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Mit ihrem Album "Songs from the Big Chair" starteten Tears For Fears 1985 richtig los. Wer kennt nicht die Synthiepop-Hits "Shout" und "Everybody Wants to Rule the World". Typisch 80er Jahre Sound. Höre ich auch immer noch gerne. 1989 kam dann "The Seeds Of Love" heraus. Der Sound entwickelte sich nunmehr organischer und weniger Synthie orientiert. An dem Album wirkten u.a. neben Tears For Fears (Roland Orzabal und Curt Smith) noch Manu Katche, Phil Collins, Simon Phillips (alle Schlagzeug), Pino Palladino (Bass), Robbie Mc Intosh (Gitarre) und natürlich die großartige Oleta Adams (Gesang und Keyboards) mit. Wie kam Oleta Adams zu Tears For Fears. Orzabal und Smith erlebten während sie auf Tour waren, Oleta bei einem Auftritt in einem Hotel. Sie waren geplättet. Später erhielt Oleta einen Anruf und wurde gefragt wurde, ob sie beim nächsten Tears For Fears Album dabei sein möchte. Sie hielt das zunächst für einen Scherz. Was hieraus wurde, ist auf dem Album zu hören. Mit ihrer wunderschönen Stimme drückt sie dem Album ihren Stempel auf.
Sofort der erste Song des Albums ist richtungsweisend für den neuen Sound der Band. Hier sind zwei Schlagzeuger zu hören. Zunächst bedient Manu Katche die Trommeln. Ab ungefähr 3:30 Min. übernimmt Phil Collins dann das Schlagzeug. Grandios ist auch der Break, den Orzabal mit der Gitarre ab kurz 4:36 Min. ansetzt. Zu "Badman's Song" gibt es eine interessante Geschichte. Orzabal und Smith waren nicht immer einfach zu nehmen. Auch hatten sie nicht wenig Unstimmigkeiten miteinander. Wieder auf einer Tournee bekam Orzabal heimlich ein Gespräch von der Crew mit, die sich heftig über ihn ausließ und seine Launen und charakterlichen Schwächen aufzeigte. Von diesen Badman handelt der Song. Musikalisch ist der Song jazzig gehalten. Wunderschön ist der Wechselgesang. "Sowing The Seeds Of Love" ist eine einzige und absolut gelungene Homage an die Beatles. Anklänge an "All You Need Is Love", "A Day In The Life", "St. Pepper's Lonely Hearts Club Band" und "I Am A Walrus" sind unverkennbar und gelungen miteinander verwoben. Das Video erhielt übrigens den "MTV Music Award". Berichten möchte ich auch über eine kleine Episode die den letzten Song, "Famous Last Words", betrifft. Es sollte tatsächlich für Jahre das letzte sein, was man von Tears For Fears zu hören bekommensollte. Orzabal und Smith wünschten sich, dass die letzten Zeilen des Songs und des Album von Tom Waits gesungen werden sollten. Waits soll daraufhin gesagt haben: " What, Tears For Fears. Fuck off." Das Album Cover ist auch ein Hingucker und eine Reminiszenz an "Flowerpower-Zeiten".
Im März 1990 traten Tears For Fears in Köln in der Sporthalle auf. Ich war dabei und würde mir dieses Konzert sofort wieder ansehen, denn es war großartig. So großartig wie dieses Album.
