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Joe Bonamassa – Tales of Time
Das letzte Studioalbum veröffentlichte Bonamassa 2021 (Time Clocks). Danach beschränkte er seinen kreativen Output auf Live-Aufnahmen. Das aktuelle Vinyl besteht aus drei LPs mit insgesamt 15 Tracks. Dies ist in soweit von Bedeutung, da die CD-Version nur zehn Songs beinhaltet, allerdings auch eine DVD, respektive Blu-ray als Dreingabe hat, die dann ebenfalls diese 15 Tracks umfasst.
Meine LP-Sammlung beinhaltet mit diesem Werk nun 16 Bonamassa-Alben. Dies ist nur ein geringer Teil dessen, was der Perfektionist an der Blues-Gitarre auf den Markt gebracht hat.
Mit „Notches“ und „The Heart That Never Waits“ spielt sich Bonamassa und Band mit zwei jeweils fast zehn Minuten Stücken ein, wobei gerade „The Heart That Never Waits“ eine perfekt gespielte Live-Version ist.
Bereits zwei Mal erwähnte ich, dass das Ganze höchst perfekt ist, doch gerade dies ist ein wenig mein Problem, es passt alles und irgendwie habe ich das Gefühl, hier fehlt ein wenig Herzblut. Die zweite Seite der ersten LP beginnt mit „Curtain Call“, gigantisch, orchestral, fantastisch und dennoch fehlt für mich der absolut letzte Kick. Dieser Funke will auch bei der folgenden Ballade nicht so recht überspringen. Möglicherweise ist dies auch nur eine ganz persönliche Sache, denn musikalisch stimmt hier alles, na sagen wir fast alles. Zunächst wird Bonamassa bestens unterstützt. Heraus stellen möchte ich explizit Reese Wynan am Keyboard. Dann sind da aber auch Mahalia Barnes und Jade MacRae, die für den Chorgesang sorgen, der für mich allerdings hier und da ein Teil zu heftig ist.
Begeisterung lösen bei mir ältere Songs aus. Für „The Ballad of John Henry“ nimmt sich Bonamassa und Band als abschließenden Track zehn Minuten Zeit und auch „Dust Bowl“ tut dieser Live-Präsentation richtig gut.
Wie gesagt, irgendwie passt alles und es ist auch keine Frage, dass der Ausnahmegitarrist sich, obwohl bereits auf einem hohen Level angelangt, immer noch einmal steigert.
So kann ich abschließend nur festhalten, dass irgendwie alles passt, nur bei mir persönlich der Funke (wieder einmal) nur ganz verhalten überspringen will. Woran dies liegt, vermag ich nicht zu sagen, dies war bei mir allerdings auch schon bei zwei Live-Auftritten, die ich miterlebt habe, so. Was mit aber wirklich gut gefällt, sind die Länge der Songs, Bonamassa nimmt sich Zeit und so hat der/die Zuhörer:in Zeit in die Songs rein zu finden. Diese Zeit werde ich mir auch geben und das gesamte Werk noch einige Male hören und vielleicht springt der Funke dann noch noch über, wer weiß.
Noch schnell etwas zur LP. Das dreifach Klapp-Cover gefällt mir ausgesprochen gut, es beinhaltet viele schöne Fotodokumente und die erforderlichen Infos. Zudem gibt es einen Download Code, für all die, die die Mucke auch auf ihrem PC haben möchten. Die LPs selbst stecken in gefütterten Innenhüllen. Das Vinyl wurden auf einem hohem Niveau produziert und klingt, nach einem ersten Waschgang absolut überzeugend.