[PORTRAIT] Miles Davis
Verfasst: Sa 14. Okt 2023, 22:05
Miles Dewey Davis III.
* 26. Mai 1926 in Alton, Illinois; † 28. September 1991 in Santa Monica, Kalifornien
Davis wurde als Jazz-Trompeter, -Flügelhornist, Komponist und Bandleader zur einflussreichsten, innovativsten und bedeutendsten Figur der Musikwelt.
Sich in das Werk von Miles Davis einzuarbeiten heißt, sich durch ca. 50 Studioalben, noch mehr Livealben und einer unübersichtlichen Zahl von Kompilationen zu wühlen.
Nicht nur das, gibt es auch noch Soundtracks und zahlreiche Werke die er als Sideman bestritten hatte.
Es bietet sich daher an, sich die einzelnen Schaffensperioden, dieses unermüdlichen Musikers, anzuschauen und die Vielzahl an unterschiedlichen Werken etwas einzugrenzen.
Noch als Bandmitglied von Charlie Parker, spielte er die ersten BEBOP-Alben mit ein.
Als Gegenbewegung zum BEBOP leitete er -nun als Bandleader- Ende der 40er, verschiedene Neuerungen ein, die unter dem Begriff COOL JAZZ bekannt wurden.
Die Palette an gespielten Instrumenten (Waldhorn, Posaune, Tuba, Alt- Baritonsaxophon usw.) wurde dafür erweitert, Soli verhaltener, der Sound orchestraler, die Arrangements ausgefeilter, die Intonation seines Trompetenspiels wurde weniger frenetisch, mit langgezogenen Tönen.
Zeugnis davon, legte der erste Paukenschlag von Miles Davis -Birth of the Cool- ab.
Nachdem es Anfang der 50er, etwas ruhiger um ihn wurde, legte er in Quintettbesetzung eine Reihe großartiger HARD BOP-Alben vor - Relaxin´, Workin´, Cookin´, Steamin´ - womit er wiederum eine weitere Spielvariante maßgeblich mitprägte.
HARD BOP wird rhythmusbetonter gespielt, besticht durch besonders melodiöse Soli und ist deshalb, denke ich, für Einsteiger sehr empfehlenswert.
Bahnbrechend waren dann seine orchestralen Werke, unter Mitwirkung vom Gil Evans Orchestra, -Miles Ahead (1957), Porgy and Bess (1958) und Sketches of Spain (1960)-.
Daneben entstand noch der ungewöhnliche Soundtrack -Ascenseur pour l’échafaud (1958)- der komplett improvisiert wurde und ein weiteren Meilenstein im Schaffen von Davis darstellt.
Als eines der herausragenden Pflichtwerke der Jazzgeschichte gilt -Kind of Blue-, welches 1959 veröffentlicht wurde.
Hier war Davis wiederum Wegbereiter für eine neue Spielweise.
Indem Improvisationen nicht mehr harmoniegebunden waren, konnten sich Melodien großzügig entfalten.
Schon ein Jahr zuvor kündigte sich damit, auf -Milestones-, der MODAL JAZZ an.
In den 60ern wurde die Musik von Davis immer komplexer/abstrakter -ESP ; Miles Smiles-.
Stilistische Grenzen wurden aufgehoben, Rockrhythmen eingebaut, akustische durch elektrisch verstärkte Instrumente ersetzt.
Alle Schlüsselfiguren, auf dem Weg, vom akustischen zum elektrischen Jazz, sind auf dem Album -Filles de Kilimanjaro- vereint.
Wayne Shorter, Herbie Hancock, Chick Corea, Ron Carter, Dave Holland, Tony Williams und auch der Produzent Teo Macero spielte eine wichtige Rolle.
Miles Davis stand, immer mehr, unter dem Einfluß von James Brown, Sly & the Family Stone sowie Jimi Hendrix und bläst seine Trompete inzwischen oft mit einem Wah Wah-Pedal über einen elektrischen Verstärker.
Diese Entwicklung gipfelte dann in -In a Silent Way (1969) und Bitches Brew (1969)- welche die neue Stilrichtung: FUSION, begründeten.
Dem FUSION JAZZ blieb er dann auch in den 70ern treu, -A Tribute to Jack Johnson (1970) , Black Beauty: Miles Davis at Fillmore West (1970) ; Live-Evil (1970)- gehören in jede Jazzrocksammlung.
Auf On the Corner besann er sich, 1972, wieder auf seine afro-amerikanischen Wurzeln mit einem perkusiven, funkigen Musikfeuerwerk. JAZZ FUNK!
Dark Magus (1974) und Agharta (1975) bilden den gloriosen Abschluss dieser Periode, wonach er sich für eine lange Zeit zurückzog.
Als er in den 80ern wieder in die Musikwelt zurückkam, war der schöpferische Experimentiergeist früherer Jahre nicht mehr gefragt.
Davis ließ sich nun von populären Musikelementen und neuen Aufnahmetechniken inspirieren.
Marcus Miller stellte zu jener Zeit wohl seinen wichtigsten Partner dar, JAZZPOP war nun das neue Schlagwort.
Mit -Tutu (1986) und Amandla (1989) -vielleicht die schönsten Alben seines Spätwerks- kam er in die Charts und wurde in der letzten Phase seines Lebens auch noch ein Popstar.
In seinem finalen Album -Doo Bop (1991)- verarbeite er auch noch Hiphop-Elemente und erreichte damit ein jugendliches Publikum wie noch kein anderer Jazzmusiker zuvor.
