[REVIEW] The Fallen Angels • It's A Long Way Down (1968)
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[REVIEW] The Fallen Angels • It's A Long Way Down (1968)
Die Fallen Angels waren eine stilistisch extrem schwankende Psychedelic 'Pop' Rock Band aus Washington, deren Kopf der Bassist und Sänger Jack Bryant war. Die Band existierte nur drei Jahre und veröffentlichte in dieser kurzen Zeit zwei LPs, sowie einige wenige Singles. Erst als lokale Grösse etablierte sich die Gruppe sehr schnell amerikaweit zu einem echten Underground Geheimtipp, was vor allem den exaltierten Auftritten zwischen Kunst, Pop und Theaterelementen und den bisweilen auch ziemlich politischen Statements zu verdanken war. Mit dieser ungewöhnlichen Gesamtausrichtung ist die Band durchaus vergleichbar mit den wesentlich erfolgreicheren Mothers Of Inventions, der zeitgleich operierenden Freak-Truppe um Frank Zappa.
Bis zu ihrem ersten Album hatte die Gruppe bereits zwei Singles aufgenommen, von denen die Erste mit dem Titel "Everytime I Fall In Love" zumindest so erfolgreich war, dass sie die Top 10 erreichte, was schliesslich zum Plattenvertrag mit Roulette Records führte. Was folgte, war die erste LP, die jedoch komplett unterging, auch, weil sie völlig falsch promotet wurde. Wollte man aus der Truppe auf ihre Musik auf Platte bezogen eine Popband machen, so spielten die Akteure auf der Bühne weiterhin eine eigentlich nicht machbare Mixtur aus Folk, Jazz, Polit-Kabarett und Psychedelik Rock. Das passte einfach nicht zusammen.
Noch augenfälliger wurde dies zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des zweiten Albums "It's A Long Way Down", das wohl ironischerweise schon im Titel der LP den Niedergang der Band vorweg nahm. Die Plattenfirma wollte nun aus der Gruppe eine Art Mainstream Musical Act kreieren, was angesichts der Live Performance durchaus hätte Sinn machen können, um die Musiker weiter in ihrer Popularität voranzubringen. Das ehrgeizige Projekt scheiterte aber schon an an einer missglückten Single-Einspielung zu "Hey Girl". Dadurch wurde schliesslich auch die nachfolgende LP praktisch gar nicht mehr beworben, was dazu führte, dass die Band schon im Folgejahr 1969 auseinanderbrach. Das ist insofern sehr tragisch, als dass diese zweite LP ein wahres Meisterwerk des amerikanischen Psychedelik Rocks gewesen ist, für das es in punkto Drogennebel, Theater, Satire, musikalisches Können und hervorragende Songs nicht viele vergleichbar gute Alben gibt.
Erst 28 Jahre später reformierte Jack Bryant die Gruppe und nahm das Album "Rain Of Fire" auf, das 1997 neu eingespielte Varianten der alten Songs präsentierte, angereichert durch einige neue Kompositionen. Bis 2009 ist die Gruppe dann auch immer wieder sporadisch aufgetreten.
Um den Sound der Fallen Angels richtig einschätzen zu können, müsste man in der Tat unterscheiden können zwischen den teilweise recht pop-affinen Studiosongs und dem bemerkenswert anderen Erscheinungsbild als Live-Band. Die Auftritte und die dort gespielte Musik muss teils meilenweit von den Studioaufnahmen entfernt gewesen sein, weshalb es sehr schade ist, dass da keine Live-Dokumente aus jener Zeit erhältlich sind. Sollte da mal irgendwann ein kleines Freaklabel etwas in die Richtung ausgraben, wäre das ein hundertprozentiges Must Have. Aber das sind auch ihre beiden regulär veröffentlichten Studioalben. Diese wurden später seltsamerweise unter dem Titel "The Roulette Masters Part 1 of 2" und "Part 2 of 2" auf CD herausgebracht, wobei beide Alben zeitlich locker auch auf eine einzelne CD gepasst hätten. Dicker Tipp!
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
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Re: [REVIEW] The Fallen Angels • It's A Long Way Down (1968)
Mehr dazu morgen, denn das Album ist einfach zu gut, um einfach auf die Schnelle übergangen zu werden.
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Re: [REVIEW] The Fallen Angels • It's A Long Way Down (1968)
Ausgezeichnetes Album, dass viel mehr Beachtung verdient, als es bisher bekommen hat.
Als großer Fan von 60's Psych Pop ist dies eine der wenigen LPs, die von vorne bis hinten exzellent ist.
Es sind keine Schwachstellen zu finden.
It's A Long Way Down ist kein Album, dass einen sofort umhauen würde, sondern es schleicht sich in den Kopf ein, wo die ruhigen Melodien und trippigen Texte das Gehirn umspielen.
Introspektiv, manchmal verträumt, betörend, komplex, aber die Art und Weise, wie es aus den Lautsprechern weht ist schon magisch.
Zusammengefasst: Wenn du ein Fan der 60er Jahre bist, dann ist das Album ein muss für dich.
Wenn du ein Fan psychedelischer Musik bist, ist es ein absolutes muss.
Als großer Fan von 60's Psych Pop ist dies eine der wenigen LPs, die von vorne bis hinten exzellent ist.
Es sind keine Schwachstellen zu finden.
It's A Long Way Down ist kein Album, dass einen sofort umhauen würde, sondern es schleicht sich in den Kopf ein, wo die ruhigen Melodien und trippigen Texte das Gehirn umspielen.
Introspektiv, manchmal verträumt, betörend, komplex, aber die Art und Weise, wie es aus den Lautsprechern weht ist schon magisch.
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Re: [REVIEW] The Fallen Angels • It's A Long Way Down (1968)
Trotz zweier Studioalben blieben die Fallen Angels nur eine Randerscheinung in der Rockszene. Es mag ggf. daran gelegen haben, dass sie zwischen popgeprägten Nummern und klassischen Psychsongs gependelt haben und so eine gewisse Einheitlichkeit vermissen ließen.
An der Qualität ihrer Musik kann es sicherlich nicht gelegen haben, denn sie ist über jeden Zweifel erhaben. Ihre in der Länge zwischen 3 und 4 Minuten gehaltenen Musikstücke fräsen sich zwar nicht spontan ins Gedächtnis ein, verfügen aber nach mehrmaligen Hören über einen individuellen Erkennungswert. Insgesamt liegt hier ein Platte vor, die jede Psychsammlung bereichern würde.
Ihre vermeintlich andere Seite, die sie bei Konzerten hervorkehrten, bleibt vermutlich für immer im Verborgenen. Trotzdem hätte mich die Umsetzung ihrer Songs bei Liveauftritten schon interessiert.
An der Qualität ihrer Musik kann es sicherlich nicht gelegen haben, denn sie ist über jeden Zweifel erhaben. Ihre in der Länge zwischen 3 und 4 Minuten gehaltenen Musikstücke fräsen sich zwar nicht spontan ins Gedächtnis ein, verfügen aber nach mehrmaligen Hören über einen individuellen Erkennungswert. Insgesamt liegt hier ein Platte vor, die jede Psychsammlung bereichern würde.
Ihre vermeintlich andere Seite, die sie bei Konzerten hervorkehrten, bleibt vermutlich für immer im Verborgenen. Trotzdem hätte mich die Umsetzung ihrer Songs bei Liveauftritten schon interessiert.