[REVIEW] The Neverland Express & Caleb Johnson • Paradise Found (2023)

Antworten
Benutzeravatar

Topic author
Beatnik
Beiträge: 6779
Registriert: So 9. Apr 2023, 18:11
Wohnort: Zwischen den Meeren
Has thanked: 7803 times
Been thanked: 8390 times
Kontaktdaten:

[REVIEW] The Neverland Express & Caleb Johnson • Paradise Found (2023)

Beitrag von Beatnik »

Eine Neuheit, die ich Euch wärmstens ans Herz legen möchte. Vergangenes Jahr ist Meat Loaf leider verstorben. Ich mochte den überdrehten Vogel immer, er hat einfach eine ganz eigene Charaktere im Rock dargestellt: Der Mann mit einer begnadeten Opernstimme und einem exaltierten Auftreten - wunderbar. Nun hat sich eine Band formiert, die sich aus ehemaligen Mitstreitern von Meat Loaf zusammensetzt - es sind eigentlich Meat Loaf ohne deren Leader kann man sagen. Sie nennen sich The Neverland Express und haben sich Caleb Johnson als Frontmann und Rampensau ans Mikro geholt.

Caleb Johnson machte erstmals auf sich aufmerksam, als er in den USA die 13. Staffel von 'American Idol' gewann - eine Art DSDS, aber mit echten Musikern, die was können (haha). Bevor er in der Serie auftrat, war er der Frontmann der Band Elijah Hooker. Nach dem Sieg beim Contest 'American Idol' veröffentlichte er 2012 ein erstes Album mit dem Titel "Testify", dem er weitere folgen liess. Er bestritt mit seiner Band Tourneen mit KISS, Black Stone Cherry und dem Trans Siberian Orchestra. Nach seinem von der Kritik gefeierten Album "Born From Southern Ground" im Jahre 2019 legte er mit "Mountain Mojo Vol. 1" sein bestes Solowerk hin, das war 2020. Aufgenommen in drei turbulenten Tagen in Nashville's legendären Blackbird Studios, hatte Caleb Johnson für diese Aufnahmen einige hochkarätige Mitmusiker angeworben, um ihn auf diesem Album zu unterstützen.

Seine Studioband bestand aus Jason Bonham, Tyler Bryant, Josh Sawyer, Audley Freed, Tony Lucido, Mike Webb, Damon Johnson, Gale Mayes, Devonne Michele und Angela Primm. "Mountain Mojo" wurde von Grammy-Gewinner Brandon Bell (Soundgarden, Brandi Carlisle) aufgenommen, von Mehrfach-Grammy Gewinner Vance Powell (Chris Stapleton, Jack White) abgemischt und von Pete Lyman (Chris Stapleton, Tyler Childers) gemastert. Und dann kam die Anfrage der Meat Loaf Musiker. Caleb Johnson war Feuer und Flamme für das Projekt, womit wir beim eben erschienenen Album "Paradise Found - Bat Out Of Hell Reignited" angekommen sind.

Es handelt sich um ein Re-Make von Meat Loaf's Erfolgsalbum "Bat Out Of Hell", das weit über den Begriff Plagiat hinausreicht. Es ist eine Verneigung vor einem der erfolgreichsten Rockalben der 70er Jahre. Das Ergebnis überzeugt mich hundertpro. Manches ist relativ nahe an den Originalen, an anderen Stellen des Albums aber hört man viel Eigenständigkeit heraus. Caleb Johnson's Stimme ist zeitweise so nahe an Meat Loaf, dass man meinen könnte, der selige Meister wäre am Mikrophon. Dass die Band die Songs aus der Feder von Jim Steinman kompetent interpretiert, ist klar: Sie hat mit dem verstorbenen Künstler jahrelang dieses Repertoire rauf und runter gespielt. Dennoch klingt das alles zu keinem Zeitpunkt nach irgendwelcher totgelaufener Routine - ganz im Gegenteil: Die Titel klingen frisch und lebendig, als wären sie gerade erst komponiert und eingespielt worden. Ein prima Statement und eine tolle Hommage an einen grossartigen Musiker, der seit vergangenem Jahr den Himmel rockt. Dicke Empfehlung!

Bild

Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.

Haben ist besser als brauchen.
(Alte Plattensammlerweisheit)
Antworten

Zurück zu „Reviews“