Harumi - s/t (1968)
Harumis selbstbetiteltes Debüt ist eine der schönsten Eintagsfliegen der 60er, sofern man auf blumigen Psychedelicpop steht.
Die sehr rare Verve-Platte ist sehr volumös produziert und fordert die Boxen über das komplette Klangspektrum.
Hinter der Musik steckt ein Mysterium – fast nichts ist über die Entstehung bekannt, wer Harumi überhaupt war, wer sonst auf dem Album spielte und wohin der Künstler verschwand.
Die Plattenhülle ist der Inbegriff eines OP-Art Covers, mit seiner lebendigen und bunten psychedelischen Kunst, bittet es nur darum gehört zu werden.
Kommerziell war die Scheibe ein Flop, weil es die LP nur in begrenzter Stückzahl verfügbar war, obwohl es auf dem erfolgreichen Verve-Label veröffentlicht wurde.
Doppel-LPs waren 1968 noch recht wenig verbreitet bei Rockproduktionen, umso ungewöhnlicher ist die zweite LP die überwiegend experimentelle, gesprochene Wortstücke enthält... Perfekt für eine Rarität, die absolut erstaunliche Musik hervorbrachte.
Bekannt ist, dass Harumi ein japanischer Musiker war, der 1967 nach New York kam und diese Doppel-LP für Verve mit dem bekannten Produzenten Tom Wilson aufnahm, der mit Velvet Underground, Bob Dylan, Zappa und Sun Ra zusammengearbeitet hat.
Das Cover ist ein guter Indikator dafür, wie die erste LP klingt.
Perfekter weicher Psych-Pop mit einigen Experimenten, den man mit den Beatles, den Pretty Things oder anderen Soft-Psych-Scheiben der späten 60er Jahre vergleichen kann.
Die 2. LP ist musikalisch anders ausgerichtet und enthält 20 Minuten seltsames, meditatives gesprochenes Wort auf "Twice Told Tales of the Pomegranate Forest".
Sprecher war Harumi selbst, wurde aber von anderen Musikern unterstützt die östlichen Instrumente wie Kotos, Flöten und Handtrommeln integrierten.
Musikalisch gab es dazu nichts Vergleichbares, absolut innovativ und eigenständig.
Sehr empfehlenswert für diejenigen, die psychedelische Eintagsfliegen-Alben der 60er & 70er Jahre lieben.
