[REVIEW] Johnny Rivers • L.A. Reggae (1972)
Verfasst: Do 4. Mai 2023, 15:25
Erst einmal zur Klärung: Hier wird keine Reggae Musik gespielt, auch wenn das der Plattentitel vielleicht suggerieren will. Auch zur landläufigen Meinung, Johnny Rivers wäre ein Rock'n'Roller gewesen, gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich würde eher meinen, dass es Johnny Rivers schon zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere verstanden hat, amerikanische Musik in ihrer Gesamtheit aufzusaugen und in seiner Musik einfliessen zu lassen. Wenn man sich heute sein Platten-Oeuvre näher betrachtet, dann findet man in seinem Schaffen vom Rhythm'n'Blues über Soul, Pop, Rock'n'Roll, Folk und Countrymusik bis zu Blues so ziemlich alles, was Amerika in den 60er und 70er Jahren an musikalischer Vielfalt präsentierte.
John Henry Ramistella, wie Johnny Rivers' gebürtiger Name lautet, kam 1942 in New York zur Welt, zog mit seinen Eltern aber schon früh nach Baton Rouge im amerikanischen Bundesstaat Louisiana, was seinen späteren Musikstil sicherlich mit beeinflusste, auch wenn er sich strengen stilistischen Vorgaben stets verweigerte und sich allen möglichen Richtungen gegenüber offen zeigte.
Nach mindestens zwei grossen Hits mit dem Popsong "Mountain Of Love" im Jahre 1964 und "Secret Agent Man" im Folgejahr wurde es im Laufe der Zeit eher ruhiger um ihn, obwohl er weiterhin exzellente Platten veröffentlichte, von denen auch immer wieder recht erfolgreiche Singles ausgekoppelt wurden. Der richtig grosse Hit kam dann erst 1972, als er das von Huey "Piano" Smith geschriebene Stück "Rockin' Pneumonia And The Boogie Woogie Flu" für sein Album "L.A. Reggae" einspielte, mit dieser Single weltweit erfolgreich war und insgesamt über eine Million Exemplare davon verkaufen konnte. Die Single erreichte Platz 6 der amerikanischen Billboard Charts. Auch das Album "L.A. Reggae" war sehr erfolgreich in Amerika.
Für das Album hatte Johnny Rivers sich eine komplett neue Band zusammengestellt, die fast ausschliesslich aus der damaligen Crème de la Crème der kalifornischen Sessionmusiker-Szene bestand. Top-Gitarrist Larry Carlton, Pianist Larry Knechtel, Bassist Joe Osborn und Schlagzeuger Jim Gordon bildeten die Basis Band bei den Aufnahmen. Das Team wurde ergänzt durch Beiträge von Michael Omartian, Jim Webb, Dean Parks, Bobbye Hall, Jim Horn, Chuck Finley, Jackie Kelso, Herb Pedersen und Michael Georgiades.
Wie es bei Johnny Rivers durchaus üblich war, hielt er sich mit eigenen Kompositionen auch bei diesem Album wiederum eher zurück und setzte stattdessen auch bei diesem Album weitgehend auf ausgewählte Coversongs, denen er seinen ganz eigenen, zumeist fröhlichen und herzlichen Stempel aufdrückte. Van Morrison sagte zum Beispiel, dass sein von Johnny Rivers gecovertes "Brown Eyed Girl" die schönste Version sei ausser seiner eigenen. Morrison hielt Rivers für den besten Musiker, der seine Songs nachspielte, weil er den Kompositionen einen neuen Glanz verpasste ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verwässern.
Rivers spielte hier auch Songs von Paul Simon ("Mother And Child Reunion"), J.J. Cale ("Crazy Mama"), Eddie Floyd ("Knock On Wood") sowie Chuck Berry ("Memphis Tennessee", das hier in "Memphis '72" umbenannt wurde) ein. Daneben hat er aber auch ganz wunderbare eigene Songs beigesteuert, wie zum Beispiel das soulig rockige "Stories To A Child" oder das recht patriotisch angehauchte "Come Home America".
Das originale Album, das 1972 erschien, enthielt insgesamt 12 hochkarätige Songs, wohingegen während der gesamten Studio Session eine Vielzahl an zusätzlichen Songs eingespielt wurde. Einige davon plus in einer weiteren Studio Session eingespielte Nummern fanden ihren Weg schliesslich auf das nur wenig später Anfang 1973 erschienene Album "Blue Suede Shoes", das nur noch Coversongs enthielt, genauso toll klang wie "L.A. Reggae", aber von der Plattenfirma United Artists leider zu wenig gut beworben wurde, was sich in wesentlich geringeren Verkaufszahlen niederschlug. Die an den Aufnahmen beteiligten Musiker und das hohe Niveau der Qualität der Songs waren aber identisch, und so kann man eigentlich beide Platten nur wärmstens empfehlen. Auf "Blue Suede Shoes" finden sich klasse Songs aus der Feder von Carl Perkins (das weltberühmte Titelstück, das Elvis zum Hit machte), den Coasters, Cliff Richard, den McCoys ("Hang On Sloopy"), Neil Diamond ("Solitary Man") oder die drei Bluesklassiker "Got My Mojo Working", "Turn On Your Lovelight" und "Willie And The Hand Jive".
