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Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 21. Feb 2024, 00:38
von BRAIN
Auch heute gibt es immer noch eine Flut von Konzeptalben, die veröffentlicht werden.
Die Nachfrage für Musikalben, die eine inhaltlich/musikalisch geschlossene Einheit bilden ist ungebrochen.

Eloy - The Vision, the Sword and the Pyre > RPWL - Beyond Man And Time > Flaming Row - Elinoire > King Gizzard and the Lizard Wizard – K.G > Jethro Tull’s Ian Anderson - Thick As A Brick 2

Vielleicht eine Gegenreaktion zum häppchenweise Streamen, Downloaden und unvermeidlicher Musik-Dauerberieselung?

Auch wenn es schon vor 1967 LP's mit Musikstücken die durch einen inhaltlich oder formalen roten Faden verbunden sind gab, waren es wieder mal die Beatles die mit Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band die Begriffsmarke "Concept Album" in die Rockmusik einführten.
Fortan wurden Musikalben inhaltlich komplett durchgestaltet und unterschiedliche Konzeptformen entwickelt.
Songzyklus > Rock-Suite > Rock Oper ....

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Welche Konzeptalben haltet ihr für gut/schlecht?
Welche sind essentiell?
Wie können Konzeptalben abgegrenzt werden?
.....

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 21. Feb 2024, 11:43
von nixe
Das eindeutigste MarkenZeichen für ein KonzeptAlbum ist wohl, wenn die Songs ineinander gehen.
Bestes Beispiel dürfte Pink Floyd sein:
The dark Side of the Moon
Wenn man hier die richtige CD hat, wird man merken, das auch side one & two verbunden sind. Zwar leise, sehr leise sogar.
Wish you were here
Beide Seiten sind zwar eindeutig getrennt, aber das Konzept ist ja bekannt.
The Wall
OK, hier gibt es schon die eine oder andere Pause.
The final Cut
Auch hier geht Plattenseitig alles ineinander.

Genesis - The Lamb ließ down in Broadway
Dasselbe wie bei The Wall.

Eloy - Dawn
Hier wurde auf Seite eins eine Pause nach 12min. gemacht. Vielleicht ein SzeneWechsel?

Marillion - Brave
wäre auch so eins, wo zumindest fast alles ineinander geht.
Bei Marbles bin ich mir nicht sicher. Vielleicht doch nur ein SongZyklus?

Sämtliche Höstsonaten sind Konzept Alben.


Dream Theater - Scenes from a Memory

Steve Hackett - The Circus & the Nightwhale

Ausnahmen bestätigen die Regel!
Es gibt natürlich auch genügend Alben, wo jeder Song für sich steht:
Grobschnitt - Rockpommel's
Eloy - Oceans


Aber auch in anderen Genres gibt's genügend, aber das überlasse ich Euch!

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 21. Feb 2024, 17:25
von Lavender
Unter einem Konzeptalbum verstehe ich ein Musikalbum, das sich komplett mit einer Geschichte bzw. einem Thema befasst. Meine Lieblingsalben aus diesem Genre sind Thick As A Brick und Journey To The Centre Of The Earth. Letzteres hat die Reise zum Mittelpunkt der Erde wunderbar umgesetzt. Aber auch Tommy und Qudrophenia haben mich immer wieder gepackt. Tommy erhielt allerdings zudem noch den Status einer Rockoper, wo man sich ja ganz nah zum Musical wie Hair und Jesus Christ Superstar bewegt.
Konzeptalben gibt es inzw reichlich. Ein sehr gutes aus dem Prog - Metal - Bereich ist sicherlich auch Mindcrime von Queensrÿche aus dem Jahr 1988. Eines der ersten Konzeptalben soll In The Wee Small Hours von Frank Sinatra aus dem Jahre 1955 gewesen. Dieses melancholische Jazzwerk höre ich auch gerne, allerdings eher in der Herbstzeit.
In meiner Sammlung befinden sich noch viele Konzeptalben, die ich fast durchweg sehr gerne höre.

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 21. Feb 2024, 19:09
von Beatnik
Natürlich sind mir Konzeptalben auch ein Begriff, ich hatte mich aber nie speziell eingehend damit befasst. Eine Grundthematik, die sich über ein gesamtes Album erstreckt oder eine in sich geschlossene Geschichte erzählt, ist natürlich ein tolles Konzept für eine Musikveröffentlichung. Und es gibt durchaus hervorragende Konzeptalben. Ich denke da nur schon an die Pioniertat, resp. die Erfindung des Konzeptalbums an sich. Diese Erfindung geht ja weit zurück in die Zeit, als es noch gar keine Rockmusik im herkömmlichen Sinne gab. Eine der ältesten Platten, die ich kenne, welche einem thematisch in sich geschlossenen Konzept folgt, ist die gesungene und erzählte Beschreibung einer Reise im Zug quer durch die USA, veröffentlicht im Jahre 1960: "Ride This Train" von Johnny Cash. Er erzählt in den Liedern des Albums vom Leben und den Mühen einiger typischer amerikanischer Menschen jener Aera: von Sklaven, Indianern, Arbeitern und Gefangenen. Ausserdem thematisiert er die damals noch in vielen Bundesstaaten weit verbreitete bittere Armut der Landbevölkerung.

