[REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

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BRAIN
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[REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

Beitrag von BRAIN »

Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

Kommt mir gar nicht so vor, als wären schon wieder fünf Jahre seit der letzten Mamas Gun-Veröffentlichung vergangen, aber es ist wirklich so lange her, dass die in London ansässige Band uns zuletzt mit ihrer unverwechselbaren Interpretation moderner Soulmusik gesegnet hat.
Die fantastische LP "Golden Days" von 2017, erwies sich als künstlerischer Erfolg für das Musiker-Kollektiv und auch sonst schien alles gut zu laufen für die Gruppe.
Das reflektiert das Cover-Artwork des Albums mit den Bandmitgliedern, die scheinbar ohne Sorge durch die Welt tanzen und in der Sonne planschen, vortrefflich.‎
‎Aber das war 2017 – eine Zeit, die vor dem Zeitalter der globalen Pandemien und Gesichtsmasken lag; vor dem Anstieg der Energiepreise und Kriegen... Wir leben heute in einer ganz anderen Welt, in ganz anderen Zeiten, und "Cure the Jones" ist ein Spiegelbild dieser außergewöhnlichen Umstände.‎

‎Klassische Soulmusik – obwohl sie immer mit Themen wie Liebe und Intimität verbunden ist – hat der Gesellschaft immer einen Spiegel vorgehalten, um herausfordernde Fragen zu stellen.
Koryphäen wie Curtis Mayfield, Isaac Hayes, Marvin Gaye und Sam Cooke waren furchtlos in ihren manchmal vernichtenden Einschätzungen von Bürgerrechtsfragen und Fehlurteilen der politischen und sozialen Gerechtigkeit.
"Cure the Jones" fügt sich der langen Linie der Soul-Musik-Veröffentlichungen hinzu, die die herausfordernden Zeiten widerspiegeln, in denen wir als Gesellschaft leben, und das durch eine so gelungene, artikulierte und elegante Aufnahme zu erreichen, ist eine große Leistung. ‎

‎Unter der Leitung von Bandleader, Gründer und Sänger Andy Platts besteht Mamas Gun aus Gitarrist Terry Lewis, Schlagzeuger Chris Boot, Bassist Cameron Dawson und Pianist Dave Oliver.
Seit der Debütveröffentlichung "Routes to Riches" im Jahr 2009, steigt der Stern von Mamas Gun kontinuierlich mit riesigen Erfolgen in Übersee-Charts.
"Cure the Jones" ist der Beweis dafür, dass die bisherigen Erfolge gerechtfertigt sind und lässt, genau wie "Golden Days" vor fünf Jahren, die Messlatte für die Zukunft ihrer Fans höher legen.‎

‎"Life has a funny way, of pulling surprises" – die Eröffnungszeile aus dem luxuriösen, mit Streichern beladenen "When You Stole the Sun From the Sky" beginnt wunderschön, bevor sie Platz für die berührende Hommage an Bill Withers in Form von "Looking for Moses" macht.
"Good Love" wird getragen von dem exzellenten Gesang Platts, während er die anhaltende Freude des Verliebens feiert.
Das Juwel des Albums ist "Go Through It" - einer brillant produzierten und gespielten Nummer über die Bewältigung kommender Herausforderungen.
‎Es wäre falsch, diese Stücke als Highlights zu bezeichnen, denn in Wahrheit gibt es hier keine Highlights!
Jeder Song ist ein Highlight für sich und jeder neue Hördurchlauf enthüllt neue Nuancen, die Soul-Fans begeistern werden.
Wenn ich jedoch gedrängt werden würde, müsste ich wirklich zwei Meisterwerke hervorheben ... zuerst der Opener 'When You Stole The Sun'.
Das ist eine großartige Soul-Ballade mit ihren Wurzeln im Philly-Soul.
Es gibt einen Hauch von Melancholie, aber der Klang (besonders im harmonischen Refrain) ist fröhlich!
Dann gibt es noch das fröhlichere "You're Too Hip (For Me Baby)".
Dieser Track bietet weitere wunderbare Harmonien und das zerbrechliche Falsett von Platts, die an die glorreiche Ära erinnern, als sich Doo-Wop in Soul verwandelte.
'Go Through It' und 'Reconsider' sind zwei weitere süße Balladen, während das Ambiente des Titeltracks etwas düsterer ist.‎
‎Das Album endet mit ‎‎"Daffodils" und‎‎ blickt auf die Jahre zurück, in denen wir die Zukunft noch optimistisch gesehen haben und verwandelt den fröhlichen Eröffnungsabschnitt des Tracks in ein erhebendes Crescendo.
"‎‎Soulmusik ist von Natur aus von Hoffnung durchdrungen" das ist vielleicht die Kernbotschaft von Bill Withers und Marvin Gaye und die Mamas Gun tragen das Erbe würdig weiter.

