Tranceformer hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2024, 04:16
Eric Clapton – Just One Night (RSO 1980)
Das Bell Bottom Blues Band Konzert vom vergangenen Samstag zeigt bei mir noch deutliche Nachwirkungen .
Ich habe schon verdammt viele Konzerte in meinem Leben besuchen dürfen. In meiner Spitzenzeit waren es bis zu 50 Konzerte im Jahr und da waren wirklich viele Rock Größen dabei; Deep Purple auf der „In Rock“ Tour, Procol Harum usw. Aus gesundheitlichen Gründen geht leider nicht mehr alles und so wähle ich sorgsam aus. Da wird der ein oder die andere denken, na so eine Coverband ist da schon ein netter Ersatz. Weit gefehlt, was die Protagonist:innen der Bell Bottom Blues Band boten, war schlicht phänomenal, insbesondere die Freude des Musizierens kam rüber und dies ist es doch auch, was die Musik ausmacht. Für mich ist Claptons „Wonderful Tonight“ inklusive der dahinter stehenden Geschichte ziemlich abgedroschen, doch was in Gemünden am Main draus gemacht wurde, insbesondere von Uwe Heppenstiel, Jochen Volpert und Carola Thieme hat dem Song für mich eine neue Seele eingehaucht.
In den vergangenen Tagen habe ich mich über alles von Clapton her gemacht, was meine Sammlung so her gibt. Mit Schrecken musste ich feststellen, da war nicht viel. Klar, Blind Faith, Cream, doch Clapton? Während der Pandemie hatte ich mich dazu entschlossen, meine Sammlung etwas auszudünnen. 2.000 LPs müssten das Haus verlassen, darunter auch ein Großteil Clapton, da mir zu ihm der richtige Zugang fehlte. Okay ein paar Standards und Sampler sind geblieben. „Just One Night“ gehört in jede Sammlung und der Sampler „Backtrackin´“ vermittelt einen schönen ersten Eindruck. Darüber hinaus habe ich aber viele LPs ausgesondert.
Noch am Sonntag bin ich angefangen, hier wieder eine Änderung herbei zu führen und habe bei meinem Lieblings-Secondhand-Shop einiges an Clapton-LPs geordert.
Nach und nach trudeln die Vinyl-Scheiben ein und liegen nach dem obligatorischen ersten Waschvorgang auf dem Plattenteller. Was noch fehlt, hoffe ich auf der Plattenbörse in Frankfurt/Main, die Anfang September in der Jahrhunderthalle statt findet, zu finden.
Dennoch, aktuell liegt (mal wieder) „Just One Night“ auf dem Plattenteller. Dieses Doppelalbum aus dem Jahr 1980 besitze ich in einer wirklich exzellenten Fassung. 14 überragende Songs, wobei mir persönlich die zweite LP mit den Songs „Double Trouble“, „Setting Me Up“, „Blues Power“, Rambling On My Mind“, „Cocaine“, „Further On Up The Road“ deutlich besser gefällt, was nicht heißen soll, dass diese erste Schgeibe nicht auf dem Plattenteller landet.
Die Fachwelt lobte Claptons Gitarrenspiel, mittlerweile achte ich ebenfalls mehr auf die Finessen, was aber auch wieder daran liegt, dass ich mir Jochen Volperts Gitarrenspiel sehr gerne und genau anhöre, dazu die Sequenzen, die ich auf seiner FB-Seite sehe und die yt-Ausschnitte, die einen guten Eindruck vermitteln. Insoweit achte ich halt auch bei „Just One Night“ darauf, was Clapton aus seinem Instrument raus holt und das ist überragend. Als Beispiel sei hier nur „Cocaine“ genannt.
Nächstes Jahr feiert „Just One Night“ den 45. Geburtstag. Bei mir erlebt die LP mittlerweile den nächsten (ich weiß nicht, den wie vielten) Frühling.
Übrigens, nur am Rande erwähnt: Ich bin immer noch auf der Suche nach einem weiteren Live-Album von Eric Clapton. „One More Car, One More Rider“ versuche ich als DLP oder 3-LP-Set immer mal wieder zu ordern, bislang erfolglos. Immer wieder werde ich von den Versendern vertröstet, eine Lieferung hinaus geschoben. Hier werde ich auch auf der Plattenbörse in Frankfurt nochmals neu ansetzen.
Es ist nicht die einzige LP, an die ich schlecht ran komme, da gibt es noch ein paar andere Sachen, z.B. Bernie Marsden „Working Man“, doch dies ist dann eine ganz andere Geschichte...