[REVIEW] Grobschnitt • Rockpommel's Land (1977)

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Beatnik
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[REVIEW] Grobschnitt • Rockpommel's Land (1977)

Beitrag von Beatnik »

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Ich persönlich halte Grobschnitt's "Rockpommel's Land" schon immer für eines der schönsten Alben, das ich jemals von einer deutschen Band gehört habe. Auch wenn ich lange Zeit mit der Band Grobschnitt so meine liebe Mühe hatte und manchmal auch immer noch habe (ich fand zum Beispiel den Gesang oft eher holperig): "Rockpommel's Land" ist ein wunderschönes Märchen, unterlegt mit märchenhafter Musik. Anders kann ich das gar nicht schreiben. Warum dieses Album für mich bis heute ein treuer Begleiter geblieben ist, hängt sicherlich mit dem Umstand zusammen, dass ich voll auf der Punk-Schiene wanderte, als das wunderschön aufgemachte Album 1977 erschien. Es war so ein wohltuender Gegenpart zu dem, was ich sonst damals so gehört habe. Natürlich standen auch damals schon sehr viele Alben unterschiedlichster Musikstile in meinem Regal, doch die "Rockpommel's Land" war doch so anders, so viel schöner, so viel mehr Kontra zu dem, was ich damals hörte und lebte.

Die Idee zu diesem musikalischen Märchen, das vom kleinen Ernie und seinem Freund Maraboo, den bösen Blackshirts in Severity Town und dem weisen Mr. Glee handelt, stammt von Keyboarder Volker 'Mist' Kahrs und war der Versuch einer Rock Oper, was damals, um 1975 durchaus ein beliebtes Konzept für ein Album darstellte. Kahrs, einem grossen Bewunderer von Bands wie Yes oder Genesis schwebte die musikalische Geschichte eines kleinen Jungen und seinen Abenteuern in einem Fantasie-Land ("Rockpommel's Land") vor. Die Band begann 1976 mit dem Ausarbeiten des Projekts, was sich über viele Monate hinweg zog und manchmal durchaus auch heftig diskutiert wurde, weil es eben sowohl inhaltlich, wie auch musikalisch, recht auffallend von dem abwich, was Grobschnitt zuvor gelebt und produziert hatte.

Was sehr interessant ist: Die Songtexte der vier Lieder auf dem späteren Album entstanden durch sogenannte "La la la"-Passagen innerhalb der instrumental eingespielten Teilstücke. Leadgitarrist Lupo setzte an die zu singenden Stellen seine "La la la" Einschübe, und Schlagzeuger Eroc verfasste danach Texte, die sich sowohl inhaltlich wie phrasierungstechnisch harmonisch und perfekt in die musikalischen Passagen einfügten. So entstand dann nach und nach zur Musik auch die Geschichte. Nach fast einem Jahr waren die Vorarbeiten an dem Album schliesslich abgeschlossen und nun wurde das musikalische Märchen in Conny Plank's Tonstudio während der Dauer von vier Monaten eingespielt. Dabei überliess die Band nichts dem Zufall - die Einspielungen wurden seriös, engagiert und vor allem hoch konzentriert angegangen und selbst der berühmte Humor, den die Band seit jeher auszeichnet, blieb fast gänzlich aussen vor. Keine Frage: Hier hatte sich eine Band ganz hohe Ziele gesetzt.

Das Ergebnis war umwerfend und in seiner Perfektion einzigartig. Die LP erschien im April 1977 und begeisterte alleine schon durch das wundervoll gemalte Plattencover von Heinz Dofflein, das den Hauptakteur Ernie auf seinem Maraboo zeigt, wie er über Severity Town fliegt. Erschienen damals auf Brain Records, gab es inzwischen mehrere Neuveröffentlichungen auf CD (und auch als LP), und vor allem gibt es diese wundervolle Platte inzwischen auch komplett neu remastered von Eroc himself - klanglich natürlich eine ausgesprochene Ohrenweide. Ich habe mir beide Versionen der aktuellen Remasters geholt: die Doppel-CD und die Doppel-LP. Gehört aus meiner Sicht in jede anspruchsvolle Plattensammlung.







Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

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BRAIN
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Re: [REVIEW] Grobschnitt • Rockpommel's Land (1977)

Beitrag von BRAIN »

Pommel ist auch meine liebste Grobschnitt Scheibe und besser war die Band vorher und nachher im Studio nie wieder
Das Beste was aus Genesis und Yes Musik möglich ist, dazu die astreine Produktion.
Für eine deutsche Band war das schon ein enormer Standard.
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