Würde man die Namen der drei wichtigsten Bands der 60er Jahre aus San Francisco benennen wollen, dann wären dies Grateful Dead, Jefferson Airplane und Quicksilver Messenger Service. Was Quicksilver zu Anfang mit den Dead gemeinsam hatten war, dass sich beide Bands zuerst im weiten Feld des Blues und Bluesrock betätigten. Frühe Aufnahmen von Quicksilver kann man durchaus in eine Relation zum ersten Dead-Album bringen. Das war im Falle von Quicksilver auch kein Zufall: Einer der wichtigsten Einflüsse für die Musik war der Bluesgitarrist Bo Diddley, dessen markantes Rhythmusspiel überdeutlich bei der Quicksilver-Suite "Who Do You Love" (LP "Happy Trails") zu hören war. Die Gruppe wurde 1965 gegründet und zur ersten Besetzung gehörte mit Jim Murray auch ein erster Sänger, der auch Mundharmonika spielte. Dieser stieg aber bald darauf wieder aus, um sich dem Studium der Sitar zu widmen (!). Als sein Nachfolger kam Dino Valenti zu Quicksilver, der jedoch auch bald weg war, weil er eine Haftstrafe wegen Drogenbesitzes antreten musste, weshalb es mehr als zwei Jahre dauerte, bis schliesslich das erste Album der Gruppe erschien. Zu jenem Zeitpunkt galt die Band bereits in und um San Francisco als eine der versiertesten Jam- und Westcoast Rock-Bands, die vor allem für die genialen Gitarren-Duelle bekannt war, für welche John Cipollina und Gary Duncan verantwortlich zeichneten. Als Co-Produzent wirkte der bekannte Bluesmusiker Nick Gravenites (Big Brother & The Holding Company, The Electric Flag) mit. Die Platte war äusserst erfolgreich, verpasste nur knapp die US-amerikanischen Top 50.
Mit dem zweiten Album "Happy Trails" lieferte die Band ein Meisterwerk ab. Auf der Platte bekam man ein Gemisch aus Studio- und Live-Aufnahmen zu hören, die bis heute zum Besten zählen, was der psychedelisch-hippieske Bluesrock in den 60er Jahren zu bieten hatte. Dabei pendelte diese Blues-Vollbedienung gekonnt zwischen den Stilen, vereinigte Folk, Rock und gar Jazz zu einer einmaligen Mixtur, die sich jedoch stets im Blues wiederfand. Ein Album, das wohl schon in jede Musiksammlung gehört. "Happy Trails" erhielt die ehrenhafte Reputation, eine sogenannte 'Signature'-Platte für den typischen Frisco-Sound zu sein und schaffte es wohl auch, den jüngeren Zuhörern die alten Bluesmusiker schmackhaft zu machen. "Happy Trails" war aus meiner Sicht ganz klar ein Statement, das zum grossen Blues-Revival 1968 führte, nicht nur in den USA, sondern auch in England.
Im Januar 1969 lud Dino Valenti den Gitarristen Gary Duncan ein, mit ihm nach New York zu gehen, um ein neues Bandprojekt ins Leben zu rufen. Für Duncan stieg der britische Sessionmusiker und Pianist Nicky Hopkins bei Quicksilver ein und der sollte den Nachfolger "Shady Grove" entscheidend mitprägen. Nachdem ihr gemeinsames neues Projekt in New York keine Früchte trug, kehrten Dino Valenti und Gary Duncan jedoch wieder zu Quicksilver zurück und arbeiteten fortan als Sextett, zusammen mit Nicky Hopkins. Auf dem nachfolgenden Album "Just For Love" fand sich dann auch der grösste Single-Hit der Band: "Fresh Air". Allerdings stellte sich heraus, dass Dino Valenti's dreckiger Gesangsstil nicht mehr unbedingt zur Musik der Gruppe passte, worauf diverse Streitigkeiten innerhalb der Band begannen, die sich um eine Neuausrichtung der Musik drehten. Dass die Musiker nicht mehr das Heu auf einer Ebene hatten, hörte man dem folgenden Album "What About Me" leider an. Es wirkte irgendwie unausgegoren, orientierungslos und bekam mit Mark Naftalin einen Ersatz-Keyboarder, da Nicky Hopkins das Handtuch schmiss. Die Platte gilt als grosser Flop in der Geschiche von Quicksilver, obwohl sie dennoch gar nicht so übel war.
