[REVIEW] Yussef Dayes - Black Classical Music (2023)
Verfasst: So 24. Dez 2023, 11:53
Mit einem 19-Track Doppelalbum gibt der gefeierte britische Schlagzeuger Yussef Dayes endlich sein Debüt unter seinem eigenen Namen.
Es ist ein vielschichtiges Album, dass einmal mehr auf wunderbare Weise die Quelle des Aufstiegs des UK-Jazz in den letzten Jahren offenlegt.
Dayes gehört zu den Musikern, die der Welle junger, sehr talentierter britischer Musiker Gestalt und viel Aufmerksamkeit verliehen haben.
Es war die Brownswood-Kompilation "We Out Here", das Album des Saxophonisten Shabaka Hutchings, der mit seinen Bands Sons of Kemet, Shabaka and the Ancestors und The Comet Is Coming der große Förderer dieser Jazzwelle ist.
Aber natürlich auch das meisterhafte Album Black Focus (2016) von Yussef Kamaal, der Band um Dayes und Keyboarder Kamaal Williams.
Mit dem gemeinsam mit dem Singer-Songwriter/Gitarristen Tom Misch veröffentlichten "What Kinda Music" (2020) schoss Yussef Dayes ebenfalls mit Volldampf voraus.
In der Zwischenzeit veröffentlichte er mit Freunden wie Alfa Mist, Rocco Paladino und Mansur Brown das auf Abbey Road aufgenommene "Love Is the Message" (2018), dass ein großer Hit wurde.
In den letzten zwei Jahren bekam seine Band endlich die ganze Aufmerksamkeit.
Auf Einladung des renommierten Kollektivs -Soulection- spielte die Band im vergangenen Jahr eine sehr geschmackvolle Session im Joshua Tree Park in Kalifornien, die in Bild und Ton als Live at Joshua Tree festgehalten wurde.
Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um den Vorläufer von "Black Classical Music" handelt, auf dem praktisch dieselbe Band mitspielt wie auf dieser Session.
Also mit Rocco Paladino am Bass, Alexander Bourt am Schlagzeug, Malik Venna am Saxophon und mit Charlie Stacey an den Keyboards (der eigentlich Stammgast in Dayes' Band ist). "Black Classical Music" ist ein reiches musikalisches Jazzerlebnis.
Dayes' Kreativität kennt keine Grenzen, und auch die Musiker um ihn herum haben jenen musikalischen Eifer, der die britische Jazzszene so unverwechselbar macht.
Mit dem fabelhaften Titeltrack als glanzvollem Album-Opener stoßen sie tief in den Soul-Jazz vor, mit faszinierenden Rhythmen und sehr reichem und abenteuerlichem Spiel was sich als Auftakt zu 19 glühenden Jazz-Tracks entpuppt.
"Black Classical Music", eine Ode an seine Familie und seinen musikalischen Hintergrund, ist in erster Linie eine Platte, auf der er versucht hat, alles, was er in seinem Leben musikalisch geerbt hat, mit Musik zu füllen.
Für den Mann, der bereits mit vier Jahren sein erstes Schlagzeug bekam, als Teenager mit seinen Brüdern in verschiedenen Bands auf der Bühne stand und erst 23 Jahre alt war, als "Black Focus" herauskam, ist das schon eine Schatztruhe an musikalischem Gepäck.
Obwohl Dayes Name auf dem Cover der Platte steht, ist es tatsächlich die gesamte Band, die diese Platte gemacht hat.
Immer wieder trägt jeder zur Komposition bei, auch in technischer Hinsicht.
Es bleibt eine große Freude, das Rhythmus-Tandem Dayes und Paladino immer wieder zu hören.
Sie sind in allem das fantastische, immer wieder überraschend spielende, Fundament, über dem sich die Kompositionen entwickeln.
Vollblutmusiker wie sie sind, überraschen sie mit aufregendem, immer abenteuerlichem, extravagantem Spiel und beherrschen den Groove wie sonst niemand.
-Black Classical Music- ist musikalisch so reichhaltig, wie der Albumtitel vermuten lässt.
