[Rating] The Gathering

[Beatnik]

Die Band The Gathering wurde 1989 in den Niederlanden gegründet. Die Gruppe spielte anfangs einen recht eigenwilligen Sound, der sowohl deutlich erkennbare Gothic-Züge erkennen liess, jedoch auch mit düsteren Doom-Klängen experimentierte. Mit der neuen Sängerin Anneke von Giersbergen änderte sich die musikalische Ausrichtung jedoch zu einem Musikstil, der zumindest für mich nur schwer definierbar ist. Grundsätzlich würde ich die Gruppe als Progressive Rockband bezeichnen, doch insbesondere auf ihren oft recht dramatisch in Szene gesetzten Werken wie etwa "How To Measure A Planet ?" - aus meiner Sicht ihr Opus Magnum - zieht sich der Alternative Rock wie ein roter Faden durch die gesamte Platte, gepaart mit - Vorsicht, eigene Einschätzung! - an Pink Floyd erinnernde schwebende Momente. Gerade diese schwebenden Momente klingen jedoch bei The Gathering nie abgehoben, sondern auffallend bodenständig, was wiederum bedeutet, dass es sich bei der Band tatsächlich auch um eine echte Rockband mit Hang zu härteren Klängen handelt. Eine aussergewöhnliche, aber sehr sehr feine Mischung.

Alternativer Progressive Shoegaze ?
Mit einer Sängerin, die mit ihrer wundersamen und bisweilen elfenhaften Stimme öfters wie kurz vor dem Verlieren der Bodenhaftung klingt ?

Ja, so könnte ich das vielleicht beschreiben. The Gathering haben im Laufe ihrer langen Karriere alles Mögliche in ihre Musik verwoben, von Elektronik über psychedelische Elemente bis hin zum leicht konsumierbaren Poprock. Dieses einmalige Amalgam aus unterschiedlichsten stilistischen Reizstoffen macht The Gathering für mich zu einer der interessantesten Bands der letzten Jahrzehnte. Es wundert mich eigentlich, dass wir hier noch kein Album by Album Ranking der Gruppe haben. Bei mir stehen so einige Alben der Gruppe im Regal, jedoch nur eine mit der neuen Sängerin Silje Wergeland, und die gefällt mir ehrlich gesagt nicht mehr sonderlich gut. Zeit für ein Resümée.

Lieblingsalben: Mandylion (1995), How To Measure A Planet ? (1998), Sleepy Buildings (2004)

Lieblingssongs: Sand And Mercury (1995), Shrink (1997), Frail (1998), Red Is A Slow Colour (1998), Travel (2004)

Im Regal stehen:

Mandylion (1995)
Nighttime Birds (1997)
How To Measure A Planet ? (1998)
If Then Else (2000)
Souvenirs (2003)
Sleepy Buildings (2004)
Accessories - Rarities And B-Sides (2005)
Disclosure (2012)

[Sirius]

Mit dem Debüt "Always" konnte ich rein gar nichts anfangen, obwohl ich zu der Zeit Metal fast aller Stilrichtungen gehört habe, ging das Gros vom Death-Metal überhaupt nicht, ich kann mir grunzenden (growlenden) Sänger nur ganz wenig anhören, auch wenn etliche Bands musikalisch recht gut sind. Das zweite Album mit neuem Sänger war deutlich interessanter, hier ist Doom und Gothic angesagt. Dann kam bei Mandylion Anneke van Giersbergen ans Mikro, und Musik wurde deutlich progressiver, auch Nighttime Birds ist ein klasse Album, bei mir das meistgehörte Album der Band, How To Measure A Planet? Ist zwar als Album das bessere, aber es erfordert mehr Aufmerksamkeit und das auf über 100 Minuten, vor allem der Titelsong mit fast einer halben Stunde ist sehr anspruchsvoll. Die beiden nächsten Alben sind recht gut, aber die Klasse der drei davor erreichen sie nicht mehr, dafür ist das letzte Album mit van Giersbergen nochmals etwas stärker ausgefallen.


Almost A Dance
Mandylion (1995)
Nighttime Birds (1997)
How To Measure A Planet ? (1998)
If Then Else (2000)
Souvenirs (2003)
Home

Insgesamt waren The Gathering von ihrem Stil, den drei Top-Alben, und mit einer Frau am Mikro sehr interessant, aber Theatre Of Tragedy ist für mich insgesamt die bessere Wahl.

[Kröter]

Für THE GATHERING hab ich zu Zeiten von Anneke einige Kilometer runtergerissen, um die Band live zu sehen ... 7x zwischen 1999 und 2001 ...

24.01.1999 Bochum, Zeche (Vorband: Cryhavoc)
22.05.1999 Dynamo Open Air, Mierlo / NL
07.08.1999 Wacken Open Air
15.02.2000 Köln, Live Music Hall (Vorband: Flowing Tears)
21.11.2000 Bochum, Zeche (Vorband: Green Lizard)
26.11.2000 Krefeld, Kulturfabrik (Vorband: Green Lizard)
05.03.2001 Köln, Live Music Hall (Vorband: Flowing Tears)

Mit den vier Alben zwischen 1995 und 2000 legten die Holländer die Messlatte extrem hoch ... und konnten diese nach meinem Geschmack selbst mit Anneke danach nicht mehr erreichen. Die beiden letzten Scheiben mit Anneke (2003 "Souvenirs" / 2006 "Home") haben nie den Weg in meine Sammlung geschafft.

Always (1992)
Mandylion (1995)
Nighttime Birds (1997)
How To Measure A Planet? (1998)
If_Then_Else (1999)
Superheat (Live / 1999)


(Live @KuFa, Krefeld / 26.11.2000)

[Louder Than Hell]

Always (1992)
Mandylion (1995)
Nighttime Birds (1997)
How To Measure A Planet? (1998)
Superheat (Live / 1999)