Aus rockmusikalischer Sicht darf Frank Zappa die Trophäe einheimsen, das erste Konzeptalbum veröffentlicht zu haben: "Freak Out" würde ich auch als den Startschuss des Konzeptalbums, wie wir es heute definieren, bezeichnen. Und ausgerechnet dieses Album ist eines der vielen, die ich auch heute noch sehr sehr gerne höre.

Meine persönliche Konzeptalben-Liste - Platten, die mir besonders gut gefallen:

Various Artists - White Mansions: A Tale From The American Civil War
Johnny Cash - Ride This Train
The Beatles - Sgt. Pepper
Paul Kantner - Blows Against The Empire
Paul Kantner - The Planet Earth Rock And Roll Orchestra
The Mothers Of Invention - Freak Out!
The Who - Quadrophenia
The Kinks - Arthur
Pretty Things - S.F. Sorrow
Elton John - Captain Fantastic And The Brown Dirt Cowboy
The Alan Parsons Project - Tales Of Mystery And Imagination
Harmonium - Les Cinq Saisons
Dream Theater - Six Degrees Of Inner Turbulence
Porcupine Tree - Voyage 34
Spock's Beard - Snow
sowie alles von Ayreon und Coheed And Cambria

und wohl noch zig weitere, die mir im Moment grad nicht in den Sinn kommen :roll:

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 21. Feb 2024, 23:32
von BRAIN
Es gibt ja dann auch noch die "Rockoper" darunter verstehe ich eine Sonderform des Konzeptalbums, die sich thematisch um eine Person und deren
Auseinandersetzung mit Problemen des Lebens befasst.
Dazu gehören auch szenische Darstellungen in Film oder Bühnenshow.

Als besonders gelungen halte ich da:

1. Pink Floyd - The Wall
2. Genesis - The Lamb lies down on Broadway
3. The Who - Quadrophenia
4. The Who - Tommy
5. The Kinks - Arthur

Als erste Rockoper gilt:
Nirvana - The Story of Simon Simopath

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Die Story ist recht banal und musikalisch gibt es einige Seichtigkeiten, aber wer 60s Psychpop mag, wird Gefallen daran finden.

Frank Zappa + The Mothers brachten den Begriff "Oratorium" auf (#1 in a Series of Underground Oratorios) was aber häufig nicht beachtet wird.

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Ohne dass man den Konzeptcharakter als solchen erkannt hat, sind viele Sinatra-Alben der Capitol-Ära Konzeptalben, da alle Songs einen einheitlichen thematischen Bezugspunkt haben.

Come Fly With Me
Sings for Only the Lonely
Songs for Swingin' Lovers
Come Dance With Me

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Die Beach Boys ebenso:

Little Deuce Coupe
All Summer Long
Summer Days (and Summer Nights!!)

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Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Fr 23. Feb 2024, 23:24
von BRAIN
Donald Fagen:

drei wunderbare Konzeptalben, die gemeinsam ein Trilogie bilden.

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The Nightfly (1983)
hier porträtiert sich Fagen in seiner Jugendzeit selbst, indem sich alle Songs um den Zeitgeist der 50er/60er drehen.

Kamakiriad (1993)
eine Story um eine futuristische Autoreise.

Morph the Cat (2006)
diese Scheibe handelt von Fagens politischer Einstellung.

Alle 3 Alben zusammen zeigen die Weltsicht Fagens, jeweils in den 80ern; 90ern und 00ern.

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 23:55
von BRAIN
es gibt wohl über 1000 Konzeptalben, die müssen wir nicht alle auf ein mal durchgehen. :mrgreen:

Rockpommels Land ist eine sehr schöne Scheibe aber mein Favorit aus deutschen Landen ist "Made in Germany" von Amon Düül II.

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Mit Humor und Wortwitz streifen sie durch die deutsche Geschichte persiflieren, wechseln ausgiebig Stil, Klangfarben und Stimmungen.
Nicht zu vergessen der krautige Akzent.
Einige Songs haben wirklich Popappeal, verstehe wer will, das hätte durchaus 1975 einschlagen können.
Für den amerikanischen Markt wurde eine Einzel-Lp kompiliert.
Die brisanten Teile wurden rausgeschnitten und nur die eingängigen Songs drauf gepackt.
Das war natürlich Kommerz und wurde kritisiert.

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Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Do 29. Feb 2024, 13:13
von Lavender
BRAIN hat geschrieben: Mi 28. Feb 2024, 23:55 es gibt wohl über 1000 Konzeptalben, die müssen wir nicht alle auf ein mal durchgehen. :mrgreen:

Rockpommels Land ist eine sehr schöne Scheibe aber mein Favorit aus deutschen Landen ist "Made in Germany" von Amon Düül II.