Die Musik hüpft genüsslich von groovigem Jazz zu Soul und Spiritual Jazz, um dann wieder in eine von Dub und Hip-Hop durchtränkte Atmosphäre einzutauchen.
-Black Classical Music- ist auch ein Album, auf dem die Geschichte der Musik, insbesondere des Jazz, und die Multikulturalität Londons deutlich werden.
Afrikanische und lateinamerikanische Einflüsse schimmern ebenso durch.
Mit Shabaka Hutchings (er darf natürlich nicht fehlen), den Brüdern Nathaniel und Theon Cross, Tom Misch, Miles James, Sheile Maurice Grey, Chineke! Orchestra (das emotionale Zwischenspiel Magnolia Symphony), Chronixx, Masego und Jamilah Barry als musikalische Gäste und gespickt mit Gesangseinlagen seiner Tochter (der verrückten The Light), seiner Mutter und seines Vaters, ist Black Classical Music zu einem wunderbaren (musikalischen) Familienmoment geworden.
-Black Classical Music- ist ein Album, bei dem die Freude am Musizieren durchscheint und der Eifer, das Beste aus der Musik herauszuholen, groß ist.
Das macht dieses Album zu einem zeitgenössischen Jazz-Meisterwerk.
A1 Black Classical Music Featuring – Charlie Stacey, Venna 5:19
A2 Afro Cubanism 2:45
A3 Raisins Under The Sun Featuring – Shabaka Hutchings 4:31
A4 Rust Featuring – Tom Misch 3:58
A5 Turquoise Galaxy 3:11
B1 The Light Featuring – Bahia Dayes 5:40
B2 Pon Di Plaza Featuring – Chronixx 3:49
B3 Magnolia Symphony 1:37
B4 Early Days 0:34
B5 Chasing The Drum 5:40
C1 Birds Of Paradise 4:46
C2 Gelato 4:46
C3 Marching Band Featuring – Masego 4:44
C4 Crystal Palace Park Featuring – Elijah Fox 2:32
C5 Presidential Featuring – Jahaan Sweet 2:42
D1 Jukebox 2:39
D2 Woman's Touch Featuring – Jamilah Barry 3:31
D3 Tioga Pass Featuring – Rocco Palladino 7:56
D4 Cowrie Charms Featuring – Barbara Hicks, Leon Thomas 3:51
Es ist ein vielschichtiges Album, dass einmal mehr auf wunderbare Weise die Quelle des Aufstiegs des UK-Jazz in den letzten Jahren offenlegt.
Dayes gehört zu den Musikern, die der Welle junger, sehr talentierter britischer Musiker Gestalt und viel Aufmerksamkeit verliehen haben.
Es war die Brownswood-Kompilation "We Out Here", das Album des Saxophonisten Shabaka Hutchings, der mit seinen Bands Sons of Kemet, Shabaka and the Ancestors und The Comet Is Coming der große Förderer dieser Jazzwelle ist.
Aber natürlich auch das meisterhafte Album Black Focus (2016) von Yussef Kamaal, der Band um Dayes und Keyboarder Kamaal Williams.
Mit dem gemeinsam mit dem Singer-Songwriter/Gitarristen Tom Misch veröffentlichten "What Kinda Music" (2020) schoss Yussef Dayes ebenfalls mit Volldampf voraus.
In der Zwischenzeit veröffentlichte er mit Freunden wie Alfa Mist, Rocco Paladino und Mansur Brown das auf Abbey Road aufgenommene "Love Is the Message" (2018), dass ein großer Hit wurde.
In den letzten zwei Jahren bekam seine Band endlich die ganze Aufmerksamkeit.
Auf Einladung des renommierten Kollektivs -Soulection- spielte die Band im vergangenen Jahr eine sehr geschmackvolle Session im Joshua Tree Park in Kalifornien, die in Bild und Ton als Live at Joshua Tree festgehalten wurde.
Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um den Vorläufer von "Black Classical Music" handelt, auf dem praktisch dieselbe Band mitspielt wie auf dieser Session.
Also mit Rocco Paladino am Bass, Alexander Bourt am Schlagzeug, Malik Venna am Saxophon und mit Charlie Stacey an den Keyboards (der eigentlich Stammgast in Dayes' Band ist). "Black Classical Music" ist ein reiches musikalisches Jazzerlebnis.
