Dazu fehlt jeglicher Hochglanz-Gedanke: Er arbeitet und schwitzt entgegen seiner üblichen Art, im Anzug den feinen Herrn zu geben, auf Holzfäller-Art: Dreckig, völlig geerdet und damit wesentlich direkter und fühlbarer als auf manch anderen Produktionen. Dies sei aber nur am Rande erwähnt, denn ich kann schreiben, was ich will: Joe Bonamassa - mit dem auch ich zugegebenermassen lange haderte - gehört längst zu den ganz grossen Bluesrock-Gitarristen unserer Zeit, und man muss froh sein, dass es Künstler wie ihn noch gibt, denn sie ersetzen uns Helden des Genres, die nicht mehr unter uns weilen: Rory, Kim Simmonds, Alvin Lee und viele andere. "Tales Of Time" ist erneut ein dickes Ausrufezeichen dieses umtriebigen Musikers, bei dem auch ich inzwischen unumwunden zugebe: Er kann bei all der Masse (an Veröffentlichungen) wirklich auch Klasse.
PS: Wer sich das Album zulegen möchte, sollte unbedingt die CD-Version mit der DVD wählen, denn das Konzert selbst ist länger und bietet mehr Songs als die CD, die aus Zeitgründen nicht alle Songs des Auftritts umfasst - aus meiner Sicht ein Unding: Man hätte doch auch 2 CDs liefern können und dafür das komplette Konzert liefern. Es gibt auch eine Vinyl-Variante mit 3 LP's.
