[REVIEW] Texas Tornados • 4 Aces (1996)
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[REVIEW] Texas Tornados • 4 Aces (1996)
Mit der Verschmelzung von Country, Rock, Blues and Tejano Einflüssen avancierten die Texas Tornados zu einer Art Supergroup des Tex-Mex und/oder Roots Rock. Mit den legendären Musikern Doug Sahm (Sir Douglas Quintet), Freddy Fender als perfekter Tejano Crooner, dem Vox Orgel-Spieler Augie Meyers und dem The King of Conjunto höchstselbst, Flaco Jiménez, waren die Weichen für ein fantastisches Line-Up gestellt. Man durfte zwar durchaus mutmassen, dass die Karrieren aller an diesem gemeinsamen Band-Projekt beteiligten Musiker vielleicht einen neuen Schub brauchten, doch waren alle vier Musiker auch als Solokünstler nachwievor sehr gut im Geschäft, sodass man letztlich auch die Texas Tornados als reines 'Spass an der Freud'-Ding betrachten konnte. Was zu dem Zeitpunkt der Gründung nicht unbedingt zu erwarten war: Die Band hatte wirklich Erfolg. Sogar noch mehr ausserhalb der Vereinigten Staaten, zum Beispiel in Europa, wo sich ihre Platten ausgezeichnet verkaufen konnten.
Die Texas Tornados entstanden im Jahre 1989 aus der Idee, im Zuge des Erfolgs der Traveling Wilburys eine ähnliche Supergroup im Tex Mex-Stil zu gründen. Sowohl Doug Sahm und Augie Meyers vom Sir Douglas Quintet als auch der legendäre Country-Sänger Freddy Fender und die Akkordeon-Legende Flaco Jiménez konnten zum Zeitpunkt der Bandgründung auf jahrzehntelang Karrieren zurückblicken. Folglich konnten die Texas Tornados auf ein breites Repertoire an Hits aus Rock, Blues, Country und Conjunto zurückgreifen. Ihr erster Auftritt fand noch unter dem Namen 'Tex-Mex Revue' statt. Auf der Bühne und im Studio wurden die Texas Tornados von Musikern aus dem Umfeld von Doug Sahm begleitet. Meist waren Louis Ortega (Gitarre), Speedy Sparks (Bass), Ernie Durawa (Schlagzeug) und Oscar Tellez (Bajo Sexto) mit von der Partie. Gelegentlich kamen auch die West Side Horns um den Saxophonisten Rocky Morales dazu. Die Texas Tornados sangen ihre Songs in Englisch und Spanisch und wechselten die Sprache oft innerhalb eines Songs. Ihr Debüt-Album erschien für den spanischsprachigen Markt auch als rein Spanisch gesungene Ausgabe.
Der musikalisch-biographische Background der vier Cracks war beeindruckend: Freddy Fender genoss weltweiten Erfolg, insbesondere in den 60er und 70er Jahren und er konnte uach weltweite Hits verbuchen, wie etwa die Titel "Before the Next Teardrop Falls" und "Wasted Days And Wasted Nights". Flaco Jiménez spielte mit den Grössten der Popgeschichte, so unter anderem mit dne Rolling Stones und dem Country-Star Dwight Yoakam. Er gilt ausserdem als der Vater der Conjunto Music. Flaco spielt das sogenannte Conjunto Akkordeon. Augie Meyers teilte die Bühne unter anderem mit der Allman Brothers Band und Bob Dylan, nebst zahllosen weiteren Top Acts. Er ist auch ein Mitglied der Texas Music Hall of Fame. Doug Sahm und Augie Meyers waren die führenden beiden Köpfe des in den 60er Jahren weltweit populären Sir Douglas Quintets, das mit Hits wie "She's About A Mover", "Mendocino", "Nuevo Laredo" oder "Dynamite Woman" in vielen Ländern Top-Platzierungen in den Hitparaden feiern konnte. Dabei war Augie Meyer's Vox-Orgel mit ihrem typischen Sound das Markenzeichen des Sir Douglas Quintet. Doug Sahm, Augie Meyers und Flaco Jiménez stammten alle ursprünglich aus der Region um San Antonio.