1. When You Stole the Sun from the Sky 03:38
2. Looking for Moses 05:13
3. Go Through It 03:05
4. Reconsider 03:48
5. Good Love 03:20
6. Party For One 04:54
7. Friends to Lovers 03:09
8. Cure the Jones 04:14
9. You're Too Hip 03:14
10. Winner's Eyes 03:39
11.Daffodils 05:19

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BRAIN
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Re: [REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

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Emma Peel
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Re: [REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

Beitrag von Emma Peel »

Die in GB beheimatete Band hat musikalisch mal wieder sämtliche Register gezogen und der Soulmusik der 70er Jahre eine weitere Liebeserklärung vermittelt. Ihre zeitlosen Songs sind wunderbar instrumentiert und vermitteln auch im verhaltenen Tempo ihre Strahlkraft. Es muss nicht immer eine Aneinanderreihung von tanzbaren Hits sein, die ein Garant von Erfolg sind, sondern es reicht aus, wenn Musikstücke, wie in diesem Fall, eine derartige Tiefe erfüllen.

Zudem ist die Covergestaltung von der Band Mamas Gun schlichtweg atemberaubend.

Andreas, schöne Rezi abermals.
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Louder Than Hell
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Re: [REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

Beitrag von Louder Than Hell »

Im Gegensatz zu meiner Frau bin ich nicht der große Funk und Soulfreak, aber mit deiner Rezi hast du ein Album in den schillerndsten Farben beschrieben. Aber eine Sache hast du total auf den Punkt gebracht und zwar das spielerische Geschick der Musiker. Im Grunde gleicht das Ganze an ein kleines Wunder, den Zeitgeist der 70er nicht nur eingefangen, sondern auch musikalisch ausgebaut zu haben. Respekt zu dem Ganzen.
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Vombatus ursinus
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Re: [REVIEW] Mamas Gun - Cure the Jones (2022)

Beitrag von Vombatus ursinus »

Emma Peel hat geschrieben: Mi 17. Jul 2024, 15:51 Die in GB beheimatete Band hat musikalisch mal wieder sämtliche Register gezogen und der Soulmusik der 70er Jahre eine weitere Liebeserklärung vermittelt. Ihre zeitlosen Songs sind wunderbar instrumentiert und vermitteln auch im verhaltenen Tempo ihre Strahlkraft. Es muss nicht immer eine Aneinanderreihung von tanzbaren Hits sein, die ein Garant von Erfolg sind, sondern es reicht aus, wenn Musikstücke, wie in diesem Fall, eine derartige Tiefe erfüllen.

Zudem ist die Covergestaltung von der Band Mamas Gun schlichtweg atemberaubend.

Andreas, schöne Rezi abermals.
Tja, was soll man da noch mehr zu sagen? Der Sänger hat die Stimme eines Crooners, warm und ein Ohrenschmeichler.
Ich habe übrigens ihr Album "Golden Days", vor einigen Jahren mal sehr preiswert geschossen. Mittlerweile immer noch zu Normalpreisen zu haben.
Zwar bin ich kein Experte, aber ich habe durchaus ein Faible für diesen wunderbaren Retro-Soul.
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