* 26. Mai 1926 in Alton, Illinois; † 28. September 1991 in Santa Monica, Kalifornien
Davis wurde als Jazz-Trompeter, -Flügelhornist, Komponist und Bandleader zur einflussreichsten, innovativsten und bedeutendsten Figur der Musikwelt.
Sich in das Werk von Miles Davis einzuarbeiten heißt, sich durch ca. 50 Studioalben, noch mehr Livealben und einer unübersichtlichen Zahl von Kompilationen zu wühlen.
Nicht nur das, gibt es auch noch Soundtracks und zahlreiche Werke die er als Sideman bestritten hatte.
Es bietet sich daher an, sich die einzelnen Schaffensperioden, dieses unermüdlichen Musikers, anzuschauen und die Vielzahl an unterschiedlichen Werken etwas einzugrenzen.
Noch als Bandmitglied von Charlie Parker, spielte er die ersten BEBOP-Alben mit ein.
Als Gegenbewegung zum BEBOP leitete er -nun als Bandleader- Ende der 40er, verschiedene Neuerungen ein, die unter dem Begriff COOL JAZZ bekannt wurden.
Die Palette an gespielten Instrumenten (Waldhorn, Posaune, Tuba, Alt- Baritonsaxophon usw.) wurde dafür erweitert, Soli verhaltener, der Sound orchestraler, die Arrangements ausgefeilter, die Intonation seines Trompetenspiels wurde weniger frenetisch, mit langgezogenen Tönen.
Zeugnis davon, legte der erste Paukenschlag von Miles Davis -Birth of the Cool- ab.
Nachdem es Anfang der 50er, etwas ruhiger um ihn wurde, legte er in Quintettbesetzung eine Reihe großartiger HARD BOP-Alben vor - Relaxin´, Workin´, Cookin´, Steamin´ - womit er wiederum eine weitere Spielvariante maßgeblich mitprägte.
HARD BOP wird rhythmusbetonter gespielt, besticht durch besonders melodiöse Soli und ist deshalb, denke ich, für Einsteiger sehr empfehlenswert.
Bahnbrechend waren dann seine orchestralen Werke, unter Mitwirkung vom Gil Evans Orchestra, -Miles Ahead (1957), Porgy and Bess (1958) und Sketches of Spain (1960)-.
Daneben entstand noch der ungewöhnliche Soundtrack -Ascenseur pour l’échafaud (1958)- der komplett improvisiert wurde und ein weiteren Meilenstein im Schaffen von Davis darstellt.
Als eines der herausragenden Pflichtwerke der Jazzgeschichte gilt -Kind of Blue-, welches 1959 veröffentlicht wurde.
Hier war Davis wiederum Wegbereiter für eine neue Spielweise.
Indem Improvisationen nicht mehr harmoniegebunden waren, konnten sich Melodien großzügig entfalten.
Schon ein Jahr zuvor kündigte sich damit, auf -Milestones-, der MODAL JAZZ an.
In den 60ern wurde die Musik von Davis immer komplexer/abstrakter -ESP ; Miles Smiles-.
Stilistische Grenzen wurden aufgehoben, Rockrhythmen eingebaut, akustische durch elektrisch verstärkte Instrumente ersetzt.
Alle Schlüsselfiguren, auf dem Weg, vom akustischen zum elektrischen Jazz, sind auf dem Album -Filles de Kilimanjaro- vereint.
Wayne Shorter, Herbie Hancock, Chick Corea, Ron Carter, Dave Holland, Tony Williams und auch der Produzent Teo Macero spielte eine wichtige Rolle.
Miles Davis stand, immer mehr, unter dem Einfluß von James Brown, Sly & the Family Stone sowie Jimi Hendrix und bläst seine Trompete inzwischen oft mit einem Wah Wah-Pedal über einen elektrischen Verstärker.
Diese Entwicklung gipfelte dann in -In a Silent Way (1969) und Bitches Brew (1969)- welche die neue Stilrichtung: FUSION, begründeten.
Dem FUSION JAZZ blieb er dann auch in den 70ern treu, -A Tribute to Jack Johnson (1970) , Black Beauty: Miles Davis at Fillmore West (1970) ; Live-Evil (1970)- gehören in jede Jazzrocksammlung.
Auf On the Corner besann er sich, 1972, wieder auf seine afro-amerikanischen Wurzeln mit einem perkusiven, funkigen Musikfeuerwerk. JAZZ FUNK!
Dark Magus (1974) und Agharta (1975) bilden den gloriosen Abschluss dieser Periode, wonach er sich für eine lange Zeit zurückzog.
Als er in den 80ern wieder in die Musikwelt zurückkam, war der schöpferische Experimentiergeist früherer Jahre nicht mehr gefragt.
Davis ließ sich nun von populären Musikelementen und neuen Aufnahmetechniken inspirieren.
Marcus Miller stellte zu jener Zeit wohl seinen wichtigsten Partner dar, JAZZPOP war nun das neue Schlagwort.
Mit -Tutu (1986) und Amandla (1989) -vielleicht die schönsten Alben seines Spätwerks- kam er in die Charts und wurde in der letzten Phase seines Lebens auch noch ein Popstar.
In seinem finalen Album -Doo Bop (1991)- verarbeite er auch noch Hiphop-Elemente und erreichte damit ein jugendliches Publikum wie noch kein anderer Jazzmusiker zuvor.