[REVIEW] Kaleidoscope – s/t (Mex 1969)

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BRAIN
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[REVIEW] Kaleidoscope – s/t (Mex 1969)

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01 - Hang out 2:15
02 - P.S. Come back 2:05
03 - A hole in my life 2:29
04 - Let me try 3:31
05 - I think is alright 2:55
06 - Colors 2:30
07 - Once upon a time there was a world 8:10
08 - A new man 2:35
09 - I´m crazy 3:30
10 - I´m here, he´s gone, she´ crying 2:28

Frank Tirada (Puerto Rico) - Bass, Vocals
Orly Vazquez (Puerto Rico) - Bass, Vocals, Guitar
Julio Arturo Fernandez (Dominican Republic) - Organ
Rafael Cruz (Dominican Republic) - Drums
Pedrin Garcia (Spain) - Guitar

Production : Edgar Zamudio

1967. Die Musikwelt erblüht in bunt schillernden Formen und Farben.
Es gab wohl keinen passenderen Namen für eine Psychedelicrockband als Kaleidoscope.
Deshalb existierten auch gleich 3 Gruppen mit dem Namen die wohl nichts von einander wussten.
Die obskursten waren die Mexikaner, wobei es jetzt kompliziert wird, denn kein einziges Mitglied stammte wirklich aus Mexiko.
Die in Puerto Rico ansässige Band The Sun Stones traf in einem Klub bei Sun Juan auf die, für ein paar Gigs aus der Dominikanischen Republik angereisten, Los X6.
Einzelne Bandmitglieder beider Formationen verschmolzen 1967 zu Kaleidoscope und gingen nach Santo Domigo wo sie viele Auftritte, auch in Radio und Fernsehsendungen, hatten.
Nach einem gewonnenen Band-Wettbewerb durften sie beim dominikanischen Label Fabiola Aufnahmen machen und genossen dabei künstlerische Freiheit.
Es wurden Songs geschrieben und aufgenommen die Edgar Zamudio (auch ein Musiker), der Beziehungen zum mexikanischen Orfeon Label hatte, hörte.
Zunächst zerfiel die Gruppe, weil es Frank, Rafa und Orly nach Saint Thomas zog, wo sie als Trio in der lokalen Szene spielten.
Im Jahre 1969 formierte sich die Band neu, als endlich eine Veröffentlichung der 67er Aufnahmen angegangen wurde.
Bodo Molitor (der 1969 ebenfalls eine rare Scheibe rausbrachte) war ein deutscher Musiker der für viele Orfeon Artworks verantwortlich war und auch Kaleidoscope ein extravagantes Cover anfertigte.
Da die Kaleidoscope-Songs für 1969 absolut ungewöhnlich waren, entschloss man sich zunächst nur eine Promoauflage von 200 Stück zu pressen, um zu sehen ob eine Nachfrage dafür da war.

Die melodiösen Songs, mit ihrem düsterem Anstrich, werden vom vibrierenden Orgelspiel Julio Arturo Fernandez dominiert -mal treibend, mal stimmungsvoll, mal atmosphärisch.
Die säurehaltigen Fuzz-Gitarrenparts sind pure Garage-Rock-Psychedelia.
Tobende Heavy-Basslinien und wirbelndes Getrommel zeugen von einer überragenden Gruppendynamik.
Der emotionstrungene, betäubend wirkende Gesang ist an Ausdruck und Verzweiflung nicht zu überbieten.
Die Songs wurden von der Band alle gemeinsam geschrieben, mit Ausnahme von I´m here, he´s gone, she´ crying welcher von Adlib Casta (von den wiederum raren Ladies WC-Puerto Rico-) kam.
Musikalische Vergleiche zu ähnlichen Bands drängen sich, mir, nicht auf.

Die Platte kam offensichtlich nicht so gut an, weshalb es auch bei den 200 Promos blieb.
Ganz anders erging es der Live-Band Kaleidoscope, nur Frank Tirada und Rafael Cruz waren noch von der Urformation übrig.
Neu hinzu kam Frank's Bruder Pol von der bekanntesten puertoricanischen Band Los Challengers sowie der ausgezeichnete Gitarrist Hector Gutierrez der auch bei den Los Romanticos und Los Masters spielte.
Nach ausgiebigen Proben in Miami kehrten sie nach Mexiko zurück und wurden dort als Band aus San Francisco, California im Salvation Club angekündigt.
Der Salvation Club ist die No.1- Adresse in Mexiko, hier spielten Größen wie La Revolucion de Emiliano Zapata, Javier Batiz, Dug Dug's oder Los Shakers.
Politische Veränderungen veranlassten die Band das Land zu verlassen um es in den USA zu versuchen.
Nach einigen Auftritten löste sich die Band jedoch endgültig auf.

Für mich ist Kaleidoscope ein Must-Have-Teil der lateinamerikanischen Psych-Szene!

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