Das Floss der Medusa von Franzobel
Zur Handung:
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
Habe mit dem Roman, nach einer wahren Begebenheit, begonnen zu lesen und bin bislang begeistert. Franzobel schreibt wunderbar und spricht den Leser während der Story immer mal wieder direkt an. So kann es gerne weitergehen.
Ich lese gerade...
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Re: Ich lese gerade...
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Re: Ich lese gerade...
Richard Powers erzählt in seinem Roman, von Menschen die sich nicht kannten und trotzdem miteinander verbunden sind, ihr gemeinsamer Nenner sind Bäume.
Klingt seltsam und ich habe es auch gerade erst angefangen. Bin aber der Meinung, dass es ein sehr schönes Buch ist.
Richard Powers - Die Wurzeln des Lebens
Klingt seltsam und ich habe es auch gerade erst angefangen. Bin aber der Meinung, dass es ein sehr schönes Buch ist.
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Re: Ich lese gerade...
Natürlich ist das nicht einfach, aber die Hälfte habe ich schon geschafft. Ist vergleichbar mit "Bitches Brew" von Miles Davis: einfach eintauchen in diesen Strom und sich mitreißen lassen.
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Re: Ich lese gerade...
Ich habe es gelesen und empfand es auch als ein sehr schwer zu lesender Stoff. Was es auch nicht erleichtert hat, waren die Satzgefüge, die teilweise seitenlang anhielten. Neben Robert Musil und auch Marcel Proust war es vom Lesestoff her eine der größten Herausfordungen.King Bronkowitz hat geschrieben: ↑Fr 9. Aug 2024, 01:34
Natürlich ist das nicht einfach, aber die Hälfte habe ich schon geschafft. Ist vergleichbar mit "Bitches Brew" von Miles Davis: einfach eintauchen in diesen Strom und sich mitreißen lassen.
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Re: Ich lese gerade...
An Musil bin ich komplett gescheitert. Der "Mann ohne Eigenschaften" war mir nach 120 Seiten zu öde, den "Törleß" fand ich auch unerträglich. Ich MUSS mit über 50 nicht mehr alles zwanghaft fertiglesen, was mich nicht packt, wird umgehend beendet.
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Re: Ich lese gerade...
Muriel Barbery - Die Eleganz des Igels
Der Roman spielt in einem Haus, wo sich die Bewohner selbst als Elite bezeichnen würden, dem Anspruch werden sie aber in keiner Weise gerecht. Die wirklich kultivierte Person im Haus ist die Concierge. Um die Bewohner nicht bloß zu stellen, gibt sie sich eher einfach gestrickt.
Die einzelnen Charaktere sind wunderbar beschrieben und so eine klare Leseempfehlung.
Der Roman spielt in einem Haus, wo sich die Bewohner selbst als Elite bezeichnen würden, dem Anspruch werden sie aber in keiner Weise gerecht. Die wirklich kultivierte Person im Haus ist die Concierge. Um die Bewohner nicht bloß zu stellen, gibt sie sich eher einfach gestrickt.
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Re: Ich lese gerade...
Immer dann, wenn es so langsam auf Weihnachten zugeht, bricht bei mir wieder die Lemmy-Zeit an. Logo - Lemmy ist am Heiligabend geboren, ist vier Tage nach Heiligabend gestorben ... und rund um diese Termine finden dann in meinem Weihnachtsurlaubsort London auch immer die entsprechenden Veranstaltungen statt. Dementsprechend stöbere ich nach langer Zeit auch mal wieder in "Motörmonth", einem Buch, in dem Mitglieder des Deaf Forever Forum vor einigen Jahren sämtliche Motörhead-Alben besprochen haben und in dem auch ich mit drei Beiträgen vertreten bin.
"Ace of Spades" und "Everything Louder Than Everyone Else" waren Herzensangelegenheiten, weil sie wichtige Stationen in meinem Leben als Motörhead-Fan gewesen sind. Den Abschluss bildet dann "Kiss of Death" (irgendwie fand sich kein Freiwilliger für das Album, deswegen hab ich es noch übernommen). Ein Buch von Fans für Fans quasi, das zwar niemals einen Lyrik-Preis gewinnen wird, dafür aber von Herzen kommt.
"Ace of Spades" und "Everything Louder Than Everyone Else" waren Herzensangelegenheiten, weil sie wichtige Stationen in meinem Leben als Motörhead-Fan gewesen sind. Den Abschluss bildet dann "Kiss of Death" (irgendwie fand sich kein Freiwilliger für das Album, deswegen hab ich es noch übernommen). Ein Buch von Fans für Fans quasi, das zwar niemals einen Lyrik-Preis gewinnen wird, dafür aber von Herzen kommt.