Tag 3 ... oder "Der Tag, an dem der große Regen kam" ...
Es fing alles noch ganz harmlos an - bei denen ersten drei Bands war es bis auf ein paar Tröpfchen regenfrei. Doch je näher der Abend rückte, umso düsterer wurde es. Doch der Reihe nach ...
Den dritten und letzten Festival-Tag eröffneten die Holländer SPLINTER, die - nennen wir es mal so - tanzbaren Heavy Metal boten. Stilistisch bewegen sich die Jungs laut einem Plattenreview zwischen Blondie und Iggy, Viagra Boys und The Who, Hanoi Rocks und Killing Joke. Jau ... kann man mögen, muss man aber nicht unbedingt.
Etwas griffiger wurde es danach mit GRAVY JONES aus Norwegen, die einen psychedelischen Hardrock/Prog-Mix im Stile der 60er und 70er Jahre auffuhren. Musikalisch packte mich das aber genauso wenig wie die holländische Tanzmaus zuvor.
Aber zum Glück enterten anschließend die US-Boys DEATHCHANT die Bühne. Stoner/Psychedelic/Hard-Rock der etwas härteren Gangart und zwischendrin Gitarrenläufen, die sehr an "Dead Lord" erinnerten. Die zwei bis unter die Halskrause tätowierten Gitarristen/Sänger ließen zwar eher an eine Motorradgang denken, aber das war dann schon ganz feiner Stoff, den sie auf die Bühnenbretter zauberten.
Danach folgten zwei Bands, die wir uns schenkten: MOUTH und BLACK RIVER DELTA, wobei erstere so ziemlich das Schlimmste waren, was ich je auf dem
Freak Valley gehört habe. Zum Glück war ich weit genug entfernt, um das nur am Rande mitzuerleben.
GODSLEEP hatten damals, 2012, auf dem ersten
Freak Valley gleich an zwei Abenden gespielt und waren logischerweise eine der Bands, die am sehnlichsten erwartet wurden. Mittlerweile mit einer Frontfrau ausgestattet, bügelten die Griechen dann alles nieder und trotzen auch den ersten dickeren Regentropfen. Ihre Mischung aus Noiserock, Grunge, Psych und was weiß ich noch alles dürfte nicht jedermanns Sache sein, aber kalt gelassen hat diese energiegeladene Vorstellung wohl kaum jemanden.
SPECK waren dann in diesem Jahr einer der wenigen Vertreter der Mucke, für die das Freak Valley eigentlich steht: Psychedelischer, spaciger Krautrock - in diesem Fall ausschließlich instrumental. Irgendwie werden diese Bands immer weniger auf meinem liebsten Festival - eine Entwicklung, die ich nicht unbedingt toll finde. Mit SPECK kam dann der große Regen ... und das gleich kübelweise. Da halfen auch keine Regenjacken oder Ponchos mehr, innerhalb weniger Minuten war man durchnässt bis auf die Knochen. Den meisten Zuschauern machte das aber wenig aus, es wurde auch beim halben Weltuntergang weitergekrautet was das Zeug hielt. Ein passender Abschluss des Festivals, danach war für uns Schluss. Schließlich hatten wir noch 6 Stunden Autobahn (mit Teilsperrungen wegen Überflutungen) vor uns und mussten erstmal in trockene Sachen schlüpfen. AMY AND THE SNIFFERS und KADAVER mussten so ohne uns auskommen. Aber wie man an den Parkplätzen sah, waren schon vorher sehr viele Zuschauer wegen dem Wetter geflüchtet.
SPLINTER
GRAVY JONES
DEATHCHANT
GODSLEEP
SPECK