazz Records einem breiteren Publikum zugänglich machen.
Das Label ist eine wichtige Quelle für die Erforschung der schwarzen Jazzkultur der 1970er Jahre und eine Inspiration für heutige Musiker, die den Geist von Black Jazz Records weiterführen wollen.
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BRAIN
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Re: Black Jazz Records

Beitrag von BRAIN »

Albums:
1. Gene Russell - New Direction (1971)
2. Walter Bishop Jr. - Coral Keys (1971)
3. Doug Carn - Infant Eyes (1971)
4. Rudolph Johnson - Spring Rain (1971)
5. Calvin Keys - Shawn-Neeq (1971)
6. Chester Thompson - Powerhouse (1971)
7. Henry Franklin - The Skipper (1972)
8. Doug Carn - Spirit of the New Land (1972)
9. The Awakening - Hear, Sense and Feel (1972)
10. Gene Russell - Talk To My Lady (1973)
11. Rudolph Johnson - The Second Coming (1973)
12. Kellee Patterson - Maiden Voyage (1973)
13. Walter Bishop, Jr. - Keeper of My Soul (1973)
14. Doug Carn Revelation - (1973)
15. The Awakening - Mirage - (1973)
16. Doug Carn - Adam's Apple - (1974)
17. Henry Franklin - The Skipper At Home (1974)
18. Calvin Keys - Proceed With Caution! (1974)
19. Roland Haynes - The Second Wave (1975)
20. Cleveland Eaton - Plenty Good Eaton (1975)
21. Doug Carn New Incentive: Firm Roots (2001)

Musicians:
Gene Russell - Piano
Calvin Keys - Guitar
Walter Bishop, Jr. - Piano
Henry Franklin - Bass
Doug Carn - Piano, Organ, Keyboards
Jean Carn - Vocalist
Cleveland Eaton - bass
Kellee Patterson - Vocalist
The Awakening - Instrumental Group
Chester Thompson - Organ
Rudolph Johnson - Saxophone
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BRAIN
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Re: Black Jazz Records

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Alexboy
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Re: Label: Black Jazz Records

Beitrag von Alexboy »

Noch nie bewußt gehört. Da werde ich ein paar Ohren riskieren. :clap: :beer:
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Louder Than Hell
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Re: Label: Black Jazz Records

Beitrag von Louder Than Hell »

Erst einmal danke für deinen Beitrag, der auch mir neue Horizonte eröffnete. Meine Jazzkenntnisse würde ich insgesamt auch als etwas reduziert bzw. aus Sicht eines Fachmannes als bescheiden betrachten. Trotzdem ist es eine Spielart, die mich schon vor Jahrzehnten begeisterte, auch wenn andere Spielformen bei mir eine bedeutendere Verankerung gefunden haben.

Ähnlich wie Alexboy werde ich mir mehr als eine Hörprobe dazu genehmigen und nachberichten.
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BRAIN
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Re: Label: Black Jazz Records

Beitrag von BRAIN »

seit ich vor über 25 Jahren Pharoah Sanders entdeckte interessiere ich mich für Spiritual Jazz.
Da kommt man zwangsläufig auch Black Jazz Records.
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BRAIN
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Re: Label: Black Jazz Records

Beitrag von BRAIN »

Henry Franklin ‎- The Skipper

Henry Franklin ist einer der einflussreichsten Jazz-Bassisten der aus Black Jazz Records Zeit hervorgegangen ist.
Er hat mit Legenden wie Freddie Hubbard, Archie Shepp, Hugh Masekela und vielen anderen gespielt.
Als äußerst produktiver Komponist und Bandleader, hat er über 20 Alben unter seinem eigenen Namen oder als Co-Leader veröffentlicht.
Sein bekanntestes Album ist "The Skipper", dass 1972 aufgenommen wurde und auf dem er mit Oscar Brashear (Trompete), Charles Owens (Saxophon), Bill Henderson (Klavier) und Ndugu Chancler (Schlagzeug) eine hochkarätige Besetzung aufbaute.

"The Skipper" ist ein Meisterwerk des gefühlvollen Jazz, dass Hard Bop, Funk und afro-kubanische Rhythmen miteinander verbindet.
Das Album zeigt Franklins virtuoses Bassspiel sowie seine melodische und harmonische Sensibilität.
Der Titeltrack ist ein eingängiges und grooviges Stück, dass den Ton für den Rest des Albums angibt.
Franklins Bassline ist ansteckend und treibt die Rhythmusgruppe an, während Brashear und Owens sich Soli über einem eingängigen Horn-Riff liefern.
Der Song enthält auch einen gesungenen Refrain, der zur feierlichen Atmosphäre beiträgt.

Ein weiterer Höhepunkt des Albums ist Beauty and the Electric Tub, eine Ballade, in der Franklins lyrische Seite zum Ausdruck kommt.
Der Song ist seiner Frau gewidmet, die zu dieser Zeit mit ihrem ersten Kind schwanger war.
Franklin spielt ein wunderschönes Solo, dass seine Liebe und Freude ausdrücken, während Hendersons Klavier eine zarte Begleitung bietet.
Der Song enthält auch einige subtile E-Piano- und Synthesizer-Effekte, die einen warmen und futuristischen Klang erzeugen.

"The Skipper" ist ein Album, dass mehr Anerkennung und Wertschätzung von Jazzfans und Kritikern gleichermaßen verdient.
Es ist ein Zeugnis für Henry Franklins Talent und Vielseitigkeit als Musiker und Komponist und ein Spiegelbild seiner Persönlichkeit und seines Geistes, die voller Freude, Leidenschaft und Kreativität sind.

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