Ich bin ein großer Fan von Bonnie 'Prince' Billy, also habe ich mich sehr gefreut, dass endlich wieder ein neues Album mit Keeping Secrets Will Destroy You veröffentlicht wurde.
Es ist ein typisches Oldham-Werk, voller eindringlicher Melodien, poetischer Texte und rauer Schönheit. Aber es hat auch etwas Neues, etwas Frisches, etwas, das mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Vielleicht liegt es daran, dass Oldham in diesem Album mehr Spaß zu haben scheint als sonst.
Er spielt mit verschiedenen Genres, von Folk über Rock bis hin zu Country. Er experimentiert mit verschiedenen Instrumenten, von Banjo über Synthesizer bis hin zu Trompete.
Er singt mit verschiedenen Stimmen, von seiner bekannten Intonation, über einem Falsett, bis hin zum Chorgesang
So klingt er wie jemand, der die Musik liebt und sich nicht darum kümmert, was andere denken.
Oldham ist kein typischer Singer-Songwriter.
Er ist bekannt für seine düsteren und melancholischen Songs, die oft von Tod, Schuld und Einsamkeit handeln.
Seinen Widerstand gegen jede Art von Etikettierung oder Kategorisierung wirkt er durch ständige Neuerfindung entgegen.
So veröffentlicht er unter verschiedenen Namen , von Palace Brothers über Palace Music, Will Oldham bis hin zu Bonnie 'Prince' Billy.
Auch durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern wie Matt Sweeney, Dawn McCarthy oder Bill Callahan bleibt er sehr vielfältig.
Stilistisch hat er auch schon eine Menge ausprobiert, von Lo-Fi über Gospel bis hin zu Soul.
Aber Keeping Secrets Will Destroy You ist kein radikaler Bruch mit seiner Vergangenheit.
Es ist eher eine Weiterentwicklung, eine Vertiefung, eine Erweiterung und immer noch eindeutig ein Bonnie 'Prince' Billy-Album.
Diese Songs haben eine lebensbejahende Qualität, eine Bereitschaft, in der Gegenwart zu existieren und als Ergebnis ist dies eines von Oldhams lohnendsten Alben.
1. "Like It or Not" 5:08
2. "Behold! Be Held!" 3:25
3. "Bananas" 2:43
4. "Blood of the Wine" 4:24
5. "Sing Them Down Together" 2:14
6. "Kentucky Is Water" 4:06
7. "Willow, Pine and Oak" 3:44
8. "Trees of Hell" 4:00
9. "Rise and Rule (She Was Born in Honolulu)" 6:05
10. "Queens of Sorrow" 3:06
11. "Crazy Blue Bells" 4:28
12. "Good Morning, Popocatépeti" 2:34
Personnel
Bonnie "Prince" Billy – guitars, vocals
Sara Louise Callaway – violin
Kendall Carter – keyboards
Elisabeth Fuchsia – viola and violin
Dave Howard – mandolin
Drew Miller – saxophone
Dane Waters – voice
Emmett Kelly – "ding dongs"
Nick Roeder – recording
Carl Saff – mastering
[REVIEW] Bonnie ‘Prince’ Billy - Keeping Secrets Will Destroy You
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Re: [REVIEW] Bonnie ‘Prince’ Billy - Keeping Secrets Will Destroy You
Also Bonnie "Prince" Billy mit dem Nachnamen Oldham ist bzw. war mir überhaupt kein Begriff. Stöbert man bei Discogs wird man fündig und wird geradezu von einer Wust von Einspielungen erschlagen. Das meine ich aber nicht negativ, sondern die große Anzahl von Platten, die er im Verlauf der Jahre aufgenommen hat, ist schon erstaunlich. Trotzdem scheint er in unseren Breiten nicht bei der breite Masse an Hörern, sondern nur in besonderen Fachkreisen bekannt zu sein.
Nimmt man die Fährte zu seiner Person im Internet weiter auf, so scheinen ihm die Geschichten des Lebens und der Persönlichkeit sein textlich bestimmendes Feld zu sein, das er in all seinen Facetten inhaltlich dokumentiert. Insofern finde ich es immer wieder spannend hier im Forum, dass auch Nischengeschmäcker ihre Plattform finden.
Natürlich habe ich auch in die neue Platte von ihm reingehört. Die mehr in Moll Farben geprägten Songs zeigen sowohl eine gewisse Düsternheit, als auch eine musikalische Tiefe auf. Denn seine Stimme ist raumfüllend und prägend und vermittelt für mich ein eigenes Gesicht.
Nimmt man die Fährte zu seiner Person im Internet weiter auf, so scheinen ihm die Geschichten des Lebens und der Persönlichkeit sein textlich bestimmendes Feld zu sein, das er in all seinen Facetten inhaltlich dokumentiert. Insofern finde ich es immer wieder spannend hier im Forum, dass auch Nischengeschmäcker ihre Plattform finden.
Natürlich habe ich auch in die neue Platte von ihm reingehört. Die mehr in Moll Farben geprägten Songs zeigen sowohl eine gewisse Düsternheit, als auch eine musikalische Tiefe auf. Denn seine Stimme ist raumfüllend und prägend und vermittelt für mich ein eigenes Gesicht.
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Re: [REVIEW] Bonnie ‘Prince’ Billy - Keeping Secrets Will Destroy You
Das ist ein Künstler aus meiner Generation und eher nur im Indiebereich der 00er behandelt worden.
Immerhin hat Johnny Cash sein "I see a darkness" auf eines seiner Americana Alben gecovert.
Vielleicht auch die Beste Scheibe von Bonnie ‘Prince’ Billy.
Immerhin hat Johnny Cash sein "I see a darkness" auf eines seiner Americana Alben gecovert.
Vielleicht auch die Beste Scheibe von Bonnie ‘Prince’ Billy.