Der Misserfolg von "What About Me" führte jedoch dazu, dass John Cipollina die Band verliess. Auch der zwischenzeitlich bei Quicksilver mitwirkende David Freiberg stieg nach einem weiteren Album ("Quicksilver") aus, um sich Jefferson Airplane anzuschliessen. Das Trio Dino Valenti, Gary Duncan und Gregory Elmore machte weiter und holte sich die beiden zusätzlichen Musiker Mark Ryan (Bass) und Chuck Steaks (Keyboards) in die Band. Das nachfolgende "Comin' Thru" hätte man durchaus auch als Dino Valenti Soloprojekt bezeichnen können, denn er war der Hauptverantwortliche für den Inhalt dieses weiteren, eher wenig erfolgreichen Albums. Besonders negativ fiel auf, dass sich Dino Valenti auf dem Albumcover seinen eigenen Namen fetter abdrucken liess als die Namen seiner Mitstreiter, also quasi so, als wären Quicksilver nunmehr eine Dino Valenti plus Begleitband Angelegenheit. Das blieb nicht ohne Folgen: Das Album klang sehr altbacken, war hoffnungslos aus der Zeit gefallen und die Fans wendeten sich von der Band ab. Das war der Tief- und gleichzeitig der Schlusspunkt dieser legendären Band, die sich danach, 1972 auflöste. Späteren Wiederbelebungsversuchen von Gary Duncan waren kein Erfolg beschieden. Einzig das 1975 erschienene "Solid Silver" klang noch ein bisschen nach dem typischen 70er Jahre Westcoast Sound, hatte aber natürlich nichts mehr vom Spirit der psychedelischen Frühjahre mit John Cipollina gemein.
Von Quicksilver stehen folgende Alben im Regal.
Lieblingsalben: Quicksilver Messenger Service (1968), Happy Trails (1969) und Shady Grove (1969)
Lieblingssongs: The Fool (1968), Who Do You Love Suite (1969), The Hat (1970)
Quicksilver Messenger Service (1968)
Happy Trails (1969)
Shady Grove (1969)
Just For Love (1970)
What About Me (1970)
Quicksilver (1971)
Comin' Thru (1972)
Solid Silver (1975)
[Rating] Quicksilver Messenger Service
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[Rating] Quicksilver Messenger Service
Die wunderbare Zumutung, selbst denken dürfen zu müssen.
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Re: [Rating] Quicksilver Messenger Service
Quicksilver Messenger Service (1968)
Happy Trails (1969)
Shady Grove (1969)
Somit habe ich es hier aufgegeben!
Happy Trails (1969)
Shady Grove (1969)
Somit habe ich es hier aufgegeben!
Tschüß
nixe
Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!
!!!I like Prog!!!
!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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Re: [Rating] Quicksilver Messenger Service
Eine meiner liebsten Gruppen seit über 30 Jahren.
Das Debut habe ich bestimmt schon 100-mal gehört, aber es nutzt sich nicht ab.
Auch das Comeback 1975 finde ich richtig gut
Quicksilver Messenger Service 1968
Happy Trails 1969
Shady Grove 1969
Just for Love 1970
What About Me 1970
Quicksilver 1971
Comin' Thru 1972
Solid Silver 1975
Live albums
At the Kabuki Theatre (2-CD, 2007)
Live at the Avalon Ballroom, San Francisco, 9th September 1966 (CD, 2008)
Live at The Fillmore, San Francisco, 4th February 1967 (2-CD, 2008)
Live at The Carousel Ballroom, San Francisco, 4th April 1968 (2-CD, 2008)
Live at The Old Mill Tavern – March 29, 1970 (2013)
Live at the Winterland Ballroom, December 1, 1973 CD (2013)
die schlechteren Bewertungen beziehen sich hauptsächlich auf die Klangqualität
Das Debut habe ich bestimmt schon 100-mal gehört, aber es nutzt sich nicht ab.
Auch das Comeback 1975 finde ich richtig gut
Quicksilver Messenger Service 1968
Happy Trails 1969
Shady Grove 1969
Just for Love 1970
What About Me 1970
Quicksilver 1971
Comin' Thru 1972
Solid Silver 1975
Live albums
At the Kabuki Theatre (2-CD, 2007)
Live at the Avalon Ballroom, San Francisco, 9th September 1966 (CD, 2008)
Live at The Fillmore, San Francisco, 4th February 1967 (2-CD, 2008)
Live at The Carousel Ballroom, San Francisco, 4th April 1968 (2-CD, 2008)
Live at The Old Mill Tavern – March 29, 1970 (2013)
Live at the Winterland Ballroom, December 1, 1973 CD (2013)
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Re: [Rating] Quicksilver Messenger Service
Quicksilver Messenger Service 1968
Happy Trails 1969
Shady Grove 1969
Just for Love 1970
What About Me 1970
Quicksilver 1971
Comin' Thru 1972
Solid Silver 1975
Winterland 1968
Live At Winterland Ballroom 1973
Dann oute ich mich mal als großer Fan dieser Band und John Cipollina war für mich zudem einer der besten Gitarristen seiner Zeit, der über einen eigenen Musikstil verfügte. Nicht ohne Grund hatte er den Spitznamen "Wimmerkralle"
Happy Trails 1969
Shady Grove 1969
Just for Love 1970
What About Me 1970
Quicksilver 1971
Comin' Thru 1972
Solid Silver 1975
Winterland 1968
Live At Winterland Ballroom 1973
Dann oute ich mich mal als großer Fan dieser Band und John Cipollina war für mich zudem einer der besten Gitarristen seiner Zeit, der über einen eigenen Musikstil verfügte. Nicht ohne Grund hatte er den Spitznamen "Wimmerkralle"