Das Debutalbum "Texas Tornados", im Jahre 1990 erschienen, kam als englische und als spanische Variante auf den Markt (Spanische Version "Los Texas Tornados"). Die Band gab schon nach dem beachtenswerten Erfolg des ersten Albums weltweit Konzerte, darunter waren etwa eine persönliche Einladung von Bill Clinton zu dessen präsidialer Vereidigung oder auch ein Auftritt am Montreux Jazz Festival. Für den Song "Soy De San Luis", eine Komposition von Santiago Jimenez Sr., dem Vater von Flaco Jimenez, aus ihrem Debütalbum, wurden die Texas Tornados mit dem Grammy in der Kategorie Best Mexican-American Performance ausgezeichnet. Weitere Nominierungen folgten für die Alben "Zone Of Our Own" (1991) und "Hangin’ On By A Thread" (1993) und auch für den Song "A Little Bit Is Better Than Nada" (1997), der auch als Titelsong der Filmkomödie 'Tin Cup' mit Kevin Costner verwendet wurde.
Obwohl durch die Zusammenarbeit auch die Solo-Karrieren der beteiligten Musiker neuen Auftrieb bekamen, trennten sich die Texas Tornados 1993, weil der erhoffte grosse kommerzielle Erfolg ausblieb. 1996 kamen sie allerdings wieder zusammen und nahmen mit "Four Aces" ein weiteres Studioalbum auf. Diesmal rückte der Gesang von Freddy Fender ins Zentrum. 1999 folgte mit "Live From The Limo Vol. 1" auch ein erstes Konzertdokument. Zu einem zweiten Teil kam es allerdings nicht mehr, denn der frühe Tod von Doug Sahm im November 1999 beendete das Kapitel Texas Tornados vorzeitig. Ein letzter gemeinsamer Song erschien im Jahre 2000 im Rahmen des Soundtracks zum Film 'Price of Glory', eine spanische Version des Johnny Cash-Hits "Ring Of Fire", gesungen von Freddy Fender.
2005 veröffentlichte das Label New West Records in seiner Reihe mit Archivaufnahmen aus der TV-Sendung Austin City Limits unter dem Titel "Live From Austin, Texas" einen Konzertmitschnitt der Texas Tornados aus dem Jahr 1990 auf CD und DVD. Im November 2005 waren die übrig gebliebenen Texas Tornados Fender, Meyers und Jimenez noch einmal gemeinsam im Studio, um zwölf neue Titel einzuspielen. Das geplante Comeback-Album wurde aber wegen Freddy Fenders schlechtem Gesundheitszustand nicht mehr veröffentlicht. Freddy Fender starb im Oktober 2006 an Lungenkrebs. Im April 2010 veröffentlichten die verbliebenen Bandmitglieder Augie Meyers und Flaco Jiménez zusammen mit Sahms Sohn Shawn das Album "Esta Bueno!". Es enthielt einige der letzten Aufnahmen Freddy Fenders. Der Titelsong handelte von den Folgen des übermässigen Verzehrs von Jalapeños.
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(Alte Plattensammlerweisheit)
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Re: [REVIEW] Texas Tornados • 4 Aces (1996)
die Band ist mir nicht bekannt und in den 90ern bin ich denen nicht begegnet, obwohl sie mein Beuteschema sind.
Flaco Jiménez ist mir von Ry Cooder ein Begriff, die Clips erinnern mich an Los Lobos, ganz groß!
Flaco Jiménez ist mir von Ry Cooder ein Begriff, die Clips erinnern mich an Los Lobos, ganz groß!
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Re: [REVIEW] Texas Tornados • 4 Aces (1996)
Dieser Texmex Sound ist einfach hinreißend und begeistert mich insofern noch mehr, weil die ebenfalls von mir geschätzten Los Lobos zwar einerseits geil sind, aber kein durchgängig begeisterndes Album herausgebracht haben.
Natürlich war das wieder eine schöne Rezi, die mich neugierig gemacht hat. Gerne mehr davon ....
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Re: [REVIEW] Texas Tornados • 4 Aces (1996)
Ich finde Kiko schon ziemlich genial, jeder der 16 Songs ist mindestens sehr gut.Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 23:36 Dieser Texmex Sound ist einfach hinreißend und begeistert mich insofern noch mehr, weil die ebenfalls von mir geschätzten Los Lobos zwar einerseits geil sind, aber kein durchgängig begeisterndes Album herausgebracht haben.
Natürlich war das wieder eine schöne Rezi, die mich neugierig gemacht hat. Gerne mehr davon ....