Dayes' Kreativität kennt keine Grenzen, und auch die Musiker um ihn herum haben jenen musikalischen Eifer, der die britische Jazzszene so unverwechselbar macht.
Mit dem fabelhaften Titeltrack als glanzvollem Album-Opener stoßen sie tief in den Soul-Jazz vor, mit faszinierenden Rhythmen und sehr reichem und abenteuerlichem Spiel was sich als Auftakt zu 19 glühenden Jazz-Tracks entpuppt.
"Black Classical Music", eine Ode an seine Familie und seinen musikalischen Hintergrund, ist in erster Linie eine Platte, auf der er versucht hat, alles, was er in seinem Leben musikalisch geerbt hat, mit Musik zu füllen.
Für den Mann, der bereits mit vier Jahren sein erstes Schlagzeug bekam, als Teenager mit seinen Brüdern in verschiedenen Bands auf der Bühne stand und erst 23 Jahre alt war, als "Black Focus" herauskam, ist das schon eine Schatztruhe an musikalischem Gepäck.
Obwohl Dayes Name auf dem Cover der Platte steht, ist es tatsächlich die gesamte Band, die diese Platte gemacht hat.
Immer wieder trägt jeder zur Komposition bei, auch in technischer Hinsicht.
Es bleibt eine große Freude, das Rhythmus-Tandem Dayes und Paladino immer wieder zu hören.
Sie sind in allem das fantastische, immer wieder überraschend spielende, Fundament, über dem sich die Kompositionen entwickeln.
Vollblutmusiker wie sie sind, überraschen sie mit aufregendem, immer abenteuerlichem, extravagantem Spiel und beherrschen den Groove wie sonst niemand.
-Black Classical Music- ist musikalisch so reichhaltig, wie der Albumtitel vermuten lässt.
Die Musik hüpft genüsslich von groovigem Jazz zu Soul und Spiritual Jazz, um dann wieder in eine von Dub und Hip-Hop durchtränkte Atmosphäre einzutauchen.
-Black Classical Music- ist auch ein Album, auf dem die Geschichte der Musik, insbesondere des Jazz, und die Multikulturalität Londons deutlich werden.
Afrikanische und lateinamerikanische Einflüsse schimmern ebenso durch.
Mit Shabaka Hutchings (er darf natürlich nicht fehlen), den Brüdern Nathaniel und Theon Cross, Tom Misch, Miles James, Sheile Maurice Grey, Chineke! Orchestra (das emotionale Zwischenspiel Magnolia Symphony), Chronixx, Masego und Jamilah Barry als musikalische Gäste und gespickt mit Gesangseinlagen seiner Tochter (der verrückten The Light), seiner Mutter und seines Vaters, ist Black Classical Music zu einem wunderbaren (musikalischen) Familienmoment geworden.
-Black Classical Music- ist ein Album, bei dem die Freude am Musizieren durchscheint und der Eifer, das Beste aus der Musik herauszuholen, groß ist.
Das macht dieses Album zu einem zeitgenössischen Jazz-Meisterwerk.
A1 Black Classical Music Featuring – Charlie Stacey, Venna 5:19
A2 Afro Cubanism 2:45
A3 Raisins Under The Sun Featuring – Shabaka Hutchings 4:31
A4 Rust Featuring – Tom Misch 3:58
A5 Turquoise Galaxy 3:11
B1 The Light Featuring – Bahia Dayes 5:40
B2 Pon Di Plaza Featuring – Chronixx 3:49
B3 Magnolia Symphony 1:37
B4 Early Days 0:34
B5 Chasing The Drum 5:40
C1 Birds Of Paradise 4:46
C2 Gelato 4:46
C3 Marching Band Featuring – Masego 4:44
C4 Crystal Palace Park Featuring – Elijah Fox 2:32
C5 Presidential Featuring – Jahaan Sweet 2:42
D1 Jukebox 2:39
D2 Woman's Touch Featuring – Jamilah Barry 3:31
D3 Tioga Pass Featuring – Rocco Palladino 7:56
D4 Cowrie Charms Featuring – Barbara Hicks, Leon Thomas 3:51