Ryo Okumoto - The Myth Of The Mostrophus
Von Ryo Okumoto befindet sich seit 2002 sein viertes Album „Coming Through“ in meiner Sammlung. Hiermit bin ich bis heute immer noch nicht richtig warm geworden. Im vergangenen Jahr erschien von dem 64 Jahre alten Japaner das Album „The Myth Of The Mostrophus“. Nun wurde das Album günstig angeboten, so dass ich mich zum Kauf entschloss. „Coming Through“ und „The Myth Of The Mostrophus“ kann man kaum miteinander vergleichen. Das aktuelle Album klingt wesentlich melodiöser und angenehm eingängiger. Unglaublich, wer hier alles mitgewirkt hat. Ich nenne hier mal Ryo Okumotos hochkarätige Mitstreiter Nick D’Virgilio (Gesang, Schlagzeug), Jonathan Moves (Schlagzeug), Dave Meros (Bass), Ted Leonard (Gesang), Jimmy Keegan (Gesang), Michael Sadler (Gesang), Michael Whiteman (Gesang), Steve Hackett (Gitarre), Marc Bonilla (Gitarre), Mike Keneally (Gitarre) und Alan Morse (Gitarre). „Viele Köche verderben den Brei“ – von wegen. Alles klingt stimmig und aus einem Guss. Nicht überraschend sind viele Ähnlichkeiten mit Spock’s Beard, denn hier spielen einige Spock’s Beard Gefährten mit. Zudem klingen einige Gesangsarrangements schon sehr nach den Bärten. Das freut mich als „Spock’s Beard“ Fan.
Auf dem Album befinden sich „nur“ sechs Songs, wobei der kürzeste Track aber schon eine Länge von 6:25 Min hat und der längste 22:14 Min aufweisen kann. Das Album startet mit „Mirror Mirror“. Es klingt sofort vertraut. Nick D’Virgilio hat hier den Gesang und das Schlagzeug übernommen. Nach 4:30 Min. macht Ryo erstmalig mit einem Orgelsolo auf sich aufmerksam und leitet dann zu einem Gitarrensolo von Alan Morse über. Dieser Song zündet schon mal so richtig. Mit „Turning Point“ folgt ein Song, der anfangs wohl am wenigsten nach den Bärten klingt. Das mag an Michael Sadler liegen, der ja als Sänger von Saga hinlänglich bekannt ist. Im weiteren Verlauf wird es dann aber wieder „beardig“. Der dritte Song heißt „The Watchmaker (Time on His Side)“ und kommt so richtig rockig rüber. Michael Whiteman übernimmt hier überzeugend den Gesangspart. Das Schlagzeug von Jonathan Mover (u.a. Marillion, GTR, Joe Satriani) gespielt treibt den Song mächtig nach vorn. „Maximum Velocity“ beginnt ruhig und entspannend. Steve Hackett spielt hier gemeinsam mit Marc Bonilla die Gitarren. Hinzu kommt der wunderschöne Gesang von Michael Whiteman. Nach zwei Minuten ist aber Schluss mit der Ruhe. Ryo leitet mit seinem Synthi den nächsten Prog-Traum ein. Hörenswert ist meiner Meinung nach der von Dave Mores gespielte Bass. Er harmoniert rhythmisch sehr gut mit Jonathan Mover. Wäre da nicht der nachfolgende Longtrack, so würde ich ich „Chrysalis“ zum Highlight des Albums küren. Hier steht Randy McStine mit Gesang und Gitarre im Focus. 2022 hat er Porcupine Tree auf deren Tour begleitet. Andy Suzuki (Flöte), Toshihiro Narkanishi (Violine) und Raphael Weinroth-Browne tragen dazu bei, dass dieser Song sehr gefühlvoll geworden ist. Zum Ende ist der Titelsong des Albums zu hören. Wie bereits oben erwähnt nimt der Track über 22 Minuten in diesem Werk ein. Er teilt sich in 7 Sections ein. Ryo, Alan Morse, Dave Meros, Nick D’Virgilio und Ted Leonard drücken diesem Song einen unverkennbaren „Spock’s Beard Stempel“ auf. Ein Hochgenuss!
Ganz ehrlich, einige Male habe ich beim Hören des Albums gedacht, dass „The Myth Of The Mostrophus“ eigentlich ein Spock’s Beard Album sein könnte und dass Ryo meinem geliebten Neal Morse zeigt, wo der Hammer hängt. Ryo hat mich mit diesem Album richtig überrascht und richtig überzeugt. Ein großartiges Album!
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Re: Ryo Okumoto - The Myth Of The Mostrophus
Schöne Rezi eines vielbeschäftigten Mannes aus Japan, der mit vielen bedeutenden Personen des Progs zusammengearbeitet hat. Sein exzentrisches Auftreten geht einher mit seinem überzeugenden Keyboardspiel.
Auf seinem neuerlichen Soloalbum wird trotz seiner Vielfältigkeit ein stimmiges Bild vermittelt und die Länge der einzelnen Songs laden geradezu zum Zuhören und Verweilen ein.
Auf seinem neuerlichen Soloalbum wird trotz seiner Vielfältigkeit ein stimmiges Bild vermittelt und die Länge der einzelnen Songs laden geradezu zum Zuhören und Verweilen ein.