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Mit Humor und Wortwitz streifen sie durch die deutsche Geschichte persiflieren, wechseln ausgiebig Stil, Klangfarben und Stimmungen.
Nicht zu vergessen der krautige Akzent.
Einige Songs haben wirklich Popappeal, verstehe wer will, das hätte durchaus 1975 einschlagen können.
Für den amerikanischen Markt wurde eine Einzel-Lp kompiliert.
Die brisanten Teile wurden rausgeschnitten und nur die eingängigen Songs drauf gepackt.
Das war natürlich Kommerz und wurde kritisiert.

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:clap: Ein prima Album, das hier in der Vinyl und CD Fassung befindet.

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Fr 6. Sep 2024, 14:05
von Sirius

Es gibt etliche Konzeptalben, die ich gerne höre, etliche wurden hier schon genannt, zB RPWL ÷ Beyond Man And Time, Dream Theater ÷ Metropolis Pt.2, oder Queensryche ÷ Operation -Mindcrime usw.
Sehr stark ist Zappa ÷ Joe's Garage Act I, II & III, bei der es um eine faschistische Gesellschaft der Zukunft geht, in der Musik in allen Bereichen illegal ist.
Dann IQ ÷ Subterranea, es geht dabei um einen Mann, der sein Leben lang ein Gefangener ist, und noch einmal weiß, wieso. Dieses Album hat mich schon immer völlig fasziniert, die Musik ist einfach traumhaft gut.
Von Savatage, die ursprünglich eine Power-Metal Band war, die sich dann dem Prog-Metal zuwandte, gibt es gleich 3 Konzeptalben: Dead Winter Dead, es geht um den den Krieg im ehemaligen Jugoslawien, Streets - A Rock Opera, ein Drogendealer in New York wird zum Rochstar, wird selbst drogensüchtig, und dann schließlich komplett abstürzt. The Wake Of Magellan, eine äußerst komplexe Story, die mit wenigen Worten nicht zu beschreiben ist, die ich auch gar nicht völlig nachvollziehen konnte. Diese Alben sind natürlich nicht für jeden geeignet, die Mischung und Powerstücken, Balladen und Symphonischem Rock ist nicht jedermanns Sache.

Das Highlight:
Ein Konzeptalbum, das man gar nicht so leicht als ein Solches erkennt, ist Octavarium von Dream Theater. Es geht um die Oktave, das Klavier hat acht weiße und fünf schwarze Tasten pro Oktave,
acht Songs, jeder in einer anderen Tonart, die fünf steht für die fünf Musiker, der Titelsong ist in fünf Teile strukturiert, zugleich ist Octavarium das achte Album der Band. Sehr abstrakt, aber viel intelligenter, und zugleich raffinierter geht es kaum noch.
So, für heute ist es genug, ich komme bestimmt noch mal auf das Thema zurück.

Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Fr 6. Sep 2024, 14:58
von Kröter
Ich übernehme dann auch bei diesem Thema wieder die Hartwurst-Abteilung, denn auch bei den härteren Spielarten gibt es natürlich Konzeptalben.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

SODOM - M16 (2001)
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Thema: Vietnamkrieg

CRADLE OF FILTH - Cruelty and the Beast (1998)
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Thema: Elisabeth Bathory

JUDAS PRIEST - Nostradamus (2008)
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HAIL OF BULLETS - ... Of Frost And War (2008)
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Thema: 2. Weltkrieg Ostfront

Theoretisch könnte natürlich auch jedes Album von CHURCH OF MISERY als Konzeptalbum durchgehen, da sie ja ausnahmslos Massenmörder zum Thema haben.
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Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 30. Okt 2024, 18:14
von Lavender
Rick Wakeman - The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table (1975)

Das Konzeptalbum bewegt sich thematisch um die Artus Sage. Das Album zählt stilistisch zum Progrock. Allerdings wird es sehr umstritten bewertet. Vielen der Kritiker ist das Werk zu pompös und zu kitschig. Genau das macht aber dieses Album für mich aus. Beteiligt an diesem Werk sind neben Rick Wakeman das English Rock Ensemble, New World Orchestra und der English Chamber Choir. Musikalisch gibt es sicherlich einige Parallelen zu "Journey To The Centre Of The Earth". "King Arthur" erscheint letztendlich etwas abwechslungsreicher.




Re: Das Konzeptalbum

Verfasst: Mi 30. Okt 2024, 18:45
von nixe
Kröter hat geschrieben: Fr 6. Sep 2024, 14:58 Ich übernehme dann auch bei diesem Thema wieder die Hartwurst-Abteilung, denn auch bei den härteren Spielarten gibt es natürlich Konzeptalben.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

JUDAS PRIEST - Nostradamus (2008)
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