[REVIEW] Thunder • Thunder (1980)
Verfasst: Do 13. Apr 2023, 19:04
Gemessen am Umstand, dass diese hervorragende Platte 1980 auch in Deutschland veröffentlicht wurde, ist sie hierzulande weitestgehend unbekannt geblieben. Ich muss gestehen: Auch ich wurde auf die Band erst aufmerksam, als ihre Platte in den Grabbelboxen für halb geschenkt verscheuert wurde. Der vermeintliche Fehlkauf entpuppte sich allerdings als wahrer Glücksgriff: Thunder (nicht zu verwechseln mit der Classic Rock Band mit demselben Namen!) spielten auf ihrem Debutalbum einen exzellenten Mix aus Southern Rock, gepaart mit typischen AOR-Essenzen, der einmal in Richtung der Gruppe Chicago, dann aber auch sehr - vor allem rhythmisch - in Richtung Little Feat tendierte.
Gegründet wurde die Band von Sänger und Gitarrist John Porter McMeans, der in den 90er Jahren auch mit Dan Seals und der Band Shiloh zusammen spielte. Als zweiter Gitarrist und Keyboarder war Mo West mit dabei, Chopper Anderson am Bass (später in der Band des leider inzwischen verstorbenen Mark Selby unterwegs) und Tris Imboden, ein versierter Drummer, der mit etlichen Grössen der Rockmusik schon zusammengespielt hatte und später als Schlagzeuger in Diensten der weltweit erfolgreichen Band Toto stand.
Die Geschichte der Band Thunder indes verlief leider weniger erfolgreich. Auch wenn das von Kyle Lehning brilliant produzierte Album Highlight an Highlight reiht, war die Publikumsreaktion auf die Platte eher bescheiden. Kyle Lehning ist ein renommierter Produzent, der unter anderem auch mit Randy Travis, Waylon Jennings, der Charlie Daniels Band, der Nitty Gritty Dirt Band und etlichen anderen Grössen des Country und Country Rock gearbeitet hat und es erfolgreich versteht, jeder seiner Produktionen einen recht trockenen, glasklaren Sound zu verpassen.
Highlights auf diesem Album sind auf jeden Fall das Stück "Easy Street", ein herzhafter Rocker in der Rhythmik der Band Little Feat mit mächtig rockigem Gitarren-Sound und einer wundervollen Melodie im Refrain, dann sicherlich auch das Rhythmik-Feuerwerk "Late Last Night", das bei allem Funky Groove auch noch ein herrliches Schiffer-Piano zulässt, oder etwa die lüpfige Poprock-Ballade "Santiago Midnight Moonlight", die fast lupenrein das typische sonnige Westcoast Flair der Poprock-Band Chicago kolportiert.
Ein insgesamt etwas weniger vielseitiges, nichts desto trotz aber fast ebenso tolles Zweitwerk unter dem Titel "Headphones For Cows", das im Folgejahr als zweite und letzte Veröffentlichung von Thunder erschien und eher die Klientel des AOR Sounds bediente, blieb, wie schon sein Vorgänger, wie Blei in den Regalen liegen, fand ebenfalls nicht genügend Resonanz beim Publikum, weshalb die Gruppe sich kurze Zeit darauf trennte. John Porter McMeans veröffentlichte in der Folge ein Solo-Album, das von der Lauflänge her eher einer EP gleich kommt: 6 Titel, von denen gerade mal zwei Kompositionen neu waren, die anderen vier Stücke Neueinspielungen von Titeln, die schon auf den zwei Thunder Alben vertreten waren.
Das erste Thunder Album ist eines jener Meisterwerke, das keines wurde, weil es kaum Jemand entdeckt hat und weil es wohl auch seitens der Plattenfirma nicht stark genug promotet wurde. Musikalisch vielseitig, hervorragend produziert und die Songs von einer solchen Ausgereiftheit und mit soviel Finesse ausgestattet, dass die Platte eigentlich ein Erfolg hätte sein müssen. Es gibt inzwischen auch eine CD Version der Platte (auf Wounded Bird Records), die allerdings recht teuer gehandelt wird. Das originale Vinyl aber findet man meist noch sehr günstig, auch in neuwertigem Zustand.
Gegründet wurde die Band von Sänger und Gitarrist John Porter McMeans, der in den 90er Jahren auch mit Dan Seals und der Band Shiloh zusammen spielte. Als zweiter Gitarrist und Keyboarder war Mo West mit dabei, Chopper Anderson am Bass (später in der Band des leider inzwischen verstorbenen Mark Selby unterwegs) und Tris Imboden, ein versierter Drummer, der mit etlichen Grössen der Rockmusik schon zusammengespielt hatte und später als Schlagzeuger in Diensten der weltweit erfolgreichen Band Toto stand.
Die Geschichte der Band Thunder indes verlief leider weniger erfolgreich. Auch wenn das von Kyle Lehning brilliant produzierte Album Highlight an Highlight reiht, war die Publikumsreaktion auf die Platte eher bescheiden. Kyle Lehning ist ein renommierter Produzent, der unter anderem auch mit Randy Travis, Waylon Jennings, der Charlie Daniels Band, der Nitty Gritty Dirt Band und etlichen anderen Grössen des Country und Country Rock gearbeitet hat und es erfolgreich versteht, jeder seiner Produktionen einen recht trockenen, glasklaren Sound zu verpassen.
Highlights auf diesem Album sind auf jeden Fall das Stück "Easy Street", ein herzhafter Rocker in der Rhythmik der Band Little Feat mit mächtig rockigem Gitarren-Sound und einer wundervollen Melodie im Refrain, dann sicherlich auch das Rhythmik-Feuerwerk "Late Last Night", das bei allem Funky Groove auch noch ein herrliches Schiffer-Piano zulässt, oder etwa die lüpfige Poprock-Ballade "Santiago Midnight Moonlight", die fast lupenrein das typische sonnige Westcoast Flair der Poprock-Band Chicago kolportiert.
Ein insgesamt etwas weniger vielseitiges, nichts desto trotz aber fast ebenso tolles Zweitwerk unter dem Titel "Headphones For Cows", das im Folgejahr als zweite und letzte Veröffentlichung von Thunder erschien und eher die Klientel des AOR Sounds bediente, blieb, wie schon sein Vorgänger, wie Blei in den Regalen liegen, fand ebenfalls nicht genügend Resonanz beim Publikum, weshalb die Gruppe sich kurze Zeit darauf trennte. John Porter McMeans veröffentlichte in der Folge ein Solo-Album, das von der Lauflänge her eher einer EP gleich kommt: 6 Titel, von denen gerade mal zwei Kompositionen neu waren, die anderen vier Stücke Neueinspielungen von Titeln, die schon auf den zwei Thunder Alben vertreten waren.
Das erste Thunder Album ist eines jener Meisterwerke, das keines wurde, weil es kaum Jemand entdeckt hat und weil es wohl auch seitens der Plattenfirma nicht stark genug promotet wurde. Musikalisch vielseitig, hervorragend produziert und die Songs von einer solchen Ausgereiftheit und mit soviel Finesse ausgestattet, dass die Platte eigentlich ein Erfolg hätte sein müssen. Es gibt inzwischen auch eine CD Version der Platte (auf Wounded Bird Records), die allerdings recht teuer gehandelt wird. Das originale Vinyl aber findet man meist noch sehr günstig, auch in neuwertigem Zustand.