Ripley Johnson ist nicht nur als Mitglied der Psychedelic-Rocker Wooden Shjips bekannt, sondern auch als rastloser, facettenreicher Solist.
Nachdem er zusammen mit Sanae Yamada das Moon Duo gegründet und etwas Krautrock-Blut durch seine Adern fließen ließ, frönt er parallel dazu eine Solokarriere, in der er seine ganze Leidenschaft für Country-Rock entfesseln kann.
Hinter dem Namen Rose City Band versteckt, hat Johnson nach dem bereits ausgezeichneten "Summerlong" und dem darauf folgenden "Earth Trip" gerade ein neues Album mit dem Titel "Garden Party" veröffentlicht.
Das Album ist, wie auch das farbenfrohe Cover zeigt, eine Sommerscheibe mit viel Naturidylle und luftigen Sounds.
Aufgenommen in Portland, Oregon, teils in Johnsons eigenem Haus und teils im Center for Sound Light and Colour Therapy Records mit der Hilfe einer wichtigen Figur wie John McEntire (Tortoise, The Sea And Cake) am Mischpult, ist das Album mit seinen Bandkollegen von Moon Duo (John Jeffrey am Schlagzeug und Sanae Yamada am Synthesizer) sowie Paul Hasenberg an den Keyboards und Barry Walker an der Pedal Steel aufgenommen worden.
Das neue Album ist ein Amalgam aus Country und Psychedelia, wie schon die beiden Vorgängerwerke.
Die Leidenschaft, Johnsons für die Country-Tradition, tritt hier noch deutlicher zutage.
Schon die beiden Eröffnungsstücke "Chasing Rainbows" und "Slow Burn", galoppieren über die Prärie von Oregon, wobei die Stimme immer fast im Hintergrund (vielleicht zu sehr) der von Gitarre und Pedal Steel gemalten Landschaften bleibt.
Die Album-Atmosphäre ist dank Balladen wie "Garden Song" und "Saturday's Song" sehr entspannt und nimmt auch mal Tempo auf, wie bei "Porch Boogie" mit seinem geflüsterten Refrain, während Gitarre und Orgel eine kalifornische Landschaft skizzieren.
Wenn "Mariposa" über sieben Minuten lang Honig verströmt, werden Erinnerungen an den Westcoast-Rock der 70er Jahre wachgerufen.
"Moonlight Highway" klingt ebenfalls süß und elegant und endet in einem Finale mit einer fröhlichen Gitarrenimprovisation.
Der Epilog zu "El Rio" wird von Johnsons schönen melodischen Gitarrenlinien und Sanae Yamadas flirrenden Synthesizern angetrieben, die dem Song eine subtile Spannung verleihen, die sich im Laufe des Stücks auflöst und dann im Finale zerfließt.
Die Attitüde von "Garden Party" ist unbeschwert, manchmal zu unbeschwert, trotz der Schichtung von subtilen Countrysounds und Melodien.
Was in den vorherigen Alben der Rose City Band am überzeugendsten war, war die Balance zwischen Folk, Country und Psychedelia, die Transzendenz, die aus den Grooves kam und die hier gelegentlich fehlt.
"Die Songs sind erst dann wirklich fertig, wenn wir sie auf Tour spielen", betonte Johnson, und in der Tat gelingt es der Rose City Band, ergänzt durch die Rhythmusgruppe um Bassist Dewey Mahood (Plankton Wat) und Schlagzeuger Dustin Dybvig, bei den Live-Auftritten, ihren Sound zu erweitern.
1. Chasing Rainbows 04:51
2. Slow Burn 03:45 Video
3. Garden Song 03:08
4. Porch Boogie 06:51
5. Saturday's Gone 03:28
6. Mariposa 07:18
7. Moonlight Highway 06:29
8. El Rio 06:02
Ripley Johnson: Guitars, Vocals, Bass, Piano, Mellotron, Percussion
John Jeffrey: Drums on all tracks, Percussion
Paul Hasenberg: Keys on tracks 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8
Barry Walker: Pedal Steel Guitar on tracks 1, 2, 3, 5, 7
Sanae Yamada: Synthesizers on tracks 7 and 8
Mixed by John McEntire at Soma Studios.
Mastered for all formats by Amy Dragon at Telegraph Mastering.
Everything else recorded by Ripley Johnson.
Album Artwork & Design by Andrew McGranahan.
All songs by Ripley Johnso
[REVIEW] Rose City Band - Garden Party (2023)
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Re: [REVIEW] Rose City Band - Garden Party (2023)
Wooden Shjips sind mir natürlich ein Begriff, denn einige Alben von ihnen stehen auch hier. Dass der umtriebige Ripley Johnson parallel auch noch mit der Gruppe Rose City Band unterwegs ist, war mir bisher nicht bekannt gewesen. Somit werde ich mal in das neue Scheibchen reinhören und mich später dazu äußern.
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Re: [REVIEW] Rose City Band - Garden Party (2023)
Boah, das ist aber vielleicht schön!!
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
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Re: [REVIEW] Rose City Band - Garden Party (2023)
Und wieder etwas völlig Neues kennengelernt. Die Rezi machte mich natürlich neugierig und die beiden Songbeispiele stellen natürlich meine musikalische Wellenlänge dar. Gerade die lockere Spielweise sagt mir besonders zu. Sie ist fluffig und versprüht den erforderlichen Charme des Genres Americana. Da könnte ich doch glatt wieder schwach werden .....
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Re: [REVIEW] Rose City Band - Garden Party (2023)
Ich bin angenehm überrascht, wie vielfältig Ripley Johnson musikalisch agiert. Fährt er mit seiner Band Wooden Shjips doch mehr die Neopsychschiene mit leichten Zutaten aus dem Stonerbereich, so sieht es bei der Parallelband Rose City Band völlig anders aus.
Ich beschreibe mal seine countrygetränkte Musik als Americana. Und diese Musik wird voller Gefühl und Andacht auf den Weg gebracht, als handele sich hier um einen alten Hasen aus der Szene. Auch bei mir macht sich Begeisterung bezüglich dieser Band breit, wie sie die einzelnen Songs gestalten.
Somit werde ich Emma grünes Licht für den Erwerb dieser Scheibe geben.
Schöne Rezi, schöne Platte und wieder wurde Wissensmehrung betrieben.
Ich beschreibe mal seine countrygetränkte Musik als Americana. Und diese Musik wird voller Gefühl und Andacht auf den Weg gebracht, als handele sich hier um einen alten Hasen aus der Szene. Auch bei mir macht sich Begeisterung bezüglich dieser Band breit, wie sie die einzelnen Songs gestalten.
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Schöne Rezi, schöne Platte und wieder wurde Wissensmehrung betrieben.