John Henry Ramistella, wie Johnny Rivers' gebürtiger Name lautet, kam 1942 in New York zur Welt, zog mit seinen Eltern aber schon früh nach Baton Rouge im amerikanischen Bundesstaat Louisiana, was seinen späteren Musikstil sicherlich mit beeinflusste, auch wenn er sich strengen stilistischen Vorgaben stets verweigerte und sich allen möglichen Richtungen gegenüber offen zeigte.
Nach mindestens zwei grossen Hits mit dem Popsong "Mountain Of Love" im Jahre 1964 und "Secret Agent Man" im Folgejahr wurde es im Laufe der Zeit eher ruhiger um ihn, obwohl er weiterhin exzellente Platten veröffentlichte, von denen auch immer wieder recht erfolgreiche Singles ausgekoppelt wurden. Der richtig grosse Hit kam dann erst 1972, als er das von Huey "Piano" Smith geschriebene Stück "Rockin' Pneumonia And The Boogie Woogie Flu" für sein Album "L.A. Reggae" einspielte, mit dieser Single weltweit erfolgreich war und insgesamt über eine Million Exemplare davon verkaufen konnte. Die Single erreichte Platz 6 der amerikanischen Billboard Charts. Auch das Album "L.A. Reggae" war sehr erfolgreich in Amerika.
Für das Album hatte Johnny Rivers sich eine komplett neue Band zusammengestellt, die fast ausschliesslich aus der damaligen Crème de la Crème der kalifornischen Sessionmusiker-Szene bestand. Top-Gitarrist Larry Carlton, Pianist Larry Knechtel, Bassist Joe Osborn und Schlagzeuger Jim Gordon bildeten die Basis Band bei den Aufnahmen. Das Team wurde ergänzt durch Beiträge von Michael Omartian, Jim Webb, Dean Parks, Bobbye Hall, Jim Horn, Chuck Finley, Jackie Kelso, Herb Pedersen und Michael Georgiades.
Wie es bei Johnny Rivers durchaus üblich war, hielt er sich mit eigenen Kompositionen auch bei diesem Album wiederum eher zurück und setzte stattdessen auch bei diesem Album weitgehend auf ausgewählte Coversongs, denen er seinen ganz eigenen, zumeist fröhlichen und herzlichen Stempel aufdrückte. Van Morrison sagte zum Beispiel, dass sein von Johnny Rivers gecovertes "Brown Eyed Girl" die schönste Version sei ausser seiner eigenen. Morrison hielt Rivers für den besten Musiker, der seine Songs nachspielte, weil er den Kompositionen einen neuen Glanz verpasste ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verwässern.
Rivers spielte hier auch Songs von Paul Simon ("Mother And Child Reunion"), J.J. Cale ("Crazy Mama"), Eddie Floyd ("Knock On Wood") sowie Chuck Berry ("Memphis Tennessee", das hier in "Memphis '72" umbenannt wurde) ein. Daneben hat er aber auch ganz wunderbare eigene Songs beigesteuert, wie zum Beispiel das soulig rockige "Stories To A Child" oder das recht patriotisch angehauchte "Come Home America".
Das originale Album, das 1972 erschien, enthielt insgesamt 12 hochkarätige Songs, wohingegen während der gesamten Studio Session eine Vielzahl an zusätzlichen Songs eingespielt wurde. Einige davon plus in einer weiteren Studio Session eingespielte Nummern fanden ihren Weg schliesslich auf das nur wenig später Anfang 1973 erschienene Album "Blue Suede Shoes", das nur noch Coversongs enthielt, genauso toll klang wie "L.A. Reggae", aber von der Plattenfirma United Artists leider zu wenig gut beworben wurde, was sich in wesentlich geringeren Verkaufszahlen niederschlug. Die an den Aufnahmen beteiligten Musiker und das hohe Niveau der Qualität der Songs waren aber identisch, und so kann man eigentlich beide Platten nur wärmstens empfehlen. Auf "Blue Suede Shoes" finden sich klasse Songs aus der Feder von Carl Perkins (das weltberühmte Titelstück, das Elvis zum Hit machte), den Coasters, Cliff Richard, den McCoys ("Hang On Sloopy"), Neil Diamond ("Solitary Man") oder die drei Bluesklassiker "Got My Mojo Working", "Turn On Your Lovelight" und "Willie And The Hand Jive".